Südkurier | SC Pfullendorf geht mit frischen Köpfen auf Reise

04.09.2012

 

von Jürgen Witt

Linzgauer sind heute bei Wormatia Worms zu Gast. Trainer Adnan Sijaric quält keine Sturmproblematik.

VfR Wormatia 08 Worms – SC Pfullendorf (Dienstag, 19 Uhr, EWR-Arena). – Der erste Heimsieg ist unter Dach und Fach. Die Kicker des SC Pfullendorf haben Blut geleckt. Jetzt fahren sie auch nach Worms, um erfolgreich zu sein. Trainer Adnan Sijaric sieht dieser Partie voller Zuversicht entgegen – auch wenn die Nibelungenstadt Worms ein „hartes Pflaster“ sei: „Das wird zwar alles etwas stressig, weil einige meiner Spieler einen halben Tag arbeiten müssen. Dafür sind wir im Kopf jetzt ein bisschen frischer!“

Die traditionsreiche Wormatia ist ein Kuriosum: Denn im DFB-Pokal hatte sie durch den 2:1-Siegtorschützen Romas Dressler dem Bundesliga-Absteiger Hertha BSC Berlin den Strom abgedreht. Auch in der Regionalliga wird sie als einer von fünf Titelkandidaten gehandelt. Doch richtig gebacken kriegte sie bislang nichts. Nicht einmal zum Wormser Backfischfest, wo am vergangenen Samstag alles angerichtet war. Zwei volle Fanbusse und jede Menge Wormser mit dem Auto machten sich auf den Weg nach Trier, für sie lag der erste Saisonsieg nach der überragenden Leistung gegen Hoffenheim II förmlich in der Luft. Doch das Team von Ex-Profi Ronny Borchers geriet, vom meisterhaft haltenden Torsteher Kevin Knödler einmal abgesehen, dabei völlig von der Rolle. Eine derartige Verunsicherung konnten sich die Fans bei dieser 0:1-Derbypleite nicht erklären. So befinden sich erst drei mickrige Punkte auf ihrer Habenseite, die Pfullendorfer haben bereits sieben. Umso mehr ist der VfR heute unter dem Schlachtruf „Alla Wormatia“ in der Pflicht.

Beim SCP reduzierte sich das kaum zählbare Stürmerkontingent weiter. Allerdings erweckt Adnan Sijaric nicht den Eindruck, dass ihn nach dem spontanen Abgang von Marcel Schmidt („Wir wollten ihm keine Steine in den Weg legen, Arbeits- und Trainingszeiten wären schwierig zu verbinden gewesen!“) eine gewisse Sturmproblematik quält. Man hätte ja noch den in der Ballbehauptung starken Silvio Battaglia und Marc Kuczkowski. „Wir spielen nur mit einem zentralen Stürmer vorne, von daher passt es“, meint der Coach in demonstrativer Gelassenheit. Außerdem gäbe es Möglichkeiten ohne Ende, man könnte Anleihen aus dem F-Team nehmen oder zur Not auch Ausschau nach vereinslosen Spielern halten.

Ansonsten sieht er sein Team „auf einem ganz guten Weg“. Zumal sich Stützen wie Jörg Schreyeck oder Piero Saccone („Unser bester Mann“) wieder Bestnoten verdienten. Heimkehrer Alexander Schnetzler müsse sich dagegen weiter herankämpfen. Aber die Entwicklung stimme ihn optimistisch, noch mehr Konstanz in seine Formation zu kriegen. Dort gehören Christian Jeske, Todor Staykov und Habilj Jonuzi zur unveränderten Ausfall-Liste. Passen im heutigen Spiel muss auch der beruflich verhinderte Timo-Peter Werne.