Nibelungen Kurier | Beim VfR Wormatia klemmte es auch in Kaiserslautern

13.08.2012

 

VON KLAUS DIEHL Das Derby nach etlichen Jahren zwischen beiden Mannschaften hielt leider nicht das, was man sich davon versprochen hatte. Trainer Ronny Borchers hatte seine Mannschaft gegenüber dem Auftaktspiel eine Woche zuvor in der EWR-Arena gegen den FC Bayern Alzenau dahingehend geändert, dass Artur Krettek, Marcel Abele, Martin Röser und Adam Jabiri von Anfang an spielten. Dafür blieben Benjamin Himmel gegen seinen alten Verein und Younes Bahssou auf der Bank, die gegen Alzenau sich verletzten. Kevin Wittke und Romas Dressler standen gar nicht auf dem Spielboden.

Für Artur Krettek rückte Tim Bauer nach vorne in das offensive Mittelfeld und sollte auch für den einzigen echten Höhepunkt vor der Pause sorgen. Diese war bezeichnenderweise eine Standardsituation, als dem Lauterer Niklas Tasky ein Handspiel unterlief und Tim Bauer den Freistoß aus mehr rechter Position mit seinem linken Fuß hoch in das FCK-Tor hob, wo der Ball vom Innenpfosten zum 1:0 für die Wormaten in das FCK-Tor fiel. Ansonsten gab es viele Fehlpässe auf beiden Seiten. Wenigstens war diese Führung ein Fortschritt gegenüber der Partie gegen den FC Bayern Alzenau, wo die Wormaten ja bekanntlich schon mit 0:2 hinten lagen, ehe sie noch den Ausgleich erzielen konnten. Doch die Führung auf dem Lauterer Betzenberg wirkte sich in der Folgezeit leider nicht weiter positiv aus. Unsicherheit auf vielen Ebenen und eine regelrechte "Fehlpass­orgie" mit vielen Spielunterbrechungen bestimmten das Spiel bis zur Pause. Da war von Durchschlagskraft Richtung FCK-Tor nichts zu sehen und da auch die Gastgeber nicht in die Gänge kamen, war es bis zur Pause ein mehr als enttäuschendes Spiel.
Nach Wiederanpfiff präsentierten sich die Gastgeber weitaus agiler, erhöhten deutlich die Schlagzahl und die Wormaten gerieten sofort mehr unter Druck. Ausgerechnet der Ex-Wormate Andrew Wooten, bis dahin von Nassim Banouas bestens im Griff gehalten, erzielte mit einer Super-Direktabnahme (52.) nach einer Flanke den Ausgleich.

Hierbei hatte Nassim Banouas den Torschützen wohl aus den Augen verloren. In der Folgezeit bestimmten die "Kleinen Roten Teufel" eindeutig das Spielgeschehen und die Wormaten mussten in den Zweikämpfen oft hart zur Sache gehen, was zu vielen FCKFreistößen führte. Die Wormaten hatten Glück nicht weitere Gegentore zu kassieren. Denn bei diesen Standardsituationen bekam die Wormatia-Abwehr nicht wenig Probleme und hatten schon Dusel, dass die FCK-Angreifer gleich mehrere Male knapp über das Wormatia-Tor köpften. Wenn auch der eingewechselte Younes Bahssou und auch Martin Röser in den Schlussminuten noch so etwas wie eine Torchance besaßen, war der eine Punkt schon etwas glücklich. Ein Siegtor in der Endphase hätte das Geschehen wohl auch allzu sehr in das Positive verändert, doch Positives am Spiel der Wormaten war an diesem Freitagabend wenig zu sehen. Das unterstreicht auf der einen Seite, dass die Wormaten nach den vielen Siegen in der Vorbereitungsphase wohl noch nicht da angekommen sind, wo man es eigentlich hätte glauben können. Entschuldigend kann man aber ins Feld führen, dass durch  Verletzungen und späten Zugänge eine optimal spielende Mannschaft bisher noch nicht auf dem Platz stand.

Besonders deutlich zu sehen an Lucas Oppermann und Adam Jabiri, die einfach noch mehr Spielpraxis brauchen. Oder ist es gar das DFB-Pokalspiel am 19. August, um 14.30 Uhr, in der EWR-Arena gegen Hertha BSC Berlin. Da wird man gegen den Bundesligaabsteiger eine weitaus bessere Wormatia-Elf auf dem Platz stehen sehen.