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Auswärtssieg beim großen Favoriten lag in der Luft

von Toni Ritter

Er hat sich gelohnt, der Ausflug in die Nibelungen-Stadt Worms, knöpften doch die Bayern dem Favoriten einen Punkt ab. Hoch erhobenen Hauptes durfte das Team nach engagiertem Auftreten die EWR-Arena verlassen. Sensationell der Auftakt in der neuen Regionalliga Südwest, denn nach sage und schreibe 22 Sekunden Spielzeit hieß es durch David Lange(später offiziell als Eigentor angezeigt) 1:0 für die Unterfranken. Die rund 1500 Zuschauer, darunter cirka 100 Bayern-Fans, trauten ihren Augen kaum über den starken Auftritt der Alzenauer, vor allem in den ersten 3o Minuten. Worms kam nicht ins Spiel und als Christian Breunig in der 27. Minute nach feinem Zuspiel von Marco di Maria gar auf 2:0 erhöhte, war die Alzenauer Fußball-Glückseligkeit vollkommen in Ordnung. Diese hielt genau bis zur 39. Minute, als Worms einen Freistoß im rechten Mittelfeld heraus holte und der kurz zuvor eingewechselte Adam Jabiri völlig frei stehend mit knallhartem Schuss unter die Latte den Anschlusstreffer zum 1:2 erzielte. Worms jetzt mit viel Druck, wollte den Ausgleich, doch die Bayern-Abwehr stand wohl geordnet. So blieb es bei der verdienten Pausenführung.

Dem Druck der Wormatia stand gehalten

Nach dem Wechsel die Wormatia noch einen Tick energischer. Torhüter Andreas Wagner glänzte in der 52. Minute mit Faust-Abwehr gegen den durchgestarteten Martin Röser, war aber sechs Minuten später machtlos, als Lukas Oppermann per Flachschuss ins lange Eck für den Ausgleich sorgte. Auch bei diesem Gegentreffer ließ die Raumaufteilung der Bayern zu wünschen übrig. Wer allerdings glaubte, Alzenau bräche jetzt ein, sah sich getäuscht. Jetzt kam die große kämpferische Zeit aller Akteure auf dem grünen Rasen, allerdings immer wieder unterbrochen durch unnötige Fouls auf beiden Seiten. Die Bayern zogen hierbei den Kürzeren in Person von Khalid Lahyani, der nach wiederholter Regelwidrigkeit in der 74. Minute völlig zurecht mit gelb-rot vom Platz flog. Das war ausgesprochen naiv und unbeherrscht, erwies doch der bis dato sehr gut agierende Mittelfeld-Spieler mit diesen Ausrastern seinem Team einen „Bärendienst“. Mit neun Feldspielern und dem Torwart die Jungs von Trainer Marco Roth anschließend bärenstark im wahrsten Sinne des Wortes. Tolle Moral, verbissener Kampf, bewundernswerter Einsatz angesichts einer eventuell drohenden Niederlage in der Schluss-Viertelstunde. Worms wollte alles, Alzenau hielt dagegen und konterte: in der 80. Minute Breunig auf dem linken Flügel zu Lange, dessen Maß-Flanke nahm der mitgelaufene Bystrek mit vollem Risiko, ein Wormser Abwehrspieler warf sich mit dem Mute der Verzweiflung dazwischen und blockte zur Ecke.

In der Nachspielzeit Siegtreffer auf dem Fuß

Danach Powerplay der Wormatia, doch in der Nachspielzeit kam es für die Bayern noch besser: der eingewechselte Petrit Topic zog nach unaufhaltsamem 30-Meter-Solo am Sechzehner präzise ab – Mannschaft und Fans mit dem Torschrei auf den Lippen – doch Torhüter Kevin Knödler mit glänzender Fußabwehr bewahrte seine Wormatia vor der Niederlage. Es war die klarste Torchance der gesamten Begegnung und hätte den Bayern zur endgültigen Glückseligkeit gereicht. Dennoch darf man das Unentschieden als gerechten Spielausgang betrachten. Der FC Bayern, immer wieder angetrieben von seinem vorbildlichen neuen Kapitän Simon Goldhammer, verdient sich nach diesem Auftritt höchsten Respekt. Trainer Roth sprach in der Pressekonferenz seinen Schützlingen ein Riesen-Kompliment aus, musste allerdings immer noch vorhandene Schwäche bei gegnerischen Standards eingestehen, die zu den Gegentoren führten. Wormatia Trainer Ronny Borchers stellte fest, dass sein Team nicht ins gewohnte Spiel kam: „So einiges hat nicht nach Wunsch geklappt. Wir haben heute mit dem 0:2 Rückstand eine auf die Nase bekommen und uns trotzdem zurück gespielt. Deshalb müssen wir mit dem Punkt gegen die guten Alzenauer zufrieden sein“.

In Worms spielte Alzenau mit: Wagner, Seitz, Berresheim, Maslanka(67. Cavallo), Kolb, Bystreck, Lange, Goldhammer(88. Steigerwald), Lahyani), Breunig(82. Topic)