Pirmasenser Zeitung | Fußball: FKP verliert nach Fehlstart 1:4 gegen Wormatia Worms

23.05.2012

 

Von PZ-Redakteur Götz Krämer

Der Traum vom Einzug in die DFB-Pokal-Hauptrunde ist für den Fußball-Oberligisten FK Pirmasens gestern Abend früh geplatzt. Im Finale um den Verbandspokal gegen den Süd-Regionalligisten Wormatia Worms lag der FKP vor 1500 Zuschauern im Stadion in Idar-Oberstein schon nach sieben Minuten 0:2 zurück.

Am Ende hatte der FKP mit 1:4 (0:2) das Nachsehen und die enttäuschten Spieler mussten mit hängenden Köpfen zusehen, wie der Wormser Trainer Ronny Borchers mit seinem Team und den vielen Fans den Sieg feierte. Der Erfolg füllt nicht nur die Wormatia-Kasse mit rund 100000 Euro, sondern lässt den Verein von einem großen Pokal-Los träumen. Für den FKP war es nach der verpassten Meisterschaft der zweite Titel, der knapp verpasst wurde. Waren die FKP-Spieler beeindruckt von den Wormser Fans oder war der Druck eines Endspiels zu groß?

Zwei Eckstöße, zweimal mehr zuschauende als verteidigende FKP-Spieler und schon führten die Wormser nach sieben Minuten mit 2:0. Die erste Ecke von Kevin Wittke in der vierten Minute drückte Romas Dressler im zweiten Versuch über die Linie. Den ersten Ball hatte Thomas Riedl auf der Linie noch abgewehrt, im Nachsetzen reklamierte er ein Handspiel des Wormsers - vergeblich. Drei Minuten später Teil zwei des Pirmasenser Albtraums: Wieder Ecke Wittke, diesmal flach an die Strafraumgrenze, wo Martin Röser direkt abzog. FKP-Torwart Frank Steigelmann war zwar mit den Fingern noch dran, der Ball schlug dennoch im Winkel ein. Die Vorentscheidung! Die ersten zehn Minuten sorgten für Entsetzen bei den FKP-Anhängern. Auf der Gegenseite hatten die rund 300 Wormatia-Fans im Gästeblock nach diesem Traumstart allen Grund für noch mehr gute Laune. Schon vor dem Anpfiff feierten sie als ob der Pokalsieg schon in trockenen Tüchern wäre. Eine riesig große Wormatia-Fahne auf der einen und ein im Vergleich kleines blau-weißes Transparent mit der Aufschrift "Pokalsieg" auf der anderen Seite.

Die Unterschiede auf den Zuschauerrängen spiegelten die Kräfteverhältnisse auf dem Platz wider - allerdings nur für eine knappe halbe Stunde. Denn nach dem viel zu passiven und von übergroßem Respekt vor dem scheinbar übermächtigen Gegner geprägten Spielbeginn traute sich der FKP endlich mehr zu. Warum nicht von Anfang an so? Denn die Pirmasenser gewannen plötzlich die Mehrzahl der Zweikämpfe, hatten mehr Ballbesitz und versuchten dem Spiel doch noch eine Wende zu geben. Hätte Sebastian Reinert in der 30. Spielminute nach feiner Kopfball-Ablage von Christian Henn mit seinem 20-Meter-Schuss nicht nur den Pfosten getroffen - vielleicht hätte der FKP das Beispiel des SVN Zweibrücken kopiert. Die Mannschaft von Trainer Peter Rubeck hatte im Halbfinale gegen Worms einen 0:2-Rückstand nach einem Sonntagsschuss ausgeglichen, um unglücklich im Elfmeterschießen zu scheitern. Sebastian Schad nach 40-Meter-Pass von Attila Baum zielte bei seinem ersten Versuch in der 32. Minute noch vorbei. Fünf Minuten später war er nach Henn-Vorlage allein vor Wormatia-Torwart Kevin Knödler - auch er traf nur den Pfosten.

In der zweiten Halbzeit setzte FKP-Trainer Michael Dusek alles auf eine Karte, wechselte mit Piero Adragna für Jens Schaufler einen zusätzlichen Offensivspieler ein. Gegen eng stehende und abwartende Wormser versuchte der FKP alles, hatte aber mehrmals Glück, dass die Wormser bei ihren zahlreichen Kontern nicht nachlegten. Statt dem 3:0 schaffte Dressler in der 58. Minute das Kunststück aus fünf Metern nur die Latte des Pirmasenser Tores zu treffen. Die FKP-Spieler gaben nicht auf, aber das so wichtige Anschlusstor fiel einfach nicht. Hätten Torwart Frank Steigelmann sowie die Verteidiger Timo Helfrich und Patrick Hildebrandt nicht einige Male prima geklärt, die Entscheidung wäre nicht erst in der 83. Minute gefallen. Martin Röser sorgte sieben Minuten vor dem Abpfiff mit dem 3:0 endgültig für klare Verhältnisse. Das 1:3 nach tollem Solo von Jascha Conzelmann an fünf Wormsern vorbei kam in der 86. Minute zu spät, um das Spiel nochmal spannend zu machen. In der Nachspielzeit hatte Daniele Toch gegen die völlig entblößte FKP-Abwehr kein Problem zum 4:1 zu treffen.

Spieler des Spiels: Jascha Conzelmann sorgte mit einem tollen Solo kurz vor Schluss für den Ehrentreffer. Diese Aktion stand stellvertretend für die nie aufgebende FKP-Mannschaft.