Mannheimer Morgen | Anders verspricht elf Kicker, die den Platz umpflügen

15.03.2003


SPIEL DER WOCHE: Wormatia mit dem letzten Aufgebot gegen die Mainzer Zweitliga-Reserve / Nur ein Sieg hilft Worms weiter


Auf dem Weg in die Regionalliga Süd sind die Oberliga-Fußballer des VfR Wormatia Worms in diesem Jahr mächtig ins Straucheln geraten. Aus drei Partien holten die Jungs von Dirk Anders nur einen Zähler. Folge: Der Rückstand auf das Spitzenteam FSV Mainz 05 (A) beträgt inzwischen fünf Punkte. Doch am Samstag, 15.30 Uhr, bietet sich die Chance, Boden gutzumachen, wenn der Traditionsklub im heimischen Stadion die Landeshauptstädter zum Topspiel empfängt.

Doch ausgerechnet vor dem richtungsweisenden Show-down gehen dem VfR-Coach die Spieler aus. "Es war noch nie so leicht wie im Moment, die Wormatia zu schlagen", sieht Anders seine dezimierte Truppe in der Außenseiterrolle. Sechs Akteure fehlen definitiv, fünf weitere sind angeschlagen. Zudem müssen an der Alzeyerstraße Mängel erörtert werden, von "denen wir glaubten, sie eigentlich hinter uns gelassen zu haben". Der Übungsleiter spielt damit auf das ungenügende Defensivverhalten an, das in den beiden zurückliegenden Partien den Teams aus Hauenstein und Mayen sieben Treffer ermöglichte: "Das ärgert mich." Vor allem die 2:3-Pleite in Mayen, als der VfR bereits mit 2:0 in Front lag, zehrt an der Psyche. Daher sei die Stimmung in der Mannschaft wegen der eigenen Unzulänglichkeiten ziemlich gereizt. Auch wenn Anders einen Acht-Zähler-Rückstand nicht als Vorentscheidung betrachtet, würden die Titelchancen bei einer Niederlage gegen Mainz rapide sinken. Angesichts dieser Vorzeichen backt der VfR kleine Brötchen, weshalb ein Remis für Anders schon ein "Riesenerfolg" wäre. Doch verloren geben will der Coach die Partie keineswegs. "Es wird einen Kampf auf Biegen und Brechen geben", verspricht der Ex-Profi elf Mann, die "den Platz umpflügen werden".

Ebenfalls in der Kunst des Understatements übt sich FSV-Trainer Colin Bell. "Der Ausgang ist offen. In Worms arbeitet alles auf die Regionalliga hin. Die laufen auf Hochtouren", so Bell, der aber einräumt, dass die Fortsetzung der Rückrunde "bisher überraschend gut für uns gelaufen ist". Allerdings wackelte die eigene Abwehr des Öfteren bei Standards, weshalb der ehemalige Co-Trainer des SV Waldhof Freistöße in der Nähe des eigenen Tores und Ecken verhindern will, da Worms mit Volker Berg dafür einen Experten habe.

Um für ein richtiges Fußball-Fest zu sorgen, haben sich die VfR-Verantwortlichen und Hauptsponsor EWR mächtig ins Zeug gelegt. Frauen und Jugendliche bis 14 Jahre haben freien Eintritt, und die Cheerleader der Frankfurt Galaxy werden den Fans einheizen. elv


© Südhessen Morgen   –   15.03.2003