Kicker Sportmagazin | Dehoust soll als Vorbild dienen

13.03.2003

Südwest: Gegen Mainz unter Zugzwang - 13.03.2003 10:57

"Körperliche Beschwerden hatte ich nicht, dafür schmerzte aber die Niederlage umso mehr", blickt Matthias Dehoust mit gemischten Gefühlen auf sein Debüt bei Wormatia Worms zurück. Nach fast einjähriger Pause bestritt der 29- jährige Abwehrrecke am vergangenen Samstag in Mayen erstmals wieder ein Punktspiel, und zwar beschwerdefrei. Denn das war nach einem langen Leidensweg für Dehoust das Wichtigste: Der lädierte Rücken bereitete ihm keine Probleme, er konnte wieder normal Fußball spielen. Zuletzt tat er dies im Trikot des Regionalligisten Jahn Regensburg am 20. April 2002 in Hoffenheim.

Danach ging nichts mehr. Die peinigenden Rückenschmerzen schienen das Karriereende zu signalisieren. Doch nach erfolgreicher Bandscheiben-Operation Anfang September letzten Jahres und der anschließenden Reha schöpfte der ehemalige Zweitligaspieler des SV Waldhof und des VfB Leipzig neue Hoffnung. "Ich suchte einen Verein, bei dem ich mich fit halten und am Mannschaftstraining teilnehmen konnte", so Dehoust. Dabei stieß er zur Wormatia, weil er Trainer Dirk Anders aus gemeinsamen Tagen beim VfR Mannheim kannte. "Ich wurde sehr gut aufgenommen und fühle mich in Worms wohl", willigte Dehoust dann auch gerne ein, als ihm der Verein einen Vertrag bis Saisonende anbot.

Seine Unterschrift war für Trainer Anders ein echter Glücksfall: "Er hat in Mayen hinten aufgeräumt und nach vorne angekurbelt. Wären die anderen seinem Beispiel gefolgt, hätten wir nie und nimmer 2:3 verloren." Durch diese unnötige Niederlage haben sich die Wormser vor dem Gipfeltreffen gegen Mainz selbst in Zugzwang gebracht. "Wir müssen drei Punkte holen, sonst ist der Zug abgefahren", will sich Dehoust am Samstag reinhängen. Wo, ist ihm egal: "Ich spiele Mittelfeld, Manndecker oder Libero."

Frank Beier