Mannheimer Morgen | Waldhof fehlen zündende Ideen

03.11.2011

Mannheim. Mit der dritten Niederlage in Serie hat der SV Waldhof das Regionalliga-Derby gegen Wormatia Worms beendet. Vor 4397 Besuchern im Carl-Benz-Stadion erzielten der Wormser Kapitän Sandro Rösner (10.) und der kurz zuvor eingewechselte Lukas Oppermann (83.) die Treffer beim verdienten 2:0 (1:0)-Erfolg der Gäste.

Wie angekündigt, hatte Waldhof-Trainer Reiner Hollich nach der Niederlage am Sonntag beim KSC II einige personelle Veränderungen vorgenommen. Im Angriff durfte von Beginn an Amadou Rabihou neben Daniel Reule ran. Der zuletzt glücklose Vllaznim Dautaj blieb zunächst auf der Bank. Die linke Abwehrseite besetzte Fitim Fazlija, der nach seiner Rotsperre Carl Murphy ersetzte.

Die Gäste, unter ihnen die früheren Waldhöfer Kevin Knödler, Christoph Böcher und Kevin Wittke, legten zu Beginn ein hohes Tempo vor und wurden dafür früh belohnt. Zwar konnte Waldhofs Torhüter Reiner Adolf nach 120 Sekunden gegen Jacob Ammann per Fußabwehr retten und parierte kurz darauf auch bei einem 20-Meter-Schuss von Christian Henel (6.) glänzend. Doch wieder vier Minuten später musste sich der Keeper erstmals geschlagen geben. Einen maßgenauen Freistoß von Wittke aus halbrechter Position wuchtete der aufgerückte Innenverteidiger Sandro Rösner per Kopf in die Maschen: "Dieses frühe Tor hat uns natürlich Sicherheit gegeben", meinte Wormatia-Coach Ronald Borchers nach Spielende und fügte hinzu: "Sicher ist bei uns noch nicht alles Gold, was glänzt. Aber über die gesamten 90 Minuten haben wir uns wohl den Sieg verdient. Die Abwehr hat stabil gestanden und wir haben praktisch keine Chance für Waldhof zugelassen."

In der Tat hatten die Blau-Schwarzen ihre zwei einzigen gefährlichen Möglichkeiten, als die Partie praktisch schon entschieden war. Daniel Reule scheiterte jeweils per Kopfball an der Querlatte (88./89.), als zuerst Martin Wagner per Eckstoß und dann Christian Grujicic auflegten. Waldhof kämpfte und nahm in der zweiten Halbzeit gegen taktisch gut gestaffelte und tief stehende Gäste das Spiel in die Hand.

Die Roten beschränkten sich darauf, auf Konter zu lauern. Obwohl Hollich spätestens in der 62. Spielminute auf volle Offensive umschaltete, indem er Dautaj als dritten gelernten Angreifer brachte und schon nach der Pause die Mittelfeldzentrale mit Klaus Gjasula und Christian Grujicic nach vorne orientiert umgestellt hatte, wollte das Runde einfach nicht ins Eckige. Dafür stand die Abwehr des linksrheinischen Nachbarn zu gut und hatte in Keeper Kevin Knödler einen souveränen Schlussmann. Dem SVW fehlte es letztlich an zündenden Ideen. Rabihou agierte glücklos und konnte die insgeheim erhofften Akzente nicht setzen.

"Für uns ist das gegnerische Tor im Moment wie zugenagelt", haderte Hollich nach dem Abpfiff. Knödler räumte ein: "Wenn Reules erster Kopfball sitzt, kann es sogar noch einmal eng werden für uns." Wohin die sportliche Reise der Wormatia weiter geht? Knödler: "Wir wollen auf jeden Fall im vorderen Mittelfeld dabeibleiben. In Sachen Aufstieg traue ich uns eine Rolle als Geheimfavorit zu." Was nicht wegdiskutiert werden kann. Die Art und Weise, wie Worms in der 83. Minute nach schönem Kombinationsspiel aus dem Mittelfeld heraus und durch Oppermann letztlich zum 2:0 kam, war sehenswert.

Für den SVW steht nun das schwere Auswärtsspiel am Samstag (14 Uhr) beim KSV Hessen Kassel an. Vielleicht kehrt ausgerechnet in dem brisanten Duell im Auestadion dann auch das Glück zurück.