wormatia.de | Wolffs Ausraster bringt Wormatia um drei Punkte

23.05.2010

Von: Christian Bub

Eine überraschende 2:0-Führung in der Anfangsviertelstunde macht Manuel Wolff mit einem Ausraster zunichte – Wormatias Rumpfelf geht danach vor 1.100 Zuschauern mit 2:7 unter.

Mit Andreas Feller, Tobias Klotz und Marc Heidenmann standen drei Spieler aus dem Landesligakader in der von zahlreichen Sperren und Verletzungen gebeutelten Startelf. Immerhin konnte Matthias Lang wieder von Beginn an mitwirken. Und diese Wormatia-Rumpfelf führte nach einer Viertelstunde völlig überraschend plötzlich mit 2:0! Es hatten noch nicht alle mitgereisten Fans den Gästeblock betreten, da lupfte Manuel Rasp aus dem Nichts den Ball zunächst zur Führung ins Netz (7.), und mit der zweiten Gelegenheit erhöhte Alan dos Santos im zweiten Nachsetzen auf 2:0 (14.). Schalke reagierte sofort und erhöhte die Zahl der Offensivspieler durch die Einwechslungen von Wassey und Yalin auf sechs. Die entscheidende Szene des Spiels geschah in Minute 26. Einen Schalker Eckball fing Wolff ab, wurde im Fünfer jedoch angerempelt und Schiri Aarnink entschied auf Stürmerfoul und Freistoß Wormatia. Eine stinknormale Szene wie sie in jedem Spiel vorkommt. Aus völlig unerfindlichen Gründen jedoch stürmte Wolff wutentbrannt auf den „Übeltäter“ zu und stieß diesen mit zehn Meter Anlauf rüde zu Boden. Vollkommen fassungslos sahen die mitgereisten Fans zu, wie Wolff hierfür völlig zurecht den Roten Karton erhielt. Diese Aktion mit „unnötig“ oder „überflüssig“ höflich zu umschreiben ist hierbei stark untertrieben - es bedarf schon einiger Selbstbeherrschung, hier nicht deutlichere Worte zu verwenden. So kam Landesligatorwart Christian Steiner zu seinem Debüt, dafür musste Manuel Rasp weichen. Mit einem Mann weniger und einem nun extrem offensiv aufgestellten Gegner, tendierten die Chancen für Wormatias B-Elf, hier irgendwie über eine Stunde lang die Führung zu verteidigen, gegen Null. Christian Steiner und dem Schalker Unvermögen war es zu verdanken, das die Zwei-Tore-Führung noch zehn Minuten hielt. Dann war es ein zumindest diskussionswürdiger Foulelfmeter, der den Schalker Anschlusstreffer besorgte: Mario Cuc ging im Zweikampf mit seinem Gegenspieler mit sehr hohem Bein zu Werke. Während die Fans noch diskutierten, ob es hier nicht eigentlich indirekten Freistoß geben müsste, verwandelte Wassey sicher (35.). Drei Minuten später war die Führung dahin, als Steiner zunächst gut parierte, die Abwehr jedoch den Ball nicht wegbekam und Prskalo sich mit dem 2:2 bedankte. Damit und dem sicheren Gefühl der Fans, hier als Verlierer vom Platz zu gehen, ging es in die Halbzeit.

Die Befürchtungen erfüllten sich im zweiten Durchgang deutlich. Wormatia war gegen überlegene Schalker völlig chancenlos und schoss kein einziges Mal aufs Tor. Steiner parierte zunächst noch einen kapitalen Fernschuss (46.), gegen Bogdan Müllers platzierten Kopfball war er jedoch machtlos – 2:3 (50.). Spätestens nach Müllers zweitem Treffer zum 2:4, Lang hatte Steiner etwas behindert, ging es jetzt nur noch um die Höhe der Niederlage (60.). Der bedauernswerte Steiner hielt was zu halten war, sah sich jedoch öfter alleine durchgebrochenen Schalkern gegenüber und zog gegen Yalin, Müller und Tumanan noch dreimal den Kürzeren (83., 87., 88.). Die sichtlich geknickten Wormaten waren froh, als es dann endlich vorbei war.

„Wir haben in der Kabine noch besprochen, dass wir in den letzten Wochen viel zu viele unnötige Karten kassiert haben. Gerade bei den Temperaturen müssen wir mal mit elf Mann in die Partie gehen und dann den Platz auch mit elf Mann wieder verlassen – und dann das!“, so ein sichtlich verständnisloser Jürgen Klotz nach der Partie. Immerhin muss man sich über die hergeschenkten Punkte nicht allzu sehr ärgern, durch die Siege von Mainz und Düsseldorf ist Wormatia nun so oder so endgültig abgestiegen. Für nächsten Samstag muss das Ziel nun lauten: Mit einem Sieg verabschieden und zumindest nicht als Letzter absteigen. Es wäre schade, wenn sich an der Abschlusstabelle die Aufholjagd der Rückrunde nicht mehr ablesen lassen könnte.