Nibelungen Kurier | Jetzt sogar Tabellenletzter – Klassenerhalt in weiter Ferne

28.10.2009

Bittere 0:3-Heimniederlage im Rhein-Neckar Derby gegen Waldhof/ Gunst bei den Fans verspielt/ Droht heute in Pfeddersheim sogar die Pokalpleite?


Von KL AUS DIEHL Das war ein rabenschwarzes Wochenende für den VfR Wormatia. Die Regionalliga-Kicker blamierten sich bei der 0:3-Heimniederlage gegen Waldhof und enttäuschten
selbst ihre treuesten Fans. Die 2. Mannschaft ging nach einer 2:1-Pausenführung beim Aufsteiger FC Lustadt am Ende gar mit 2:5 baden, und die A1-Junioren mussten als angereister Tabellenzweiter in der Verbandsliga Südwest mit einer 0:1-Niederlage beim bis dato Tabellenzwölften SG Blaubach-Diedelkopf im Gepäck nach Hause fahren. Mag man das bei der 2.
Mannschaft und den A1-Junioren, die in ihrer fußballerischen Entwicklung noch in der Ausbildung stehen, verzeihen, bleibt die Frage: Wie aber ist es um die Regionalliga-Truppe bestellt?
Hatte man doch vor Saisonbeginn gehofft mit Regionalliga erfahrenen Spielern aus Oggersheim und Elversberg konkurrenzfähig zu sein.
Von diesem frommen Wunsch sind Mannschaft und das Trainer-Duo Sascha Koch und Volker Kühr nach 12 Spieltagen meilenweit entfernt. Mit nur neun Punkten und gerade einmal 9 erzielten Toren ist man jetzt Tabellenletzter. Da lässt der Auftritt im Rhein-Neckar-Derby gegen den SV Waldhofnur schwerlich Hoffnungen aufkommen, dass sich an dieser prekären Situation, in
die sich die Mannschaft ob ihrer meist enttäuschenden Leistungen selbst gebracht hat, alsbald
etwas ändern wird. Auch ist die 100 Tage-Schonfrist für Chefcoach Sascha Koch aufgebraucht.
An der Ist-Situation müssen sich Mannschaft und Trainer messen lassen. „Sich auch der Kritik stellen“, wie dies Sascha Koch nach dem Spiel in der Pressekonferenz ausdrückte, ist wohl das mindeste, was man von den Spielern verlangen kann. Sich trotz dem 0:3-Debakel, nicht bei den
Fans auf dem Spielfeld zu verabschieden, war kein feiner Zug. In der Enttäuschung – hoffentlich über die eigene Leistung – vielleicht verständlich, zumal den Akteuren ein Transparent:
„Unsere Mannschaft 09/10 sind Versager und Sprücheklopfer“ die Augen öffnen sollte. Wenigstens hatten die meisten Spieler und auch Sascha Koch und der Vorstand nach dem Spiel den Mut, sich bei den Fans einzufinden und sich der harschen Kritik zu stellen. Auf dem Platz brannte kein Feuer, da war im prestigeträchtigen Derby kein Siegswille auszumachen.
Kein Wunder, dass die Wormatiafans ob der Darbietung ihrer „Lieblinge” schon im Verlauf
der ersten 45 Minuten die Unterstützung verweigerten. Den guten Willen kann man
den Spielern sicherlich nicht absprechen. „Wir müssten einfach mal in Führung gehen“,
war eine bisher allzu oft gehörte Floskel. Dies klappte aber zuletzt in Mönchengladbach auch nicht. Wenn von 14 Schüssen auf das Waldhof-Tor nur der Fallrückzieher von Zouhair Bouadoud
(43.) ernsthafte Gefahr bedeutete, so hatte der Waldhof-Keeper Kevin Knödler ansonsten keine schwierigen Aufgaben mehr zu bestehen.
Die bis zur 70. Minute gehegte Hoffnung auf eine Trendwende stellte sich nicht ein. Solange
hatten die Mannen um SVW-Trainer Walter Pradt gebraucht, um zu erkennen, dass diese Wormatia-Elf wieder nicht fähig sein würde, zu siegen. Pradts taktischen Einwechslungen
brachten den Sieg, auf Wormatiaseite am Ende Tristesse pur. „Ich hätte erwartet, dass unsere Mannschaft brennt und buchstäblich den Rasen umgepflügt“, so der enttäuschte Wormatia-Vorsitzende Jürgen von Massow. Dem ist nichts mehr hinzu zu fügen. Sollte heute Abend um 19
Uhr in Pfeddersheim eine Pokalpleite folgen, stehen den Verantwortlichen schwere Zeiten ins Haus. Zeigt die Mannschaft Charakter und wird der Favoritenrolle gerecht, wäre das ein erster Hoffnungsschimmer, dass auch die Regionalliga-Saison noch nicht ganz abgehakt werden kann.
Wormatia spielte mit:

Manuel Wolff (Tor), J. Mpassy-Nzoumba, Artur Krettek, Matthias Lang, Frank Schroer (79. I. Kassem Saad), Danjiel Gataric (84. gelb-rot), Sandro Rösner, Matteo Monetta (75. Ibrahim Aslan), Dalibor Gataric, Philipp Stiller (83. Mahir Sahin), Zouhair Bouadoud