Nibelungen Kurier | Wormatia für den weiteren Rückrundenverlauf gut gerüstet

25.02.2009

Von Klaus Diehl

Wäre dies auch die Mannschaft gewesen, die heute Nachmittag in dieser Aufstellung beim VfL Bochum II zum ersten Meisterschaftsspiel nach der Winterpause aufgelaufen wäre? Das Wormatia Trainer-Duo Bernhard Trares und Norbert Hess können sich ein Lächeln nicht verkneifen. Denn so abwegig waren die Namen der Elf, die zum kurzfristig angesetzten Testspiel gegen den Süd-Regionalligisten Viktoria Aschaffenburg auf dem Wormatia-Kunstrasenplatz aufliefen, sicherlich nicht, wenn auch letztlich noch etliche Positionen umkämpft sind und auch im weiteren Rundenverlauf es sicherlich vom Gegner und der eigenen Taktik abhängt, wie und wer spielen wird. Da bieten sich sowohl offensivere wie auch defensivere Variationen.

Da war das Spiel gegen Viktoria Aschaffenburg, dem Tabellendreizehnten der Regionalliga Süd, ein willkommener Gegner offene Positionen zu testen. Wie überhaupt das Spiel alles andere als eine lieblos herunter gespielte Pflichtübung war. Da wurde guter Fußball geboten und die Zuschau7er bekamen für ihre drei Euro auch noch sechs Tore zu sehen. Davon gar drei auf Wormatiaseite, was Trainer Bernhard Trares besonders erfreute. Wie auch weiter ersichtlich wurde, dass gegenüber dem letzten Aufeinandertreffen beider Mannschaften, eine Woche vor dem Saisonstart 2008 in Bürstadt, das die Wormaten mit 1:5 verloren, eine ganz anders agierende Wormatia-Elf auf dem Platz stand. Da wollten die die Wormaten sichtlich besser aussehen, was ihnen auch gelang. Dies, obwohl das Spiel äußerst ungünstig begann, denn bereits nach sieben Minuten stand es 0:2 aus Wormatia-Sicht. Das 0:1 resultierte aus einem Foulelfmeter, den Niels Magin (5.) gegen den Aschaffenburger Andreas Anicic, zehn Jahre jüngerer und groß gewachsener Bruder des Neu-Wormaten Michael Anicic, im Strafraum unfreiwillig zu Fall brachte. Der neue Wormatia-Torhüter Manuel Wolff, als Nachfolger für den zur TSG Pfeddersheim gewechselten Sven Jenner, war gegen den von Markus Horr getretenen Strafstoß machtlos. Genau wie zwei Minuten später gegen den frei vor ihm auftauchenden Sebastian Feyh, der offensichtliche Abstimmungsprobleme in der Wormatia-Abwehr zum 0:2 aus Womser Sicht ausnutzen konnte.

<!-- @page { margin: 2cm } P { margin-bottom: 0.21cm } --> Gegen Viktoria Aschaffenburg zeigten die Trares-Schützlinge gesteigertes Selbstbewusstsein und machten aus einem 1:3-Rückstand noch ein 3:3-Unentschieden/Jetzt kann es endlich losgehen

Doch was danach folgte, lässt für die weiteren Pflichtspiele der Wormaten in der Regionalliga West hoffen. Das war sehenswert und fand auch großes Lob bei Trainer Bernhard Trares, wie die Mannen um Kapitän Marcel Gebhardt zurück fighteten und immer besser ins Spiel fanden. Da wurde selbstbewusster Fußball gespielt, gepaart mit einem großen Willen, das Spiel herum reißen zu wollen.

Da geriet die Aschaffenburger immer mehr unter Druck, wobei einmal Mahir Sahin mit einer sehenswerten Aktion über rechts zu Christian Bolm auflegte, der jedoch den Ball nicht richtig traf. Wormatia war jetzt einem Tor näher als die Gäste. Nach einer knappen halben Stunde war es aber soweit, als nach einer Rechtsflanke Fabian Liesenfeld knapp hinter der Fünfmeterlinie lauernd, den Ball zum 1:2 einschießen konnte.

Alle Bemühungen schienen fünf Minuten nach Wiederanpfiff vergeblich, als eine eher unfreiwillige Gemeinschaftsaktion der Anicic-Brüder zum 1:3 führte. Michael Anicic hatte den Ball im Mittelfeld etwas leichtfertig verloren und sein Bruder Andreas, zu dem der Ball über eine weitere Zwischenstation kam, zog aus etwa 16 Metern ab und der nun im Wormatia-Tor stehende Thorsten Müller ließ sich von dessen haltbaren Schuss überraschen. Es dauerte einige Minuten ehe wieder Ordnung in das Wormatiaspiel kam. Als jedoch Christian Bolm nach gut einer Stunde das 2:3 gelang, übernahmen die Wormaten nun umso druckvoller die Initiative. Andrew Wooten (72.) scheiterte in aussichtsreicher Position am Viktoria-Keeper Sven Schmitt, ehe in der 83. Minute Michael Anicic seinen Fehler vor dem 1:3 wieder gut machte, als er mit einem sehenswerten Freistoß zum 3:3 im Gästetor traf. Man darf auf die Wormaten gespannt sein, wenn am kommenden Samstag um 14 Uhr, die zweite Mannschaft des 1. FC Köln zum hoffentlich ersten Pflichtspiel nach der Winterpause nach Worms kommt.

Gegen Viktoria Aschaffenburg spielten: Manuel Wolff (46. Thorsten Müller), Fabian Liesenfeld (60. Mario Cuc), Matthias Lang, Niels Magin, Sandro Rösner (46. Thomas Süß), Dennis Probst (60. Steven Jones), Marcel Gebhardt (60.Manuel Helmlinger), Michael Anicic, Johannes Pfeffer, Mahir Sahin (60. Andrew Wooten) und Christian Bolm.

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Hatte Christian Bolm in dieser Szene vor der Pause noch kein Glück im Abschluss, so holte er dies nach der Pause zum 2:3-Anschlusstor gegen Viktoria Aschaffenburg nach. Foto: Klaus Diehl