Wormser Zeitung | Polizei setzt diesmal auf Doppelstrategie

19.03.2008

Bei Wormatia-Hit gegen Trier wollen Ordnungshüter deeskalieren, aber starke Präsenz zeigen


Vom 19.03.2008
 
Von

Roland Keth

Wormatia gegen Eintracht Trier, der Tabellendritte gegen den punktgleichen Zweiten - sportlich betrachtet liegt viel Zündstoff in diesem Oberliga-Hit, der noch dadurch an Bedeutung gewinnt, dass die beiden Traditionsmannschaften am Samstag (15.30 Uhr) auch um die Qualifikation für die Regionalliga kämpfen.

"Das ist kein normales Spiel", pflichtet auch Polizeichefin Tina Horn bei, allerdings aus ganz anderem Blickwinkel. Da beide Vereine "stark rivalisierende" Fans in ihren Reihen haben, wird die Polizei mit 220 bis 250 Einsatzkräften präsent sein, um jegliche Ausschreitungen nach Möglichkeit schon im Keim zu ersticken. Die Ordnungshüter wollen dabei erstmals eine Doppelstrategie fahren, erläuterten Tina Horn, VfR-Vorsitzender Jürgen von Massow und Fanbeauftragter Sebastian Antz gestern in einem Pressegespräch.

"Wir wollen mit den Fans in Interaktion treten, mit ihnen und potenziellen Störern sprechen und um Verständnis beziehungsweise Vernunft bitten", erläuterte Tina Horn. Um diese Deeskalationsstrategie zu unterstützen, wird ein "Fanbrief" als Plakat, Flyer oder in der Stadionzeitschrift gedruckt. Unter der Überschrift: "Gemeinsam sind wir alle Sieger" bitten Polizei und Verein alle Stadionbesucher, mäßigend auf potenzielle Störer einzuwirken, oder, wenn dies nicht fruchtet oder gar zu gefährlich werden sollte, sich zu distanzieren und der Polizei ein rasches Eingreifen zu ermöglichen. Und damit ist dann Teil zwei der Polizeistrategie genannt. "Unser erster Auftrag ist es, alle Zuschauer zu schützen. Wenn jemand andere bedroht, dann werden wir mit der gebotenen Härte vorgehen", kündigte Tina Horn an. Die Verantwortlichen rechnen mit 2000 bis 2500 Besuchern, darunter 400 Trierer Fans, die mit Bussen, Autos oder der Bahn anreisen. "Wir werden auch in der Stadt präsent sein und Trierer Fans vom Bahnhof zum Stadion geleiten", kündigte die Polizeichefin an.


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