Mannheimer Morgen | Trares muss 5:6-Niederlage noch verdauen

12.03.2008

Fußball: Wormatia Worms bangt nach zwei Pleiten in Folge wieder um die Regionalliga-Qualifikation

Von unserem Mitarbeiter Rainer Bohlander

WORMS. Sechs Gegentreffer in einem Spiel - und das noch vor heimischer Kulisse. So etwas hat in dieser Saison noch nie gegeben. Südwest-Oberligist Wormatia Worms sieht sich nach der 5:6 (2:1)-Heimniederlage gegen TuS Mechtersheim mit einer neuen Situation konfrontiert. Zum ersten Mal in dieser Saison hat der Fußball-Traditionsklub nämlich zwei Spiele hintereinander verloren.

Die Konkurrenz hat indes nicht geschlafen. Durch die beiden Patzer der Rheinhessen gegen Mechtersheim und am vergangenen Wochenende bei den FCK-Amateuren ist der Vorsprung auf Rang fünf von 14 Zählern vor der Winterpause nun mehr auf acht Punkte geschrumpft. Seine Mannschaft belegt zwar weiterhin den zweiten Tabellenplatz - weil der Ligadritte Eintracht Trier am ebenfalls sehr überraschend in Idar-Oberstein patzte - aber Wormatia-Coach Bernhard Trares weiß: "Die Qualifikation für die neue Regionalliga ist noch lange nicht unter Dach und Fach."

Nach dem 5:6 vor 1100 Zuschauern musste der frühere Mannheimer Profi erst einmal schlucken. "Wir hatten im ersten Durchgang acht Großchancen und haben nur zwei Tore gemacht. Dann erhöhen wir nach dem Seitenwechsel auf 3:1 und haben die Riesenmöglichkeit, auf 4:1 zu erhöhen. Leider haben wir zu wenig aus unserer Überlegenheit gemacht", beschrieb der 42-Jährige ein verrücktes Fußballspiel und fügte an: "Was dann ab der 55. Spielminute passiert ist, kann man nicht wirklich erklären. Ein Elfmeter und ein Eigentor, dann bekommen wir noch drei Tore nach Situationen, bei denen meine Spieler nicht gewusst haben, was sie machen sollten. Sehr kurios." Trares zeigte sich vor allem von seiner eigenen Abwehr negativ überrascht: "Von einer Defensive, die pro Spiel maximal zwei Tore bekommt, hätte ich so etwas nicht für möglich gehalten. Aber solche Tage gibt es."

Wichtiges Spiel gegen Homburg

Am Sonntag hatte der gebürtige Bensheimer den Schock über die erste Niederlage in dieser Spielzeit vor eigenem Publikum schon wieder verdaut. "Wir haben nun das wichtige Spiel gegen Homburg. Da kann die Mannschaft Wiedergutmachung betreiben", meinte Trares, der seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag erst kürzlich um zwei Jahre verlängert hat. "Aber um längerfristig zu planen, müssen wir erst einmal unsere Hausaufgaben machen", sagt er und betont weiter: "Wir sind in Worms sehr gut aufgestellt. Im Hintergrund wird sehr gut gearbeitet. Aber wir wissen, es steht und fällt alles mit dem sportlichen Erfolg." Die Qualifikation zur neuen Regionalliga, also mindestens Rang vier, ist für den ehrgeizigen Übungsleiter deshalb ein Muss: "Nicht nur für uns, auch für andere Oberligisten gilt: Entweder Platz vier oder der Tod."

Die jüngsten Niederlagen sind somit vielleicht ein Schuss vor den Bug zur rechten Zeit. Aber geht es nach dem Willen des Coachs, dann sollte sein Team den Negativtrend am kommenden Freitag stoppen. "Sicherlich ist nun einigen klar geworden, dass der Weg unter die ersten Vier noch ein langer ist", meint Trares. "Die Elf muss jetzt aber zeigen, dass sie auch mit Rückschlägen umgehen kann. Da kommt die Begegnung in Homburg genau richtig." Personell kann der Coach jedenfalls weiter aus dem Vollen schöpfen: "Es sind alle Mann gesund und fit."