Die Rheinpfalz | Die Klassiker-Liga

09.07.2007

FUSSBALL: Die Oberliga startet mit großen Namen und viel Zündstoff in die Qualifikations-Saison.

VON CHRISTIAN SCHREIDER

NEUWIED. Es wird eine Oberliga, wie man sie seit den Fünfziger Jahren nicht mehr gesehen hat - nicht nur wegen der brutalen Konkurrenz um die Regionalliga-Qualifikation. „Alle großen Namen des Südwestens sind vertreten", frohlockte Regionalverbandspräsident Hans-Dieter Drewitz am Freitag Abend bei der Vorrundentagung in Neuwied-Engers.


FK Pirmasens, Borussia Neunkirchen, FC Homburg, Eintracht Trier, Wormatia Worms, die Ex-Regionalligisten SC Hauenstein und SC Idar-Oberstein, dazu die zweiten Mannschaften von Mainz 05 und des 1. FC Kaiserslautern, der zu guter Letzt mit einem Remis im Ludwigspark auch noch die „Erste" des ambitionierten 1. FC Saarbrücken mit aus der Regionalliga riss - zehn Traditionsklubs (und nicht nur die) rangeln in dieser Runde um die nur vier Plätze, die zum „Aufstieg" in die neue dreigeteilte, nach Bildung der 3. Bundesliga dann aber nur noch viertklassige Regionalliga berechtigen. „Das wird eine Bombenrunde", orakelte Spielleiter Hans-Bernd Hemmler, der daran erinnerte, dass sich auch hinter dem vierten Rang platzierte Vereine qualifizieren könnten, falls einer von vorne beim Zulassungsverfahren durchfällt.


Dramatik pur ist demnach garantiert, nur eine Institution interessiert"s eher wieder nicht: Der SWR wird die Oberliga wohl weiterhin konsequent ausblenden. Während der Saarländische Rundfunk eine eigene OL-Sendung („Arena am Samstag") mit Live-Schalten aus den Stadien plant und eigens seinen Vize-Sportchef Steffen Demuth nach Engers entsandte, habe das Mainzer Funkhaus allenfalls mal vor, einen Beitrag über Eintracht Trier (jüngst nur sechstbester rheinland-pfälzischer Nicht-Bundesligist) für die Nachrichten vom SR zu übernehmen. Konzentrieren wolle sich der in Stuttgart beheimatete SWR lieber auf die Regionalliga-Sendung - dort spielen neben dem FSV Oggersheim sechs Vereine aus Baden-Württemberg ...


Die Oberliga-Vertreter, die vor drei Jahren "mal einen Brief an den SWR sandten, mit der Bitte, doch wenigstens die Ergebnisse zu vermelden (aber nach eigenen Angaben nur eine „arrogante Antwort" bekamen), hatten auch weitere unangenehme Themen zu besprechen. Stichwort vor allem: Sicherheit. Ein Workshop jagt den nächsten, zudem „werden wir mit dem Innenministerium alle Spiele auf ihr Gefahrenpotenzial abklopfen", so Drewitz. Im schlechtesten Fall droht die Spielverlegung in ein (anderes) Stadion - etwa wenn der FCS „mit 2000 bis 3000 Zuschauern", wie Manager Wolfgang Loos ankündigte, bei kleinen Klubs mit engen Plätzen aufkreuzt. Das letzte Wort habe immer die Polizei, unterstrich Drewitz, der die Vereine aber aufforderte, die Augen offenzuhalten, auch vor den als „harmlos" eingestuften Spielen. Wie etwa bei Oggersheim-Worms im Juni: „Und plötzlich", so Drewitz, „kamen da Mainzer". In den nächsten Tagen gingen zudem Musterbriefe an die Klubs "raus, mit denen Hausrecht und Stadienverbote besser zu regeln seien.


Ein neuer Belag steht auch ins Haus, zunächst in Köllerbach: Kunstrasen ist nun als Regel erlaubt - wenn er gewisse DIN-Normen erfüllt. „Auf grün angemaltem Beton", betonte Drewitz, „spielen wir natürlich nicht ..."