Die Rheinpfalz | Konzentration fehlt

30.04.2007

FUSSBALL-OBERLIGA: SCH verliert in Worms


Von unserem Mitarbeiter

Helmut Igel

WORMS. Zum dritten Mal in dieser Saison waren am Samstag in einer Begegnung der Fußball-Oberligisten Wormatia Worms und SC Hauenstein 90 Minuten torlos vergangen. Dann segelte der Ball doch noch einmal in den Strafraum der Hauensteiner. Thorsten Wischang verlor das Kopfballduell gegen den eingewechselten Holm Hentschke, der bediente Sven Bopp, der völlig frei vor dem Kasten von SCH-Keeper Ronny Fahr locker das 1:0-Siegtor markierte (RHEINPFALZ am SONNTAG informierte).

Aus einem versöhnlichen Unentschieden war eine ärgerliche Niederlage geworden. Diese wurmte besonders SCH-Trainer Günther Birkle: „Wir hatten das Spiel bis auf die letzten sechs, sieben Minuten im Griff, waren dann allerdings nicht mehr konzentriert genug und haben die Strafe kassiert."

Auch ein Schuss fehlende Cleverness führte zur neunten Saisonniederlage. Nach einer Verletzungspause hatte Hauenstein Einwurf, weil Worms den Ball absichtlich ins Seitenaus gespielt hatte. Fair spielte Christian Slatnek dem Gegner den Ball - nur etwa zehn Meter weiter, noch in der eigenen Hälfte den Ball - zu, obgleich ein weit in die gegnerische Hälfte geschlagener Ball für Entlastung gesorgt hätte. So allerdings konnte Worms seinen Mini-Druck zum Ende der Partie aufrechterhalten. Zu diesem Zeitpunkt war zudem der kurz verletzte und daher an der Außenlinie behandelte SCH-Abwehrchef David Schwartz noch nicht wieder im Spiel zurück. Dann kam die Flanke, die Wormser Kopfballverlängerung und das 1:0.

„Man muss an sein Glück glauben, sonst passiert es auch nicht", war ein nach außen hin cooler Wormser Coach Bernd Trares einfach zufrieden. Ihm war es wohl fast egal, ob nun ein 0:0 oder ein 1:0 gegen Hauenstein heraussprang, denn die Wormatia trifft am Dienstag im Pokalendspiel des Südwestdeutschen Fußballverbandes in Ludwigshafen auf den 1. FC Kaiserslautern II.

Indes ärgerte sich Sahin Pita, der für die verletzten Mannschaftskapitäne Wolfgang Flick und Rudolf Benkler die Spielführerbinde angezogen hatte („Ich bin stolz darauf, auch weil die Mannschaft gleich gesagt hat, mach" du das") über die Pleite. „Wir sind einfach nicht geil genug, ein Tor zu machen. Wir scheitern an unseren eigenen Fehlern, verlieren wegen Kleinigkeiten", zog der Bosnier sein Resümee. Bis auf die Schlussphase, in der der Wormser Gebhardt noch eine von Ronny Fahr zunichte gemachte Möglichkeit hatte, habe sein Team dem Tabellendritten doch keinen Raum gelassen.

In der Tat kam Worms kaum zu Einschussmöglichkeiten, aber auch der SCH tauchte selten gefährlich vor dem Kasten Sven Jenners auf. Immerhin hat Worms mit nur 15 Gegentreffern die beste Abwehr der Liga. Bei einigen Konterversuchen war Hauenstein nicht entschlossen genug und einen möglichen Strafstoß versagte Schiedsrichter Schmitz den Gästen, nachdem Magin Patrick Wittich - nach Rudolf Benklers Fehlen Verlegenheitsstürmer des SCH - von den Beinen geholt hatte. „Selbst Magin hat gesagt, wenn er den pfeift, kann ich gar nichts sagen", erzählte hinterher SCH-Angreifer Jochen Ellermann.