Nibelungen Kurier | In Homburg die Weichen für ein Spitzenspiel gegen Eintracht Trier gestellt

17.03.2007

In einer Dreier Co-Produktion sorgten Marcel Gebhardt, Matthias Lang und Sebastian Glasner für den hoch verdienten 1:0-Sieg / Wormatia überholt die Moselaner und ist nun Oberliga-Dritter

„Wir waren von der 1. Minute an hellwach, läuferisch sehr gut drauf und haben das Spiel bis zur Pause klar beherrscht. Homburg konnte froh sein, dass es bis dahin nur 1:0 für uns stand, womit auch das einzige Manko zum Auftritt meiner Mannschaft zum Ausdruck kommt, nämlich den Sack bis dahin nicht bereits endgültig zugemacht zu haben. Unsere Abwehr stand wieder sehr gut und ließ den Gastgebern überhaupt keinen Stich. Im Mittelfeld wurden die Homburger bereits sehr früh attackiert und wenn diese einmal in Richtung Wormatiator kamen, so war dies mehr oder weniger eine Zufallsproduktion. Auch nach dem Seitenwechsel, die Gastgeber agierten nun mit Haken und Ösen, konnte Homburg nichts Entscheidendes heraus spielen. Als die Gastgeber gar in Unterzahl wegen der roten Karte für ihren Spieler Mehle (70.) kamen, versäumten wir es leider eine ganze Reihe von guten bis sehr guten Konterchancen konsequent auszuspielen. Gegenüber dem Heimspiel gegen den TuS Mayen, erwies sich meine Mannschaft schon weitaus spritziger und auch läuferisch waren alle Spieler schon um Etliches besser drauf. Da zeigten sich schon mehr die Früchte harter Arbeit und wir haben wirklich hart gearbeitet und alles dafür getan, nicht nur in Homburg zu gewinnen, sondern auch die entsprechenden Voraussetzungen für ein echtes Spitzenspiel am kommenden Samstag vor eigenem Publikum gegen Eintracht Trier zu schaffen. Es wäre sicherlich der schönste Lohn und würde auch mich als Trainer sehr freuen, wenn meine Mannschaft dafür mit einem entsprechend großen Zuschauerzuspruch zusätzliche Unterstützung erfahren würde“, so Wormatia-Coach Bernhard Trares am Morgen nach dem Spiel im Homburger Waldstadion. Hierbei durfte er bei der Pressekonferenz durch seinen Homburger Trainerkollegen Gerd Warken auch große Lobeshymnen für die Wormaten entgegen nehmen. „Die Wormser waren vor allen Dingen gedanklich einfach schneller und wenn wir auch in der Endphase eine große Chance zum Ausgleich vergaben, ein Unentschieden hätten wir nicht verdient gehabt“. Selten klare Worte des Homburger Trainers, der sich in der Pressekonferenz ungewöhnlich harter Kritik hinsichtlich der Leistung seiner Mannschaft ausgesetzt sah. Nun, es ist wahrlich nichts Neues, das eine Mannschaft so gut oder schlecht spielt, wie es der Gegner nun einmal auch zulässt und die Wormaten ließen vom Angriff weg nichts zu. Bereits an der Mittellinie wurde der Gegner aggressiv attackiert, entsprechend auch die Zweikämpfe gewonnen und mit Macht das Homburger Tor anvisiert. Zusätzliche Gefahr drohte auch von ruhenden Bällen, meist von Marcel Gebhardt getreten. So brannte es denn auch bereits nach 120 Sekunden im Homburger Strafraum, wo die Homburger Verteidigung nach einem solchen Gebhardt-Freistoß gerade noch in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten Adam Bouzid, das runde Spielgerät weg schlagen konnte. Nachdem Matthias Gutzler, der in der 55. Minute mit einer Oberschenkelzerrung vom Platz musste, noch mit einem 14m-Schuss am Homburger Torhüter Hodel (14.) gescheitert war und ein Kopfball von Matthias Lang (23.) knapp über das Homburger Tor ging, fiel sodann in der 34. Minute bereits das letztlich alles entscheidende Tor. Ausgangspunkt war der von Marcel Gebhardt getretene sechste Eckball, zu diesem Zeitpunkt stand es 6:0 nach Ecken für die Wormaten, lang gezogen auf Matthias Lang, dieser auch sofort abzog und Sebastian Glasner, unhaltbar für den Homburger Schlussmann, dem Ball eine andere und letztlich entscheidende Richtung gab. Bis zur Pause waren die Wormaten einem 2:0 näher als die Gastgeber, wobei Saven Jenner im Wormatiator, zuvor war nur ein harmloser Fick-Schuss in seine Richtung gekommen, zwei Minuten vor der Pause durch Unentschlossenheit im Herauslaufen den Gastgebern fast den Ausgleich geschenkt hätte. Doch war der Homburger Petri zu überrascht, als ihm der Ball im Fünfmeterraum vor die Füße fiel und über das Tor zielte. Nach Wiederanpfiff versuchten die Gastgeber nun mit mehr aggressiverem Spiel, das Ruder noch herum zu reißen und die Partie wurde zusehends härter. Besonders Sebastian Glasner musste viel einstecken. Schiedsrichter Wingenbach (Diez) ahndete dies auch meist mit entsprechenden Freistößen für die Wormaten, ohne aber mit gelben Karten die Gastgeber zur Raison zu rufen. Diese Großzügigkeit des Unparteiischen, schien den Homburger Mehle wohl animiert zu haben, in der 70. Spielminute Marcel Gebhardt von hinten brutal umzugrätschen. Doch diesmal verstand der Schiedsrichter keinen Spaß und zückte sofort die rote Karte. Zuvor stand es nach der Pause 1:1 hinsichtlich der Chancenverhältnisse, wobei einmal Thomas Süß (58.) - wenn auch mehr oder weniger ein Zufallsprodukt – gerade noch vor einem Homburger Angreifer klären konnte. Mit einem Drehschuss scheiterte auf der Gegenseite Niels Magin am Homburger Torhüter. In Überzahl, Homburg hatte zuvor schon zwei neue Offensivkräfte eingewechselt, bot sich den Schützlingen von Bernhard Trares eine ganze Reihe Konterchancen, die wie eingangs geschildert aber nicht mit der nötigen Konsequenz ausgespielt wurden. Dies hätte sich beinahe in der 78. Minute negativ ausgewirkt, doch der Homburger Angreifer Halle setzte bei einem Gewühl im Wormser Strafraum, den Ball mit der Fußspitze neben das Wormatiator. Da war sicherlich etwas Glück dabei. Doch Glück hat bekanntlich der Tüchtige und da waren die Wormaten über die gesamte Spielzeit gesehen, die nicht nur tüchtigere, sondern auch bessere Mannschaft. Letztlich auch zu Recht belohnt mit einem hoch verdienten, wenn auch angesichts der Torchancen nach etwas knappen 1:0-Sieg. Doch Sieg ist Sieg, letztlich egal wie hoch, wenn es auch für die knapp 200 Wormser Fans bis zum Schlusspfiff eine den Puls steigendere Angelegenheit war. Umso schöner der Schlusspfiff und man darf sich schon jetzt auf das Heimspiel am kommenden Samstag um 15.30 Uhr gegen Eintracht Trier freuen. Es spielten: Sven Jenner, Thomas Süß, Niels Magin, Matthias Lang, Mario Cuc, Sven Bopp, Steven Jones, Adam Bouzid, Marcel Gebhardt (89. Tobias Klotz), Matthias Gutzler (55. Jean-Pierre Rubio-Sanchez), Sebastian Glasner (84. Seydou Sy).


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