Nibelungen Kurier | Keine Tore, keine Punkte
25.02.2007
Wormatia kassiert unnötige 0:1-Niederlage in Neunkirchen /
Zwei unterschiedliche Halbzeiten lassen Premiere misslingen
Ernüchterung im VfR-Lager und eine verpatzte Premiere von
Trainer Bernhard Trares. Die Hoffnung, dass Wormatia als Sieger aus
dem Neunkirchener Ellenfeld zurückkehren würde und im
Titelrennen fleißig Punkte sammelt, nachdem Ligakonkurrent
Oggersheim gegen Trier seine Favoritenrolle unterstreichen konnte,
erfüllte sich nicht. Eine Standardsituation genügte den
Hausherren um den Favoriten aus dem Konzept zu bringen. Dabei
hätten die Wormaten bereits in der ersten Halbzeit die Partie
für sich entscheiden müssen. Die rund 600 Zuschauer,
darunter gut 200 Fans aus der Nibelungenstadt, erlebten einen
furiosen Auftakt der Gäste. „Wir haben von Anfang an
Druck aufgebaut und standen sicher in der Abwehr“,
ärgerte sich Bernhard Trares, dass seine Mannen drei bis vier
klare Chancen nicht zur verdienten Führung verwerten konnten.
Bereits in der ersten Spielminute musste Borussen-Torwart Sascha
Purket gegen Matthias Gutzler sein Können unter Beweis stellen
und lenkte zur Ecke. Wormatia blieb am Drücker, kontrollierte
das Spiel. Mit weiten Einwürfen von rechtes sorgte Thomas
Süß immer wieder für Gefahr. Gutzler und Glasner
verpassten oder kamen wie Marcel Gebhardt bei einer
Abseitsentscheidung einen Schritt zu spät. Beinahe wäre
die Partie von den Rängen aus entschieden worden, denn aus dem
Fanblock der Neunkirchener Anhänger wurden zwei Leuchtkugeln
abgeschossen und Rauchpulver entzündet. Schiedsrichter Markus
Wingenbach deutete an, dass das Spiel beim nächsten
Zwischenfall abgebrochen wird. Bis zur Halbzeit erweisen sich Adam
Bouzid und Niels Magin, der die Bälle geschickt verteilt als
große Aktivposten. Die letzte Möglichkeit hatte Sebastian
Glasner nach einem Zuspiel von Sven Bopp, doch Torwart Purket war
erneut zur Stelle. Der zwischenzeitlich stark einsetzende Regen
spielte in der zweiten Halbzeit den Gastgebern in die Karten, die
nun forscher zu Werke gingen. VfR-Schlussmann Sven Jenner, der vor
Thorsten Müller den Vorzug erhielt, konnte kurz nach dem
Wiederanpfiff einen Rückstand verhindern. In der 47. Minute
war Jenner aber geschlagen, als Ewald Bucher einen Freistoß
durch den Abwehrriegel hindurch im Gehäuse versenken konnte.
„Das war ein Schock für uns“, erklärte
Trainer Trares, der überrascht war, dass der Ball den Weg
durch die eigenen Reihen finden konnte. Die Verunsicherung
hätte der Torschütze beinahe zum zweiten Treffer
ausgenutzt, doch Thomas Süß klärte vor Bucher in
letzter Sekunde zur Ecke. Wormatia kam mit der Situation und dem
schweren Geläuf nicht klar und hatte großes Glück,
dass Thorsten Bruch freistehend vor Jenner einen Schuss über
den Querbalken setzte. In der 66. Minute stand Sven Jenner erneut
im Blickpunkt, ließ Roland Rein jedoch das Nachsehen. Zwei
Minuten später folgte die erste Auswechslung bei Worms. Dennis
Seyfert kam für den glücklosen Marcel Gebhardt in die
Partie. In der Folge gelang es den Gästen jedoch kaum
spielerische Impulse zu setzen und dem kämpferischen
Einstellung der VfB-Truppe Gleichwertiges entgegenzusetzen. Die
Einwechslung von Jean-Pierre Rubio-Sanchez (für Mario Cuc) in
der 76.Minute läutete die hektische Schlussphase mit
zahlreichen Fouls ein. Mit Kevin Gotel, der für Thomas
Süß in der 85. Minute eingewechselt wurde, kam nochmals
frischer Wind. Doch auch in der Nachspielzeit fehlte den Wormaten
die Kraft, um wenigstens den verdienten Ausgleich zu erzwingen.
„Auf dem tiefen Boden war es schwer, sich Möglichkeiten
herauszuspielen“, bedauerte Bernhard Trares im Anschuss, dass
sich Wormatia wieder einmal als Verlier aus Neunkirchen
verabschieden musste. „Glücklich gewonnen“,
lautete das Fazit seines Gegenüber, Werner Weiß. Der
VfB-Trainer attestierte den Gästen zwar 30 tolle
Anfangsminuten. Aufgrund der läuferischen und
kämpferischen Einstellung sei der Erfolg gegen die spielerisch
bessere Wormatia nicht unverdient. Immerhin habe man der besten
Abwehr der Liga drei Tore reingehauen, zeigte sich Weiß
sichtlich zufrieden. Weniger zufrieden zeigte sich der frühere
Spieler mit seiner Situation als sportlicher Leiter. Mangels
Perspektiven gab er im Rahmen der Pressekonferenz bekannt, dass er
sein Traineramt nur noch bis Saisonende ausführen werde.
Wormatia spielte in folgender Aufstellung: Sven Jenner, Mario Cuc
(76. Rubio-Sanchez), Matthias Lang, Niels Magin, Steven Jones,
Matthias Gutzler, Marcel Gebhardt (68. Dennis Seyfert), Sebastian
Glasner, Adam Bouzid, Sven Bopp, Thomas Süß (85. Kevin
Gotel.
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