Nibelungen Kurier | In der Anfangsphase viel zu hektisch agiert

05.12.2006

Wormatia kehrt mit gerechter Punkteteilung aus Hasborn zurück / Als Tabellenvierter in verdiente Winterpause

Nach der überraschenden Heimniederlage des FSV Oggersheim gegen den TuS Mayen, waren die Schützlinge von Trainer Alois Schwartz beim Gastspiel in Hasborn besonders hoch motiviert einen Auswärtsdreier einzufahren. Allerdings fehlte es an der nötigen Ordnung im Spielaufbau, um gegen einen unbequemen Gegner auf schwer bespielbarem Geläuf zu bestehen. Wormatia stellte jedoch kämpferische Tugenden unter Beweis. Nach einem Sonntagsschuss aus 30 Metern Entfernung zur 1:0-Führung für die Hausherren, lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch. Nach dem Ausgleich wollte Wormatia unbedingt nachlegen und erarbeitete sich in einer turbulenten Schlussphase weitere Chancen. Letztlich ging die Punkteteilung in Ordnung, denn das Quentchen Glück blieb auch den Gastgebern versagt. Ganz in Blau gekleidet und von etwa 150 Fans unterstützt, zeigte sich der VfR von Beginn an bemüht, das Heft in die Hand zu nehmen. „Wir wollten uns gegen Wormatia aus einer geordneten Defensive heraus Möglichkeiten erarbeiten“, war SV-Spieler-trainer Bernd Rohrbacher mit der Leistung seiner Mannen mehr als zufrieden. „Spielerisch ist gegen Worms nichts zu holen“, so Rohrbachers Analyse, weshalb der Coach froh war, dass nach den Erfolgen seiner Mannschaft gegen Engers und Neunkirchen die kleine Serie ohne Niederlagen Bestand hatte. Neben Matthias Gutzler, Christian Müller, Sebastian Glasner und Steven Jones erarbeitete sich Sven Bopp, der trotz Nasenbeinbruch ins Spiel ging, gegen Ende der ersten Spielhälfte die beste Möglichkeit. Sein Flachschuss verfehlte das Tor nur knapp. Hasborn indes sorgte durch weite Einwürfe und Standardsituationen für Gefahr. Nach der Pause sorgte Wormatia für mehr Druck, hatte die größeren Spielanteile, wirkte jedoch im Abschluss etwas zu überhastet. Worms hatte nach zehn Minuten gleich zwei Schreckstunden zu verarbeiten. Spielertrainer Bernd Rohrbacher legte sich das Leder für einen Freistoß aus 30 Metern Entfernung auf und drosch den Ball, der länger und länger wurde schlug mit voller Wucht zur 1:0-Füh-rung für Hasborn ins. „Nicht ganz unhaltbar“, wie Torhüter Sven Jenner selbstkritisch eingestand. „Allerdings kam ich zu spät vom Boden weg“, so Jenner, der beim Rettungsversuch mit dem Kopf an den Pfosten krachte und sich einen schmerzhaften Abriss an der Augenbraue zuzog. Da die stark blutende Wunde ärztlich behandelt werden musste, stand Thorsten Müller nun vor einer Bewährungsprobe. Matthias Gutzler, Steven Jones und Sebastian Hartung wollten nun mit aller Macht den Rückstand wettmachen, scheiterten aber wie Sven Bopp und auch Christian Müller, die mit Freistößen erfolglos blieben. Christian Müller indes nahm in der 70. Minute Anlauf zu einer Ecke, die für große Verwirrung im Strafraum der Hausherren sorgte. Weder „Freund noch Feind“ brachten den Ball unter Kontrolle. Nur Matthias Lang behielt den Überblick und bugsierte das Leder aus kurzer Entfernung zum Ausgleich ins Netz. Dem Jubel folgte ein zu ungestürmes Anrennen auf das Hasborner Gehäuse, so dass SV-Tormann Jörg Henkes vor keine großen Probleme gestellt wurde. Aber wer konnte es den Wormaten verübeln jetzt alles auf eine Karte zu setzen? Christian Müller, Seydou Sy und Sven Bopp setzten die nächsten Akzente. Das Spiel wurde nun ruppiger und Hasborn blieb über Konter gefährlich. Einen strammen Linksschuss von Thorsten Huwer lenkte Thorsten Müller gerade noch zur Ecke. Sebastian Glasner und Matthias Gutzler blieben im Gegenzug ohne Fortune. Dann beinahe der K.O. für Wormatia. Matthias Lang spielte aus dem Mittelfeld zurück auf Seydou Sy, der sich am Strafraum auf ein Dribbling einließ. Den schweren Patzer von Seydou Sy bügelte Matthias Lang aus, der das Leder im letzten Moment für den be-reits geschlagen Thorsten Müller von der Linie kratzte. In der Schlussminute brannte es im Hasborner Strafraum lichterloh. Matthias Gutzler hätte den Siegtreffer markieren können, doch sein Kopfball aus spitzem Winkel schrammte lediglich den Pfosten und ging ins Aus. Kevin Gotel, kam für Thomas Süß ins Spiel, hatte die letzte Möglichkeit das Blatt zu wenden. Es blieb jedoch beim Remis. Während den Hausherren die Freude über einen wichtigen Punkt auf der Habenseite ins Gesicht geschrieben stand, wussten die Wormaten nicht so recht, ob ihnen zum Lachen oder Heulen zu Mute war. Beim gemeinsamen Schlussakkord mit den Fans, die ihre Mannschaft mit viel Applaus in die Winterpause schickten, dürfte der Frust über die Punkteteilung jedoch schnell verflogen sein. „Wir waren nur durch einen Sonntagsschuss zu bezwingen“, zog Alois Schwartz aufgrund der tollen Spiele in den letzten Wochen den Hut vor der Leistung seiner Mannschaft. „In der ersten Halbzeit kamen wir nicht ins Spiel. Vielleicht haben wir zuviel gewollt?“, resümierte Schwartz nach der Partie. „Die eigenen Hausaufgaben er-ledigen und nicht nach den Ergebnissen der Konkurrenz schielen“, lautet die Devise von Trainer Alois Schwartz, der gut mit einer Punkteteilung leben kann. Die destruktive Spielweise von Hasborn sei bereits anderen Mannschaften nicht gut bekommen, hofft Schwartz, dass seine Truppe im wohlverdienten Urlaub neue Kräfte tanken kann, um dann Schritt für Schritt an den gesteckten Zielen weiter zu arbeiten. Alois Schwartz kann nach seinem 50. Pflichtspiel in Diensten des VfR Wormatia eine höchst zufriedene Bilanz ziehen: 88 Punkte, 89 Treffer, 47 Tore kassiert. Die volle Konzentration des erfolgreichen sportlichen Leiters gilt nun dem Erreichen der A-Lizenz. Wenn der Trainer-Lehrgang abge schlossen ist, werde ich mir in Ruhe über die Zukunft Gedanken machen“, so Schwartz über eine mögliche Verlängerung seines Engagements über das Saisonende hinaus. Wormatia spielte in folgender Aufstellung: Sven Jenner, Matthias Lang, Niels Magin, Seydou Sy, Steven Jones, Matthias Gutzler, Sebastian Glasner, Christian Müller, Sven Bopp, Thomas Süß, Sebastian Hartung.