Nibelungen Kurier | Auch Salmrohr kann die Wormaten nicht aus der Erfolgsspur bringen

14.11.2006

Mit einem klaren 3:0-Sieg steht der VfR Wormatia nunmehr auf dem 2. Tabellenplatz / Am Samstag steigt das absolute Spitzenspiel 15.30 Uhr gegen Oggersheim im Wormatia-Stadion



Nach dem Spiel ist bekanntlich vor dem Spiel. Diese gewiss nicht neue Fußballerweisheit ist derzeit Bestandteil der Serie des Oberligisten VfR Wormatia. Aus den letzten acht Spieltagen holten die Schützlinge von Alois Schwartz mit sieben Siegen und einem Unentschieden, dazu kommt noch der 6:2-Pokalsieg im Heimspiel gegen den Oberliga-Spitzenreiter FSV Oggersheim, stolze 22 Punkte. Nach dem Sieg in Salmrohr konnte sich das Team nunmehr bis auf den zweiten Tabellenplatz vorarbeiten. Allerdings hat der FSV Oggersheim noch sieben Punkte mehr auf dem Konto stehen. Diese Differenz könnte nach dem Topspiel gegen die Pfälzer mit einem weiteren Sieg auf noch vier Punkte verringert werden. Jetzt sind alle Voraussetzungen für ein absolutes Spitzenspiel am Samstag gegeben, die eigentlich für eine vierstellige Zuschauerzahl sorgen sollten. Nach zwei englischen Wochen mit fünf Spielen in 14 Tagen waren die Bedenken von Trainer Alois Schwartz hinsichtlich der Motivation und Kräfteverschleißes nach dem Erfolg gegen Oggersheim beim Spiel in Salmrohr schnell weggewischt. „Die Mannschaft hat von der ersten Minute an das Spiel bestimmt, den Gegner beherrscht und hinsichtlich Moral, Charakter und Willenskraft eine absolut positive Antwort gegeben“, bilanzierte Alois Schwartz. Auch etwaige Befürchtungen den gastgebenden Tabellenzwölften im Überschwang des 6:2-Pokal-triumphes gar zu unterschätzen, erwiesen sich als falsch. Vielmehr präsentierten sich die Mannen um Kapitän Sebastian Hartung in bester Verfassung. Kein Substanzverlust war zu erkennen, sondern eine Mannschaft, die es in jeglicher Hinsicht wissen wollte und auch das nötige Selbstbewusstsein nicht vermissen. „Wir haben während der gesamten 90 Spielminuten nichts anbrennen lassen, das war sehr erfreulich“, so ein sichtlich zufriedener Alois Schwartz nach Spielende. Dies, obwohl es zwanzig Minuten dauerte, ehe die Überlegenheit auch mit dem ersten Tor zum Ausdruck kam. Torschütze zum zweiten Mal in der Fremde war Niels Magin. Nach einem Freistoß von der rechten Seite, der über Freund und Feind hinweg ging, wurde das runde Spielgerät von dem aus dem Hinterhalt heransausenden Wormaten unhaltbar für den FSV-Keeper Wahlen in dessen Tor gewuchtet. Mit ein Zeichen, dass die Wormaten nicht nur eine gute Defensivabteilung besitzen, sondern auch die Innenverteidiger sehr torgefährlich agiert. Sicherlich auch ein Zeichen von gewachsenem Selbstvertrauen. Mit der 1:0-Führung im Rücken hatten die Wormaten nicht nur erste Weichen zu einem weiteren Sieg gestellt, sondern konnten nunmehr den Gegner kommen lassen und mit schnellen Kontern überlaufen. Einziges Manko, wenn man überhaupt davon sprechen kann, waren die noch nicht genutzten weiteren Tormöglichen von Christian Müller, Sebastian Hartung nach einem Rückpass von Matthias Gutzler sowie von Thomas Süß, der nach einer Steilvorlage von Marcel Gebhardt um einen Schritt den Ball verfehlte. Salmrohr selber konnte in den ersten 45 Minuten zu keiner Phase die Wormatia-Abwehr in Verlegenheit bringen. Torhüter Sven Jenner war buchstäblich arbeitslos, denn seine Vorderleute ließen nichts anbrennen. Im zweiten Durchgang das gleiche Bild, wobei Matthias Gutzler, vom gut spielenden Christian Müller in aussichtsreiche Schussposition gebracht (49.), gerade noch abgeblockt wurde. Nur 180 Sekunden später landete eine sogenannte Schussflanke von Marcel Gebhardt am Dreieck des Salmrohrtores. Doch Versäumtes holte Marcel Gebhardt in Personalunion mit Matthias Gutzler in der 58. Minute nach, als ein Gebhardt-Eckball, mit dem Kopf von Matthias Gutzler abgefälscht, den Weg zum 2:0 in das Tor der Gastgeber fand. Das war wohl etwas zu viel des Bösen für die Gastgeber, die fortan etwas mehr riskierten und durch Klaus ihre erste richtige und auch gleichzeitig letzte gefährliche Torchance besaßen. Doch Seydou Sy konnte gegen den frei stehenden Salmrohr-Angreifer, sieben Meter vor dem Wormatiator noch verhindern, dass der Ball neben das Tor ging. Die endgültige Entscheidung folgte sodann in der 69. Spielminute, als Christian Müller auf der rechten Seite von Seydou Sy auf die Reise geschickt, alles hinter sich ließ, sich nach innen orientierte und dem FSV-Keeper Wahlen mit einem Flachschuss aus zwölf Metern keine Abwehrchance ließ. Das mögliche 4:0 verpasste Matthias Lang, als er nur 180 Sekunden später nach einer Ecke von links per Kopf nur den Außen-posten des Salmrohrer Tores traf. Danach schalteten die Wormaten sichtlich einen Gang zurück, um für das absolute Schlagerspiel am kommenden Samstag um 15.30 Uhr gegen den Tabellenfürher die Kräfte zu schonen. Wenn man weiß wie der VfR Wormatia Worms in früheren Jahren enorme Mühe hatte in Salmrohr zu bestehen und meist auch nur als zweiter Sieger wieder nach Hause fahren musste, dem tat dieser Sieg sichtlich gut. Voran die Mannschaft, die sich nun als nächste Aufgabe vorgenommen hat, den FSV Oggersheim ein zweites Mal auf die Schultern zu legen. Sicherlich alles andere als leicht, doch mit dem nötigen Selbstvertrauen und der entsprechenden Unter-stützung von Außen durchaus machbar. Ohne den grippegeschwächten Mario Cuc spielte der VfR Wormatia in Salmrohr mit folgender Aufstellung: Sven Jenner (Tor), Seydou Sy, Matthias Lang, Niels Magin, Thomas Süß, Sven Bopp, Sebastian Hartung, (76. Florian Herold), Steven Jones (82. Tobias Klotz), Marcel Gebhardt, Christian Müller, Matthias Gutzler (58. Sebastian Glasner).