Wormser Zeitung | Den siebten Auswärtsstreich verschenkt

04.11.2002

Wormatia kassiert in Brebach in letzter Minute per Elfmeter das 1:1 / Führung durch Schmitt

Vom 04.11.2002

bei. – Bis zur 91. Minute sah in Brebach alles nach einem weiteren Auswärtssieg des VfR Wormatia in der Oberliga Südwest aus. Dann aber spielte Schiedsrichter Markus Fandel Schicksal: Nach einer turbulenten Szene im Wormser Strafraum entschied er zur allgemeinen Ãœberraschung auf Elfmeter, Pino La Cava nutzte das Geschenk zum glücklichen 1:1, und nichts warÂs mit dem greifbar nahen siebten Auswärtsstreich.

 
Entsprechend sauer war Dirk Anders nach dem Abpfiff: „Wir sind um den verdienten Lohn gebracht worden“, ärgerte sich der Wormatia-Coach über den so knapp verpassten Dreier. „Brebach hatte im ganzen Spiel keine einzige Torchance.“ Die Möglichkeiten lagen in der Tat eindeutig auf Wormser Seite, doch muss man den Wormaten vorwerfen, allzu großzügig mit ihren Gelegenheiten umgegangen zu sein. „Wir hätten den Sack schon früher zumachen müssen“, sah Pressesprecher Gerd Obenauer ein Großteil eigenes Verschulden in dem absolut unnötigen Punktverlust.

Die Partie begann mit einer Wormatia-Chance durch Steffen Kohl, dessen Schuss aus spitzem Winkel Kepper Voit glänzend parierte. Nach der anschließenden Ecke köpfte Marcus Köhler knapp drüber. Dieser vielversprechende Auftakt erwies sich indessen als Strohfeuer. Im weiteren Verlauf herrschte auf beiden Seiten Funkstille. Erst kurz vor der Pause zog die Anders-Truppe die Zügel noch mal an. Köhlers Drehschuss nach Steilpass von Goran Ognjanovic zischte knapp drüber (40.), und Oliver Schaders fulminante 16-Meter-Granate lenkte Voit in toller Manier zur Ecke.

Zur zweiten Halbzeit brachte Dirk Anders mit Benjamin Siegmund für Hutzelmann und Ralf Schmitt für Köhler zwei frische Leute, und das zahlte sich rasch aus. In der 49. Minute zog Schmitt nach einem langen Pass auf der linken Seite auf und davon und vollendete ganz überlegt zum 0:1. Nur 120 Sekunden später jagte der Goalgetter seinem Bewacher Wingen die Kugel ab und hatte erneut freie Bahn, diesmal scheiterte er jedoch am blitzschnell reagierenden Voit.

Dann leistete sich Niels Magin, der erst zwei Minuten zuvor verwarnt worden war, ein weiteres überflüssiges Foul und sah zu Recht die Ampelkarte. Diese Dezimierung blieb jedoch zunächst ohne erkennbare Folgen. Wormatia blieb weiter am Drücker und hatte die Riesenchance zum 0:2 durch Arijan Berisha, der – von Schmitt glänzend freigespielt – mutterseelenallein vor Voit geradezu kläglich vergab (64.). Genau umgekehrt lief es zwischen beiden Stürmern in der 82. Minute: Berisha passte genau in den Lauf von Ralf Schmitt, dessen Schuss Voit per Fußabwehr parierte.

Diese vergebenen glasklaren Möglichkeiten rächten sich bitter: Mit dem letzten Angriff warfen die bis dahin chancenlosen Gastgeber alles nach vorne, es gab Eckball, Cuccu köpfte an die Unterkante der Querstange, von wo der Ball ins Feld zurücksprang. Nach dieser Szene lagen mehrere Spieler beider Teams am Boden, und plötzlich zeigte der Schiedsrichter auf den Elfmeterpunkt. Pino La Cava behielt die Nerven und verwandelte bombensicher zum 1:1.

Alle beteiligten Wormser Akteure schworen hinterher Stein und Bein, nichts Regelwidriges getan zu haben. Doch es half nichts, aus dem sicher geglaubten Dreier war ein mageres Pünktchen geworden. Nun muss man die verschenkten Zähler zu Hause zurückholen, und zwar am kommenden Samstag gegen den neuen Spitzenreiter FSV Salmrohr.