Nibelungen Kurier | Im dritten Anlauf endlich wieder ein Sieg gegen den SC Hauenstein

02.05.2006

Oberligist VfR Wormatia lag gegen den SC Hauenstein zweimal zurück / Die Mannschaft zeigte eine sehr gute Moral und gewann mit Köpfchen 3:2


„Laufen wir schon wieder gegen die Wand?“ Wormatias Coach Alois Schwartz schwante ob des Beginns der Partie gegen den SC Hauenstein nichts Gutes, ja sah sogar die dritte Niederlage im dritten Spiel in dieser Saison auf seine Mannschaft zukommen. Denn bereits in der 10. klingelte es bereits in Tor seines Keepers Sven Jenner zum ersten Mal. Gästetrainer Roger Lutz hatte sich zu diesem dritten Kräftemessen zwischen beiden Mannschaften in dieser Saison etwas Besonderes einfallen lassen, indem er drei Offensivspieler gegen die Viererkette der Wormatia stellte und mit dieser Taktik auch im ersten Durchgang Erfolg hatte. „Unsere Abwehr machte immer einen falschen Schritt nach vorne, kam nicht richtig in die Zweikämpfe und lief somit meist mehr dem Ball hinterher“, so Alois Schwartz. Obwohl bei den Westpfälzern Wolfgang Flick, der Kopf der Hauensteiner Mannschaft und schon bald 37 Jahre alt, diesmal mehr zur Sicherung der Abwehr aufgeboten worden war, zeigten die sich durch ihre bisherigen zwei Siege gegen die Wormaten (2:0 in Hauenstein und 3:0 beim Pokalspiel in Worms), enorm selbstbewusst. Bereits nach zehn Minuten hatten sie die Wormatiabwehr über links durch Eric Wischang überlaufen und nach dessen Hereingabe konnte Rudolf Benkler am langen Pfosten stehend, das runde Spielgerät mühelos zum 0:1 einschieben. Doch die Wormaten bekamen durch dieses frühe Gegentor diesmal keinen Knacks, krempelten die Ärmel hoch und nur sechs Minuten später wurde man auf der Gegenseite fündig. Sebastian Hartung kam aus dem Mittelfeld heran gepirscht, kein Hauensteiner griff ihn an und der Wormate nahm sich ein Herz und zog aus gut zwanzig Metern ab. Eine wahre Granate, die der Gästekeeper Ronny Fahr gerade noch mit den Fingerspitzen an das rechte obere Dreieck aus seiner Sicht lenken konnte. Von dort spritzte der Ball im hohen Bogen wieder zurück zu dem ungedeckten Matthias Gutzler und der zeigte „Köpfchen“ und in hohem Bogen nickte er zum 1:1 ein. Es entwickelte sich nun ein offener Schlagabtausch, wobei die Wormatiadefensive aber doch etliche Probleme hatte. Dennoch bot sich den Wormaten die nächste große Chance um in Führung zu gehen. Wieder ging die Initiative vom auffällig spielenden Sebastian Hartung aus, der mit einem „Superpass“ in den freien Raum Erwin Bradasch über die linke Seite in gute Schussposition brachte, dessen Schuss aber nur an das linke Außennetz ging. Das wäre ein „Supertor“ gewesen, wenn? Die Strafe folgte nur wenige Minuten später auf dem Fuß, als erneut die Wormatiabwehr nahezu hilflos wirkte, als der Hauensteiner Joachim Burkhart einen Freistoß von links genau auf den Kopf des völlig freistehenden Eric Wischang zirkelte und der Ball erneut im Wormatiator landete. Doch die Gastgeber zeigten an diesem Tage eine gute Moral und wollten alles andere als zum dritten Mal in Folge gegen Hauenstein verlieren und verstärkten ihre Bemühungen im Spiel nach vorne. Es folgten brenzlige Szenen vor dem Hauensteiner Tor und in der 41. Minute war es Erwin Bradasch, der für den erkrankten Marcel Gebhardt für die ruhenden Bälle zuständig war, der einen Eckball genau auf den Kopf von Matthias Lang zirkelte und dieser mit wuchtigem Kopfstoß den Ball in Richtung Hauensteiner Tor beförderte, wobei Matthias Gutzler den Ball wohl leicht mit dem Kopf abfälschte, so dass Ronny Fahr, einschließlich dreier Mitspieler mitsamt dem Ball im Tor landete. Zur Pause fanden Alois Schwartz und sein Co-Trainer sodann das richtige Konzept, der Hauensteiner Offensive die Krallen zu ziehen, indem er für den defensiven Steven Jones den offensiven Christian Müller brachte. Nun waren es die Wormaten, die eindeutig das Spiel bestimmten und Hauenstein sehr zum Leidwesen seines Trainers Roger Lutz nicht mehr in das Spiel kommen ließen. Fortsetzung von Seite 13 Die Wormaten ließen den Gästen keine echte Torchance mehr zu. Die Gastgeber trafen mit der Flucht nach vorne genau das richtige Konzept und am Ende war Hauenstein mit der 2:3-Niederlage noch gut bedient. Bereits unmittelbar nach dem Beginn der zweiten Halbzeit hätte Matthias Gutzler schon das 3:2 besorgen können, doch dessen Schrägschuss konnte der SCH-Tor-hüter Ronny Fahr gerade noch mit den Fingerspitzen erreichen. Auch in der Folgezeit stand der Schlussmann der Westpfälzer meist im Blickpunkt des Geschehens und bei mehr Cleverness im Abschluss hätte er sicherlich mehr als einmal den Ball noch aus seinem Tor holen müssen. Dafür war das 3:2-Siegtor der Wormaten allerbeste Sahne. Matthias Gutzler erkämpfte sich mit großen Einsatz das runde Spielgerät, arbeitete sich über rechts bis auf die Grundlinie vor und seine Hereingabe über die gesamte Gästeabwehr hinweg köpfte Christian Müller mit Vehemenz zum 3:2-Siegtor ein. Letztlich aufgrund der zweiten Halbzeit ein verdienter Wormatiasieg mit „Köpfchen“ in jeglicher Beziehung, der sogar höher hätte ausfallen können, das erkannte auch der Gästetrainer Roger Lutz an, dessen Mannschaft aufgrund der Umstellung im Wormatiaspiel nicht mehr in das Spiel fand. Es spielten für den VfR Wormatia: Sven Jenner (Tor), Rainer Hauck, Matthias Lang, Jan Kießling, Björn Miehe, Steven Jones (46. Christian Müller), Sebastian Hartung, Erwin Bradasch (86. Volker Berg), Mario Cuc, Mat-- thias Gutzler (75. Sebastian Glasner), Stefan Ertl. Fotos/Text: Klaus Diehl