Nibelungen Kurier | Zwei Ex-Wormaten beendeten Wormatias Siegesserie

25.04.2006

… dafür stellen die Verantwortlichen Wormatias sportliche und wirtschaftliche Zukunft auf eine breitere Basis */ Ex-Bundesligaspieler, Trainer und Manager Franz Gerber ist neuer Kooperationspartner



Der Oberligist VfR Wormatia, sei es die Mannschaft, der Trainer und die Verantwortlichen, sind immer wieder für Überraschungen gut. Im negativen Sinn war dies die 0:2-Niederlage am letzten Freitag beim Tabellendritten FSV Oggersheim, wo die Mannen von Trainer Alois Schwartz, nach zehn in Folge nicht verlorener Spiele, mit 0:2 das Nachsehen hatten. Eine Niederlage, die erst ab der 84.Minute zustande kam und etwas unglücklich in ihrem Ausgang war. So die Wortwahl aller Beteiligten. Unglücklich hierbei besonders auch Schiedsrichter Schmitz aus Langenfeld agierend, der just zu diesem Zeitpunkt Mario Cuc per Ampelkarte vom Felde schickte, als ein Oggersheimer Spieler auf der rechten Angriffsseite einem weiten Ball hinterher lief und hierbei voll auf Mario Cuc prallte. Der Schiedsrichter sah in dieser Situation ein gelbwürdiges Foulspiel und da Mario Cuc schon die gelbe Karte zuvor gesehen hatte, war die Ampelkarte die Antwort. Eine wohl etwas überzogene Entscheidung. Doch war dies noch nicht das Ende der Fahnenstange. Denn die Gastgeber führten den Freistoß schnell und ohne auf ein Signal des Unparteiischen zu warten aus. Der Ball war schon in der Luft, als doch noch ein Pfiff ertönte und die Wormatiaabwehr irritierte. Derweil ließ sich der erst in der 65. Minute eingewechselte Ex-Wormate André Nenning durch nichts stören und trotz Pfiff landete der Ball schließlich zum 0:1 im Gästetor. Doch damit noch nicht genug, denn Rainer Hauck regte sich besonders über den Pfiff auf, der den schnell ausgeführten Freistoß aber nicht unterbrach und muss wohl einige nicht gerade besonders freundlichen Worten in Richtung Schiedsrichter gesagt haben, wofür er auch prompt die Ampelkarte sah. Mit zwei Spielern weniger auf dem Platz konnte der weitere Ex-Wormate Christopher Kaczmarek in der 90.Minute auf 2:0 für die Gastgeber erhöhen. Es wäre eigentlich ein typisches 0:0-Spiel gewesen, auf das sich beide Seiten wohl schon eingestellt hatten, ehe eine Verkettung unglücklicher Umstände, so Wormatias Pressesprecher Gerd Obenauer, die Serie von zuletzt zehn nicht verlorenen Spielen, im Ludwigshafener Südweststadion vor knapp 2000 Zuschauern ein Ende fand. Die Gastgeber hatten hierbei in den ersten 45 Minuten mehr vom Spiel, ohne aber besonders zwingende Chancen heraus spielen zu können. Mit Fortdauer der zweiten Halbzeit bekamen die Wormaten immer mehr Oberwasser und Jan Kießling besaß in der 50. Minute, die ganz große Möglichkeit zum 1:0 für die Wormaten. Letztlich war der Oggersheimer Sieg nicht unverdient, so der ob des Zustandekommens dieser Niederlage doch etwas enttäuschte Wormatia-Trainer Alois Schwartz. Die positive Überraschung folgt nachstehend. Ein in vielen Schlachten gestählter und auch erfolgreicher Franz Gerber wird Kooperationspartner beim VfR Wormatia Worms „Wir sind jetzt vier Jahre als Hauptsponsor EWR mit im Boot beim VfR Wormatia, haben hierbei viele Dinge positiv beeinflussen und auch nach vorne bringen können, doch die sportliche Seite hat sich leider nicht so entwickelt, wie nicht nur wir es erhofft haben. Deshalb sind wir froh, mit Franz Gerber einen kooperativen Partner gefunden zu haben, der dem VFR Wormatia auch in wirtschaftlicher Hinsicht eine größere Plattform mit erarbeiten kann und soll. In sportlicher Hinsicht, wozu auch eine wirtschaftlich breitere Basis steht, mussten wir erkennen, dass uns Grenzen gesetzt sind. Mit Franz Gerber hoffen wir auf neue Impulse in jeglicher Hinsicht“, so Helmut Antz in seiner Eigenschaft als verantwortliches Vorstandsmitglied von Wormatias Hauptsponsor EWR AG und auch Vorsitzender des Wirtschafts- und Verwaltungsrates beim VfR Wormatia Worms. In einer eigens einberufenen Pressekonferenz erfolgte die Vorstellung von Franz Gerber und der vertraglichen Inhalte. Helmut Antz war in seiner Doppelfunktion in alle bisher verlaufenen Gespräche und dem Abschluss des Kooperationsvertrages mit eingebunden. „Wir sind schon längere Zeit auf der Suche nach weiteren Partnern“, so der am Montagabend neu gewählte 1. Wormatia-Vorsitzende Jochen Schneider. Eine Partnerschaft, die jetzt mit Franz Gerber ab dem 1. Juli über zwei Jahre vertraglich abgeschlossen wurde. Beinhaltend nicht nur die Kooperation im sportlichen Bereich, sondern auch besonderer aktiver Unterstützung bei der Akquisition neuer Geldquellen, sprich Sponsoren. Es sind hierbei keinerlei Werberechte und Spieler abgetreten, auch wird Franz Gerber nicht irgendwelche Spieler parken, wie dies einst mit Rogon war. Er wird aber beratend bei der Suche nach neuen Spielern tätig sein, jedoch nicht als Hauptamtlicher einsteigen, sondern nur sein Know-how einbringen. Letztlich, was vertraglich genau geregelt ist, hinsichtlich der besseren Wirtschaftlichkeit – ebenso wie der VfR Worma-tia – profitieren wird, so Jochen Schneider. Nun, dies sieht eigentlich recht verlockend aus, zumal Franz Gerber von diesem Projekt VfR Wormatia überzeugt ist und selber zunächst erst einmal mit einem fünfstelligen Eurobetrag in die Vorfinanzierung eingestiegen ist. Nun, die bisherige und hoch zu lobende Unterstützung der EWR AG hat gezeigt, dass das sportliche Ziel Regionalliga bis zum Jahr 2008 ohne weitere finanzielle und andere Unterstützung nicht möglich ist. So auch die weitere Aussage von Helmut Antz. „Wir allein können dies nicht schultern, wir sind weiter mit dabei, besonders auch bei der weiteren Förderung der Fußballjugendabteilung und der Verbesserung der Infrastruktur beim VfR Wormatia.“ Doch wer ist Franz Gerber? Zunächst spielte er einst zu Zweitligazeiten mit dem TSV 1860 München auch schon in Worms. Rudi Völler war hierbei einer seiner bekannten Mitspieler. Franz Gerber wurde 1953 in München geboren und absolvierte zwischen 1972 und 1988 93 Spiele in der 1. und 213 Spiele in der 2. Bundesliga. So auch beim FC St. Pauli und Hannover 96. Sein Auto ziert ein Celler Kennzeichen, wo er nach Ende seiner aktiven Laufbahn sieben Jahre als Manager tätig war. Danach einige Jahre bei Hannover 96 und später auch beim FC St. Pauli, sowohl als Manager und auch als Trainer. Sein Sohn Fabian spielt beim Bundesligisten FSV Mainz 05. Mitgliederversammlung In der Rekordzeit von einer Stunde und 15 Minuten wurde die Mitgliederversammlung mit wichtigen und weitreichenden Beschlüssen, und dies nahezu einstimmig, abgewickelt. Wir werden in unserer nächsten Ausgabe berichten. Foto/Text: Klaus Diehl