Wormser Zeitung | Heimspiel vor Geisterkulisse?

20.11.2004

Wormatia-Vorstand will Urteil nicht akzeptieren

Vom 20.11.2004

Fußball-Oberligist Wormatia Worms soll nach einem Urteil der Spruchkammer des Regionalverbandes Südwest ein Heimspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit austragen. Damit sanktionierte die Kammer unter Vorsitz von Eckhard Kaps (Elversberg) die Vorfälle beim Auswärtsspiel am 22. Oktober in Weingarten.

 
Von unseren

Redaktionsmitgliedern

Reiner Philipp Koch

und Frank Beier

Die Begegnung war damals vom Schiedsrichter für 14 Minuten unterbrochen und anschließend fortgesetzt worden. Grund für die Unterbrechung waren Konflikte am Spielfeldrand mit Wormatia-Fans. Auch die Polizei war im Weingartener Stadion im Einsatz.

Nach der entsprechenden Mitteilung der Geschäftsstelle des SWFV will Fritz Bergemann-Gorski nun "erst die Begründung abwarten". Akzeptieren werde man dieses Urteil jedoch nicht. "Wir werden auf jeden Fall Rechtsmittel einlegen, weil wir das für die absolut sinnloseste Strafe halten", sagte der Wormatia-Vorsitzende gestern der WZ auf Nachfrage. Denn der VfR habe, so Bergemann-Gorski, bereits im Vorfeld dieser Oberligapartie - ein Jahr zuvor hatte es ähnliche Zwischenfälle beim Spiel des VfR in Weingarten gegeben - "alles getan, was wir als Verein tun können".

Der Wormatia-Vorsitzende nennt in diesem Zusammenhang die vorher erfolgte Kooperation mit dem SV Weingarten, die Absprache mit der Polizei (der VfR war bei den Einsatzplänen involviert), den beauftragten eigenen Security-Dienst und die Mitwirkung des Fanbeauftragten. Fritz Bergemann-Gorski: "Mehr kann man als Verein nicht tun."

Nur im "Schwitzkasten"Der bei den Vorfällen in Weingarten angeblich zusammengeschlagene und schwer verletzte Wormatia-Fan hat sich im Übrigen nach einem entsprechenden Aufruf in der WZ beim Vorstand gemeldet. "Er hat die Übergriffe, von denen verschiedentlich zu hören und zu lesen war, nicht bestätigt", erklärte Vorsitzender Bergemann-Gorski. Er sei weder zusammengeschlagen noch schwer verletzt worden, sondern lediglich von einem Security-Mann in den "Schwitzkasten" genommen worden und er werde deshalb auch keine rechtlichen Schritte unternehmen.