Südhessen Morgen | Berg auf Zack, Wormatia gewinnt

30.08.2004

Gekonnt schenkt sich Max Reichenberger ein Glas Weizen-Bier ein und nimmt genüsslich einen großen Schluck. Erstmals macht der Trainer des Fußball-Südwestoberligisten VfR Wormatia Worms im vereinseigenen VIP-Raum einen gelösten Eindruck und ist nach dem klaren 3:0 über den Zweiten Borussia Neunkirchen sogar zum Scherzen aufgelegt: "Gell, wenn wir gewonnen haben, habt Ihr keine Fragen an mich", sagt er forsch zu den Journalisten. Und auch seine Mannschaft kommt im Gegensatz zu den "Katastrophenspielen" gegen Bingen und Pirmasens gut weg.

"Man hat auf dem Platz eine Einheit gesehen", lautete das positives Resümee des Trainers. Dabei hatten die Wormaten am Freitagabend zunächst eine halbe Stunde lang da weitergemacht, wo sie zuletzt auf eigenem Platz aufhörten: Starke Verunsicherung und Fehlpässe am Fließband stellten die Fans vor eine harte Geduldsprobe. Die Wormser Lethargie beendete ausgerechnet der zuletzt arg in die Kritik geratene Bürstädter Volker Berg. Zunächst als "taktisches Opfer" (Reichenberger) auf der Bank schmorend, kam er schon nach fünf Minuten für den verletzten Steven Jones ins Match. Kurz vor der Pause sprintete der Kapitän dann beherzt dawischen, als die Gäste wohl mit den Gedanken bereits in der Kabine waren und sich "hinten" lässig die Kugel zuschoben. Was folgte, war das 1:0 durch André Nenning.

Ein Treffer, der einer Intitialzündung gleichkam. Denn plötzlich klappten die Zuspiele und es fielen weitere Tore: Mario Cuc (55.) und Christian Vogel (63.) mit einem tollen Volley-Schuss sorgten für den verdienten 3:0-Endstand. Lob für Berg gab es von Reichenberger allerdings erst auf Nachfrage eines Medienvertreters. "Es war heute ein ganz anderer Volker. Wichtig ist, dass er wieder auf Zack ist", meinte der Wormser Coach. jos