Wormser Zeitung | Von der ersten Minute an Druck machen

13.08.2002

Nach dieser Devise will der VfR Wormatia heute Abend auch in Bad Kreuznach bestehen

 
Vom 13.08.2002

Keine Zeit, sich auf ihren Siegeslorbeeren auszuruhen, haben die Oberliga-Kicker des VfR Wormatia. Nur drei Tage nach dem 3:0-Triumph gegen Wirges müssen die Wormser am heutigen Dienstagabend schon wieder ran: Beim alten Rivalen Eintracht Bad Kreuznach (Beginn 18.30 Uhr) soll die glänzende Ausgangsposition in der Spitzengruppe behauptet werden.

 
Von unserem

Redaktionsmitglied

Frank Beier

„Ich will immer gewinnen“, denkt Trainer Dirk Anders nicht daran, sich von vorne herein „mit einem Punkt zufrieden zu geben“. Und so wird er seine Truppe auch heute Abend einstellen: „Wir wollen da weitermachen, wo wir gegen Wirges aufgehört haben.“ Das heißt für den Wormatia-Coach: den Gegner ganz früh attackieren, unter Druck setzen und zu Fehlern zwingen, aber sich nicht selbst zurückdrängen lassen.

Am vergangenen Samstag gelang dies zunächst nicht. „Die erste Halbzeit war ein Paradebeispiel dafür, wie manÂs nicht machen soll“, vermisste Anders vor der Pause die nötige Aggressivität bei seinen Schützlingen und folgert daraus: „Wenn wir in Kreuznach schon von der 1. und nicht erst ab der 46. Minute Druck machen, dann können wir auch dort bestehen.“

Die Schwächen vor der Pause sind natürlich auch Eintracht-Coach Günter Nessel, der am Samstag in Worms „spionierte“, nicht verborgen geblieben. Dazu zählte auch die Tatsache, dass die Wirgeser zwar mehr als ein Dutzend Mal ins Abseits gelaufen sind, aber dass die „Falle“ nicht immer funktionierte und daraus höchst brenzlige Situationen entstanden. „Wir spielen nicht auf, sondern mit Abseits“, betont Anders und bemängelt das Abwehrverhalten: „Das war teilweise ziemlich riskant.“ Zumal manche Linienrichter mit dem genauen Hinschauen so ihre Probleme habenƒ

Dass die Wochenend-Partie der Kreuznacher bei den Eisbachtaler Sportfreunden buchstäblich ins Wasser fiel und der Gegner dadurch möglicherweise Kraft gespart hat, sieht Dirk Anders nicht unbedingt als Vorteil an. „Dafür sind wir im Rhythmus geblieben, was mindestens genauso wichtig war“, ist der Trainer von der totalen Fitness seiner Truppe überzeugt: „Läuferisch und spielerisch können wir mit jedem Gegner mithalten und sind deshalb auch in der Lage, das Tempo zu bestimmen.“

Allerdings warnt der Coach zugleich vor möglicher Überheblichkeit: „Wer glaubt, nachdem wir Wirges geputzt haben wird Kreuznach zum Selbstläufer, der liegt total daneben.“ In der Oberliga gebe es keine leichten Gegner, vielmehr könne jeder jeden schlagen: „Jeder einzelne Erfolg muss stets ganz hart erarbeitet werden“, mahnt Anders Spieler und Anhänger, jetzt bloß nicht abzuheben.

Bleiben alle auf dem Teppich, ist der Trainer „absolut zuversichtlich“: „In unserer Mannschaft herrscht ein Geist, der Berge versetzen kann.“ Zudem gibt es keine Verletzungssorgen, alle sind einsatzbereit, so dass heute die gleiche Formation wie vor drei Tagen beginnen wird. Zwangspausieren muss lediglich Christian Vogel, der nach seinem Feldverweis in Hamm für zwei Spiele gesperrt wurde und damit erst am kommenden Freitag im Heimspiel gegen Ingelheim wieder zur Verfügung steht.