Die Aufräumarbeiten nach der Ära Heyn zogen umfangreiche Veränderungen nach sich. Da das Zuschauerinteresse in der Rückrunde 1978/79 noch mehr zu wünschen ließ, wie in der Vorrunde, tat sich wieder ein größeres Loch in den Finanzen auf, so dass die mühsam verringerte Schuldenlast sich wieder erhöhte. Ein Förderkreis um Helmut Rödler sorgte seit Dezember 1979 für finanzielle Unterstützung bei der Planung für die Zweitligasaison 1979/80. Die Startruppe wurde in Richtung einer Mannschaft aus Halb-Profis mit an Zuschauerzahlen gekoppelten Einheitsverträgen umgebaut. Neu hinzu kamen die Juniorennationalspieler Bernd Nathmann und Bernd Kammer (Kickers Offenbach), Hans-Dieter Zahnleiter (VfR Bürstadt) sowie die günstigen Amateure Ali Oehrlein (Mainz 05), Otmar BeckerWolfgang Ruschek (beide SpVgg Neckarelz) und der 19jährige Bodo Mattern (BSC Oppau), wobei letzterer sich als absoluter Volltreffer entpuppen sollte und 20 Saisontore erzielte. Mit Hans-Dieter SeelmannHorst Raubold (beide für 320.000 Mark zu 1860 München), Helmut Zahn (für 80.000 Mark zum Freiburger FC) und Dragoslav Stepanovic (für 140.000 Pfund zu Manchester City) verließen gleich mehrere Leistungsträger den Verein. Nur für ein paar Wochen weg war Wally Günther, der zu Westfalia Herne gewechselt war, nach deren Lizenzrückgabe sich aber wieder Wormatia anschloss. Endlich konnten die Wormaten auch einen Trikotsponsor vorweisen: Die Allgemeine Beratungs- und Immobiliengesellschaft, kurz A.I.B., zahlte für die nächsten beiden Jahre je 150.000 Mark, was für Zweitligaverhältnisse ein stattlicher Betrag war.

Nach vielversprechendem Start, Mitte Oktober bestand sogar die Chance zur Tabellenführung, reichte es mit dem kleinsten Kader der Liga am Ende jedoch nur Platz 10. Eine Kluft zwischen den Voll- und Halbprofis schien dem Siegeswillen abträglich gewesen zu sein. Höhepunkt der Saison war die zweite Hauptrunde im DFB-Pokal, als Wormatia den Deutschen Meister Hamburger SV empfing. Nach wochenlangem Pokalfieber machte der HSV beim 0:3 zwar frühzeitig alles klar, 20.000 Zuschauer im Wormatia-Stadion sorgten aber für ein kleines finanzielles Zubrot. Ansonsten war der Zuschauerzuspruch zuhause eher dürftig, im Schnitt kamen 3.200 Besucher, was im Laufe der Runde abermals für finanzielle Engpässe und reduzierte Gehälter sorgte.

Zurück an alter Wirkungsstätte: Torwart Rudi Kargus als Deutscher Meister zu Gast mit seinem HSV
Jimmy Hartwig lässt Hans Wulf keine Chance und trifft zum 0:2 (22.)
Horst Hrubesch sorgte in der 80. Minute für den 0:3-Endstand

Die Zweitligalizenz für die Saison 1980/81 sicherte unter anderem ein zinsloses Darlehen der Stadt Worms über 150.000 Mark. Bei den Neuzugängen wurde verstärkt auf junge Talente gesetzt. Günter Gall (zu RW Oberhausen), Lothar Wesseler (zu Hertha BSC) und Hans Wulf (zu Hessen Kassel) gingen, wobei vor allem die Letztgenannten herbe Verluste bedeuteten, immerhin war Wesseler mit 15 Treffern zweitbester Torschütze im Team. Neue Kandidaten für die Stammelf waren Christian SchopenTilo Sattler (beide aus Heppenheim), Michael Hoecker (Arminia Ludwigshafen) und der 1,58m kleine Südkoreaner Chin-Kook Kim (Darmstadt 98). Mit dem Konzept „Wormatia ’80“ wollte man noch sparsamer werden. Sämtliche Lizenzspieler erhielten künftig ein Brutto-Grundgehalt von 1.000 Mark. Alle Zuschauereinnahmen ab dem tausendsten Besucher gingen, abzüglich Verwaltungskosten, als Prämie an die Mannschaft. Eingesetzte Spieler erhielten davon 80%, Reservisten die restlichen 20%. „Durch diese Art der Bezahlung sind alle Spieler nahezu gleichgestellt und bestimmen die Höhe ihrer Bezüge durch Leistung unmittelbar selbst, denn Leistung und Zuschauerzahl stehen in direktem Zusammenhang.“, erläuterte Schatzmeister Hans-Günther Bauer und versicherte, mit dieser Finanzkonzeption sei eine Neu- oder Weiterverschuldung praktisch unmöglich. Vorsitzender Wolfgang Sitter stellte klar: „Wir halten an unserem neuen Konzept […] auch dann fest, wenn wir uns in einem Jahr für die eingleisige Zweite Bundesliga qualifizieren!“.

Die Zusammenlegung der Nord- und Südstaffel zu einer eingleisigen Liga hatte der DFB quasi an einem Wochenende beschlossen. Ziemlich knapp übrigens, die Nordvereine waren dafür, der Süden dagegen. Knapp gelang den Wormaten dann auch die Qualifikation, Tabellenplatz 12 dank starker Rückrunde und 5:1-Sieg am letzten Spieltag gegen den VfB Eppingen reichten für Platzziffer 59 in der Dreijahreswertung. Erfolgstrainer Horst-Dieter Strich, im Januar für den entlassenen Bernd Fischer gekommen, fehlte zur Weiterarbeit allerdings die passende Lizenz.

1980 ist Wormatia zur Revanche beim HSV zu Gast – und kassiert beim 11:1 die höchste Pokalniederlage der Vereinsgeschichte
Top-Torjäger Bodo Mattern: 42 Tore in 71 Zweitligaspielen für Wormatia. Für Darmstadt 98 und BW Berlin schraubte er das Konto später auf 88 Tore.
Bodo Matterns letzter Treffer für Wormatia beim 5:1 gegen Eppingen beschert die Qualifikation zur eingleisigen 2. Bundesliga

Unter dem neuen Trainer Slobodan Jovanovic und mit dem Wormser Möbel-Riesen „Rheinmöve“ als neuem Trikotsponsor, ging es in die eingleisige 2. Bundesliga 1981/82. Vom FCK kam mit Ex-Nationalspieler Seppl Pirrung ein spektakulärer Neuzugang für Rechtsaußen. Neu zwischen den Pfosten stand der eigentlich nur als Ersatzmann geholte Stephan Kuhnert vom KSV Baunatal, Dragoslav Stepanovic kehrte aus Manchester zurück, Peter Klag kam nach einjähriger Verletzungspause wieder auf die Beine und Urgestein Heiner Schmieh schnürte zum letzten Mal seine Schuhe für Wormatia. Weil der von Eintracht Frankfurt geholte Norbert Hönnscheidt kein Ersatz für den nach Darmstadt gewechselten 22fachen Torschützen Bodo Mattern (227.000 Mark Ablöse) war, reichte es gegen die nun stärkere Konkurrenz aber nicht mehr. Der Saisonstart missglückte mit einem Sieg und fünf Niederlagen völlig, Ende Oktober standen nach zwölf Spielen gerade mal zwei Siege und zwei Unentschieden zu Buche. Jovanovic wurde entlassen, Nachfolger Sepp Stabel, zuvor Co-Trainer beim FCK, startete mit einem 0:0 gegen Alemannia Aachen. Zwei Wochen später gelang zwar ein 1:0-Sieg gegen Bayreuth, dem folgten in den nächsten Monaten aber teils klare Niederlagen wie in Hannover und zuhause vor 12.000 Zuschauern gegen Schalke 04. Dem 0:7-Debakel bei 1860 München folgte zwar ein trotziges Zwischenhoch mit drei Heimsiegen in Folge, diese sahen aber nur noch jeweils knapp 1.000 Zuschauer. Mit einem 1:0-Heimsieg durch einen Hönnscheidt-Treffer vor 2.500 Zuschauern gegen Hertha BSC verabschiedete sich der VfR Wormatia als Tabellen-Achtzehnter bis heute aus dem Profi-Fußball.