Die Mitgliederzahl war im Juli 1909 auf 50 angewachsen, so dass eine zweite Mannschaft aufgestellt werden konnte. Bedeutend verstärkt wurde der Verein, mittlerweile geführt durch den Vorstand mit Heinrich Graf und Johann Brosch als 1. und 2. Vorsitzenden (zuvor Michael Scharrer und Jean Völker), im August durch den Zugang der Spieler W. Müller, Gustav Müller, Georg Ebert, Hans Keller und Fritz Eisemann. Am 10. Oktober ging man zum ersten Mal in der C-Klasse auf Punktejagd und konnte gegen Gegner wie Revidia und den Lawn-Tennis-Klub Worms, Hermania Mainz, Rüffelsheim und Arheilgen Siege einfahren. Man hatte sich also im ersten Jahr der Zugehörigkeit zum Süddeutschen Fußballverband sehr wacker geschlagen.

Der Spielbetrieb in Süddeutschland war aufgeteilt in die vier Kreise Nord (erfasste u.a. Frankfurt, Wiesbaden, Offenbach), Süd (Stuttgart, Karlsruhe, Straßburg), West (Kaiserslautern, Ludwigshafen, Metz) und Ost (Nürnberg, München). Die Kreise selbst waren unterteilt in je eine A-Klasse sowie mehrere B- und C-Klassen. 1912 wurden die Kreisligen als zusätzliche, nun höchste Spielklasse eingeführt. Aufsteigen konnte man, wenn man sich in einer Kreismeisterschaft gegen die übrigen B- bzw. C-Klassenmeister (genannt „Gaumeister“) durchsetzte. Nord-, Süd-, West- und Ostmeister der A-Klasse (bzw. ab 1912 der Kreisliga) trafen in der Süddeutschen Meisterschaft aufeinander und spielten einen Vertreter für die Deutsche Meisterschaft aus. Für die B- und C-Klasse gab es sogar eine eigene Süddeutsche Meisterschaft, hier trafen die ermittelten Aufsteiger in A-/B-Klasse aufeinander. Außer einem Pokal für den Trophäenschrank gab es dort aber keinen weiteren Anreiz, sodass seitens der Vereine kaum Interesse daran bestand (vergleichbar mit der späteren Amateurmeisterschaft in den 80ern). Wormatia gehörte zum Gau Mittelrhein im Westkreis.

Der Aufstieg des jungen Vereins ging stetig weiter, eine dritte Mannschaft wurde gestellt und langsam kam die Notwendigkeit einer eigenen Sportplatzanlage auf. So pachtete man am 10.11.1909 ein Ackergelände an der Frankenthalerstraße und zahlte der Witwe Schüttler hierfür jährlich 450 Mark. Im März 1910 konnte man bereits das hundertste Mitglied begrüßen, darunter auch den aus der Schweiz zugezogenen Otto Meßmer. „Der lange Otto“ erwies sich nicht nur als vornehmer Sportsmann, sondern wurde durch sein großes Können auch eine große spielerische Stütze der ersten Mannschaft. Auch im Vorstand gab es bald Einschneidendes, denn im August 1910 übernahm August Roth das Ruder und lenkte den Verein für die nächsten 13 Jahre. Damit war auch die erste Krise des Vereins gemeistert, denn der litt unter den zuvor fortwährenden Änderungen im Vorstand.

Ehrenurkunde für Otto Meßmer von 1910, Foto zugesendet von Urenkelin Erika Mesmer [sic!] aus der Schweiz.