Nibelungen Kurier: Ein echtes Pokalspiel
28.09.2023Von Marcus Diehl › Nach 97. Minuten beendete der Schiedsrichter den packenden Pokalfight: Die Wormatia gewann mit 1:0 gegen den FK Pirmasens und steht damit im Achtelfinale des Bitburger Verbandspokales Südwest.
Großartiger Jubel aber blieb aus, denn die packende Begegnung kostete sehr viel Substanz. Die Freude war vorhanden, nur zum Zeigen fehlte die Kraft. Es war ein Abnutzungskampf zweier starker Mannschaften, vor allem in der zweiten Hälfte wog das geschehen hin und her mit Chancen auf beiden Seiten.
Getroffen hat nur die Wormatia und das Tor in der 63. Minute war spielentscheidend. Seine Entstehung verzückte Trainer Peter Tretter. „ Die Vorbereitung war überragend. Wir haben dem Gegner keine Chance gelassen , um an den Ball zu kommen. Den Abschluss muss man so erst einmal hinbekommen.“ Aus der eigenen Abwehr heraus – über mehrere Passpassagen – landete das Spielgerät bei Pascal Nicklis. Seine Hereingabe vollendete Youness Azahaf per Direktabnahme zum goldenen Tor. Ein Tor, das die Gastgeber nicht erzielen konnten, trotz einiger „Hochkaräter“. In der ersten Hälfte waren sie das bessere Team.
Dank an Torhüter Pendretti
Der VfR hatte seine Probleme. „ In der ersten Halbzeit hatten wir Glück und einen Luca Pedretti im Tor“, wusste Trainer Peter Tretter, bei wem er sich bedanken durfte. Bei dem Schuss von Luka Dimitrijevic musste Pedretti noch nicht eingreifen, er zielte zu hoch.
Doch Sekunden vor der Pause bewahrte Pedretti sein Team vor einem Rückstand. Nach einem Querschläger von Vincent Haber tauchte Dennis Krob frei vor dem Wormatia-Tor auf. Mit einer Blitzreaktion entschärfte er das Spielgerät.
Ab der 47. Minute wurde das Spiel ausgeglichen. Davor hatte Pirmasens die nächste Torchance „verdaddelt“. Sehr auffällig war Maximilian Fesser. Der quirlige Stürmer brachte die Defensive schwer durcheinander und bereitete die erste Großchance von Alexander Shehada vor. Statt die Ruhe zu bewahren, knallte dieser den Ball über den Kasten. Auch seine zweite Großchance kurz vor dem Ende konnte Shehada nicht für sich nutzen.
Wormatia hält dagegen
Das Spiel hatte nun alles, was der Pokal verspricht. Pirmasens ging in die Vollen, die Wormatia hielt stark dagegen. Giftige Zweikämpfe, aber nie unfair. Elf gelbe Karten waren es am Ende, dabei acht für die Wormatia. Darunter waren einige unnötige Fouls, durch die Standards waren die Gastgeber immer gefährlich. Dazu wurde gegen den VfR noch zweimal eine Zehn-Minute-Zeitstrafe ausgesprochen. Mit neun Feldspielern wurde das Spiel beendet, denn für Alexander Shehada und Vincent Haber war die Partie frühzeitig zu Ende.
Jetzt wurde von Pirmasens mit langen Bälle in den Strafraum die Brechstange rausgeholt. Mit allen verfügbaren Mitteln warfen sich auch die Wormatia-Spieler in jeden Ball. In der letzten Sekunde trudelte ein Abschluss von Tim Hecker am rechten Pfosten vorbei.
Jetzt gilt es zunächst, die „Wunden zu lecken“. Noch ist nicht abzusehen, welche Opfer das Spiel brachte. Im Vorfeld musste Sandro Loechelt passen und während der Partie mussten Einige das Spielfeld verletzungsbedingt, verlassen.
„Konnten gut dagegen halten“
„Ich bin noch sehr emotional. Es ist schon Wahnsinn, was meine junge Mannschaft, Spiel für Spiel auf den Platz bringt. Vor allem hinten heraus konnten wir noch einmal zulegen und dagegen halten, “ freute sich Trainer Peter Tretter über den Einzug in die nächste Runde und sprach noch ein alte Floskel aus: „Im Pokal zählt nur das Weiterkommen, das Ergebnis ist egal. Genauso gut hätte es der FK Pirmasens verdient gehabt.“
Jetzt gilt es bis Freitag zu warten, wenn um 11 Uhr das Achtelfinale ausgelost wird.