FuPa.net | "Das war ein geiler Fight!"

03.04.2016

Regionalligist Wormatia Worms dreht zweimaligen Rückstand und besiegt FK Pirmasens mit 3:2 +++ Süd-West-Klassiker erfüllt alle Erwartungen

PIRMASENS. Das Lächeln wich auch Minuten nach dem Abpfiff im Stadion Husterhöhe nicht aus seinem Gesicht. Steven Jones, Trainer des Fußball-Regionalligisten VfR Wormatia Worms, war offensichtlich überglücklich, dass seine Mannschaft nach zweimaligem Rückstand noch mit 3:2 (1:2) beim FK Pirmasens gewonnen hatte und somit – nach nur einem Punkt aus den fünf vorausgegangenen Partien – die Trendwende geschafft hatte. Ein Sieg, der fünf Punkte Abstand zum ersten möglichen Abstiegsplatz schafft und durchatmen lässt.

„Das war auch für die Zuschauer ein geiler Fight“, schwärmte Jones. 0:1 und 1:2 hatte seine Mannschaft auf dem holprigen Pirmasenser Rasen zurückgelegen, aber durch Tore von Enis Saiti, Ricky Pinheiro und Florian Treske noch triumphiert. Jones: „In letzter Zeit hatten wir die Spiele nach Rückstand nicht drehen können. Aber heute haben wir eine große kämpferische Leistung gegen einen guten Gegner gezeigt.“ Der Sieg sei „immens wichtig“ gewesen, denn „bei einer Niederlage wäre Pirmasens um sieben Punkte davongezogen“.

FKP gegen Wormatia, ein Klassiker des südwestdeutschen Fußballs, begann mit einem Schock für die Rheinhessen. Bereits nach einer Minute brachte Patrick Freyer den FKP mit 1:0 in Führung – und der Wormser Rechtsverteidiger Kevin Lehn sah dabei gar nicht gut aus. Pirmasens begann sehr stark, vor allem der dynamische Linksaußen Freyer bekam mehrfach Szenenapplaus. Dann die 18. Minute: Enis Saiti schlägt nach einem Foul von David Becker die Freistoßflanke von halbrechts vors Pirmasenser Tor, alle springen vorbei, und auf einmal ist der Ball drin – 1:1. Eine weitere Freistoßflanke von Saiti schien in Minute 31 das 2:1 für den VfR durch den aufgerückten Innenverteidiger Patrick Auracher gebracht zu haben, doch der Schiedsrichter-Assistent sah Auracher im Abseits. Jones: „Ich glaube nicht, dass das Abseits war.“

Nur 100 Sekunden später dribbelte sich der Pirmasenser Felix Bürger auf der rechten Wormser Abwehrseite bis zur Grundlinie durch, passte zu seinem Kapitän Sebastian Reinert, der den Ball aus ein, zwei Metern zum 2:1 für „die Klub“ über die Linie drückte. Der FKP lag also wieder vorn und blieb am Drücker. Das 3:1 für Pirmasens lag in der Luft. Christian Henn hätte mit der letzte Aktion vor der Pause das Tor eigentlich machen müssen, war aber zu überrascht, dass er sieben Meter vorm Wormatia-Tor völlig frei zum Abschluss kam. Auch Bürger hätte nach Zuspiel von Ex-Zweitliga-Torschützenkönig Benjamin Auer treffen können, tat es aber nicht (48.).

So fiel das nächste Tor auf der Gegenseite. Nach einer eigentlich schon abgewehrten Freistoßflanke von Benjamin Maas kam der Ball wieder in den Pirmasenser Strafraum, wo letztlich Ricky Pinheiro zum 2:2 erfolgreich war. Die Wormatia im Aufwind. Lahn spielte sich wunderbar durch die Pirmasenser Abwehr, brachte dann aber frei vor Keeper Daniel Kläs nur ein Schüsschen zustande (76.). Dann nutzte Pinheiro auf der rechten Seite die Freiheiten, die ihm in dieser Situation der junge, mitunter zu offensive FKP-Linksverteidiger Manuel Grünnagel ließ, zog davon, flankte zu Florian Treske, der in bester Torjägermanier aus kurzer Distanz den Ball zum 3:2 ins Netz beförderte (79.).

Nach seinem 13. Saisontreffer ließ sich Treske von den etwa 30 mitgereisten Wormatia-Fans feiern. Pinheiro hätte drei Minuten später nach Saitis Hereingabe alles klarmachen können, traf aber nur den Pfosten. So  folgte eine zehnminütige Abwehrschlacht des VfR gegen wütend anrennende Pirmasenser, für die Bürger (89.) und Alexander Heinze (90.+3) noch Chancen zum Ausgleich hatten.