FuPa.net | ,,Ein Tag zum Vergessen"

14.09.2015

Wormatia nach dem Debakel gegen Homburg zwischen Frust und Unverständnis

Ludwigshafen . Die Leichtigkeit ist weg. Und zwar völlig. Mit gerade mal fünf Punkten aus sieben Spielen waren die Regionalligafußballer von Wormatia Worms ins Heimspiel gegen den FC Homburg gegangen. Und nach der 0:5 (0:1)-Pleite gegen die Saarländer schlichen die Kicker mit noch tiefer hängenden Schultern als zuvor vom Platz.

Klare Sache, auch Sascha Eller hatte die Ohrfeige im Luwigshafener Südweststadion, in dem wegen der Bauarbeiten in der EWR-Arena gespielt werden musste, zugesetzt. Zunehmend ratlos hatte er das sich abzeichnende Debakel verfolgt. Nachher mühte er sich um eine sachliche Analyse: ,,Wir waren zu langsam in der Defensive, haben es nicht verstanden, die entscheidenden Pässe des Gegners zu unterbinden." Das sonst gewohnte Lächeln kam da sehr gequält daher. Was auch sonst, wenn ein Trainer sagen muss: ,,In der zweiten Halbzeit sind wir nicht mehr in die Zweikämpfe gekommen."

Genau an diesem Punkt zeigte sich etwa Patrick Auracher doch arg angefressen. Zwar weiß der 25-Jährige, der bei den Stuttgarter Kickers und Holstein Kiel immerhin schon mehr als 50 Spiele in der Dritten Liga bestritt: ,,Das sind Spiele, die passieren." Wirklich einverstanden war er mit der Präsentation der Truppe allerdings nicht: ,,Wir haben genug Qualität, dürfen uns auch nach dem 2:0 oder 3:0 nicht aufgeben und müssen mit Anstand vom Platz gehen." Genau das war nicht gelungen. Gut, als die Saarländer in Schlussphase ein paar Gänge zurückgeschaltet hatten, wäre sogar noch ein wenig Ergebniskosmetik möglich gewesen. Es passte aber ins Bild, dass Florian Treske mit Enis Saiti nur den eigenen Mitspieler traf (78.) und später nicht ins leere Tor (88.). Zuvor war Mohammed Tahiri am kaum geprüften David Buchholz im FCH-Tor gescheitert.

Auf der Tribüne hatte Tim Brauer die Partie da bereits in die Rubrik ,,Tag zum Vergessen" einsortiert. Der Wormatia-Vorsitzende war diese Woche aus dem Urlaub zurückgekehrt, hatte sich natürlich berichten lassen, dass die Mannschaft ihre Spiele zuvor teils leichtfertig abgeschenkt hatte. Mit einer derartigen Offenbarung hatte er jetzt aber sicher nicht gerechnet. ,,Ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass wir hinten nicht stabil genug stehen", so der VfR-Chef, der das ,,Gesehene" mit dem zuvor ,,Berichteten" jetzt erst mal zusammenbringen möchte. So viel: ,,Das geschieht in aller Ruhe."

Genau auf die setzt auch Sascha Eller. Zu Beginn des Jahres hatte der Trainer schon mal mit seiner Truppe eine Serie von fünf Spielen mit nur einem Punkt durchmachen müssen, dabei gegen Freiburg II (1:4) und Astoria Walldorf (1:5) heftig auf die Mütze bekommen. Seine Zielsetzung damals wie heute: ,,Wir müssen das Kämpferherz in der Mannschaft wieder wecken." Vergangene Saison folgten sechs Siege in Serie. Die Leichtigkeit war zurück.