Nibelungen Kurier | Torhüter Tim Paterok war der ganz große Rückhalt

18.05.2015

Von Klaus Diehl Einem Chancenverhältnis von etwa 8:3 für den SV Waldhof nach, war es am Ende sicherlich ein etwas glücklicher 2:0Sieg für die Wormatia, doch von der Effektivität her kann man es eigentlich nicht besser machen. Stolze 15:1-Tore in den letzten fünf siegreichen Spielen, sprechen nicht nur über die gefestigte Wormatia-Defensive , sondern auch für den Wormatia-Torhüter Tim Paterok. Vergessen wir einmal den einen oder anderen „Bock“ des Keepers. Diese hat er sich jedenfalls zu Herzen genommen, danach sich von Spiel zu Spiel gesteigert und war in Waldhof schlicht und einfach der „Matchwinner“. Denn seine Vorderleute brauchten eine Viertelstunde, ehe sie wieder den Ernst des Verteidigens fanden und es zu diesem Zeitpunkt nur ihrem Torhüter zu verdanken hatten, nicht schon 0:3 zurückzuliegen. Denn die Walhof-Buben Philipp Förster, Shkemb Miftari und Marco Müller, scheiterten in dieser Phase am schier unüberwindbaren Tim Paterok.

Ein Weckruf

Signal für die Wormaten nun wieder vermehrt daran zu denken, dass Verteidigung die erste Grundlage zum Sieg sein muss. Genau wie im Hinspiel in der EWR-Arena, das die damals großartig fightenden Wormaten gegen eine spielerisch bessere Waldhof-Elf verdient mit 3:2 gewann, waren die Gastgeber auch am letzten Samstag spielerisch schon im Vorteil, im Kollektiv aber letztlich die Eller-Truppe. Doch das große Problem der Schwarz-Blauen ist nun einmal das Torerschießen und dies trotz weiterer Chancen bis zum Schlusspfiff. Letztlich war Tim Paterok im Wormatia-Tor der Schuldige und dafür gebührt dem oftmals Gescholtenen auch ein Sonderlob aus Wormatiasicht.

Wormatia Offensive

Davon war vor der Pause nur spärlich zu sehen, sieht man einmal von einem wenig platzierten Fernschuss von Kristian Maslanka ab und als eine Minute vor der Pause Alu Özgün nicht konsequent genug abschließen konnte. Nach einem lebhaften Beginn in der Anfangs-Viertelstunde waren Höhepunkte bis zur rar. Nach dem Seitenwechsel riskierten die Wormaten offensiv etwas mehr, doch Waldhof kam zur nächsten großen Konterchance, wo nach knapp einer Stunde Spielzeit Miftari zwar Tim Paterok überwinden konnte, dafür aber Benjamin Maas als Retter vor der Linie klärte. Auf der Gegenseite war es der einmal mehr alles gebende Ali Özgün, der in der 61. Minute stark bedrängt durch zwei Gegenspieler, am Waldhof-Keeper Krauss scheiterte.

Ali Özgün war der Ausgangspunkt zur Wormatia-Führung

Man schrieb die 65. Spielminute als er sich im Zweikampf geschickt fallen ließ und Benjamin Maas aus 20 Metern mit einem Bogen-Kunstschuss genau in das von ihm aus gesehene rechte-obere Tordreieck der Gastgeber traf. Schock für die Gastgeber, doch vier Minuten später schien der Ausgleich fällig, doch Tim Paterok hatte an diesem Tage einfach etwas dagegen, gegen den frei vor ihm auftauchenden Hama Tsoumou das runde Spielgerät aus seinem Tor-Netz fischen zu wollen. War er wirklich einmal ausgespielt, so brachte es unter anderem der Waldhöfer Alban Ramaj (83.) freistehend den Ball nicht im Wormatia Tor unterzubringen. Von drei Gedanken zu gleicher Zeit war die letzte Variante aber absolut untauglich und Sascha Wolfert sagte Nein und schlug mühelos den Ball weg. Eine Minute zuvor gar das mögliche 0:2, als Alan Stulin einen Traumpass auf Florian Treske spielte. Dieser per Hacke den heraus eilenden Waldhof-Keeper überlupfte, aber im folgenden Kopfball-Duell gegen seinen Kapitäns-Konkurrenten Robin Neupert das Nachsehen hatte.

Florian Treske wieder an der Torjägerspitze

Aber nur eine Minute später holte der Wormatia-Torjäger Versäumtes nach, als er ab der Mittellinie auf und davon zog und der entblößten Waldhof-Abwehr einschließlich Torhüter Markus Krauss alt aussehen ließ. “Wir haben sicherlich etwas Glück gehabt“, so Wormatia-Coach Sascha Eller, der sich aber diebisch über diesen Dreier freute, wobei vorgenannt nur die allerklarsten Torchancen der Gastgeber aufgezählt waren. Deren Trainer Kenan Kocak war nach dem Schlusspfiff regelrecht bedient und mit ihm viele lautstarke schwarz-blaue Kritiker auf der Tribüne des Mannheimer Benz-Stadions. Es gleicht sich meist alles aus Sei es wie es sei, auch die Wormaten haben im Verlauf dieser Saison schon sehr unglücklich Punkte abgeben müssen, am Ende jeder Saison gleicht sich zwar nicht Alles aber Vieles wieder aus. Mit diesem Sieg stehen die Wormaten nach dem vorletzten Spieltag auf dem 5. Tabellenplatz, den es am Samstag gegen den Vizemeister 1. FC Saarbrücken zu verteidigen gilt. Mit stolzen 55 Punkten sind die Wormaten noch drei Zähler vom bisher besten Regionalliga-Jahr 2011/2012 entfernt, wo am Ende ein 4. Platz und 58 Punkte zu Buche standen. Damals unter Trainer Ronny Borchers, der sodann am 6. Dezember 2012 vorzeitig gehen musste, nachdem der Verlauf der Saison 2012/2013 bis dahin mehr als enttäuschend verlaufen war. Eine Heimniederlage am Tag zuvor gegen den SV Waldhof war das i-Tüpfelchen. Doch das ist Schnee von gestern, was zählt ist die jetzige, jüngere und auch weniger Geld kostende Mannschaft, an deren Zusammenstellung für die kommende Saison, derzeit Tag für Tag gebastelt wird und auch Hoffnungen bestehen, den Großteil der Spieler halten zu wollen, wie dies das Trainer- Quartett gerne hätte.