FuPa.net | Wormatia entführt drei Punkte aus Mannheim

16.05.2015

MANNHEIM.  Waldhof Mannheim will die Punkte offenbar nicht, da nimmt Wormatia Worms sie halt einfach mal in die Nibelungenstadt mit. Am Gesicht von Waldhofs Trainer Kenan Kocak nach dem 0:2 (0:0) verlorenen Lokalderby der Regionalliga Südwest gegen VfR Wormatia Worms konnte man den Verlauf der neunzig Minuten zuvor gut ablesen. Enttäuschung pur, ja fast schon Entsetzen zog sich durch die Gesichtszüge des Mannheimer Trainers, der frustriert konstatierte: „Was das Auslassen von Großchancen betrifft, bin ich diese Saison ja eigentlich schon abgehärtet.“ Eigentlich … 

Denn was die Kicker von Kenan Kocak anbelangt, dürfte wohl manche schlaflose Nacht mit einer „Paterok-Phobie“ enden. Der Wormser Torwart brachte die Offensiv-Abteilung der Gastgeber schier zur Verzweiflung. Philipp Förster (2.), Shkemb Miftari (13.) und Marco Müller (15.) hatten die frühe SVW-Führung auf dem Schlappen, aber irgendwie brachte Tim Paterok immer wieder einen Körperteil an das Leder. Auch der kurz zuvor eingewechselte Juvhel Tsoumou schaffte es völlig frei vor Paterok nicht, die Kugel am rechten Fuß des besten Wormsers vorbei ins Netz zu bugsieren (69.). Den Vogel in Sachen „überall hin mit dem Ball, aber bloß nicht ins Tor“ schoss allerdings der ebenfalls eingewechselte Alban Ramaj ab. Da hatte Tsoumou Paterok mal umkurvt, rüber in die Mitte zu Ramaj gepasst, dessen kläglicher Heber frei vor dem leeren Tor konnte aber noch von der Wormser Abwehr geklärt werden.

Und Wormatia? Aus einer sehr defensiven Grundordnung heraus gelang gleich mit dem ersten gefährlichen Schuss der Führungstreffer. Der allerdings war höchst sehenswert. Abwehrrecke Benjamin Maas hatte sich den Ball 20 Meter vor dem Waldhof-Kasten zum Freistoß hingelegt. Ein Bogenball rechts um die Mauer herum unhaltbar in den rechten Winkel sorgte für die glückliche Wormser Führung (65.). „Wir haben schon ein wenig Dusel gehabt“, schmunzelte VfR-Coach Sascha Eller zufrieden nach dem fünften Dreier in Serie. Den hatte sein treffsicherer Goalgetter und Kapitän Florian Treske kurz vor dem Abpfiff mit einem Alleingang aus dem Mittelkreis heraus perfekt gemacht (84.). Spätestens nach dem sehenswerten 19. Saisontreffer von Treske verdichtete sich bei Kenan Kocak die Gewissheit, dass an diesem Tag Tim Paterok für seine glücklosen Angreifer unüberwindbar sein würde. Und genauso kam es dann auch.