Saarbrücker Zeitung | Den Sieg verschenkt

12.08.2013

Homburg. Nachdem das 1:1 (1:0) des FC Homburg bei Wormatia Worms am Samstag in Fußball-Regionalliga abgepfiffen war, waren sich bei der Spielbewertung mannschaftsübergreifend alle einig. „Worms kann froh sein. Ich bin nicht gut gelaunt, weil wir einen klaren Sieg hergeschenkt haben“, sagte FCH-Trainer Christian Titz, wobei „nicht gut gelaunt“ sichtlich untertrieben war. Sein Wormser Gegenüber Stefan Emmerling erkannte die Homburger Überlegenheit vor 1262 Zuschauern ebenso an und versuchte gar nicht, das Spiel umzudichten: „Ich muss sagen, dass der Gegner besser war und mehr Chancen hatte. Ich bin froh, dass wir einen Punkt haben. Ich kann verstehen, dass Christian hadert.“

Titz' verhagelte Laune resultierte zum einen aus den viel zu oft nicht konsequent zu Ende gespielten Angriffen seiner Mannschaft, zum anderen wohl auch aus der in nicht wenigen Szenen diskutablen Leistung von Schiedsrichter Benedikt Kempkes, der in der 83. Minute das vermeintliche 2:1 für die Saarländer durch den Sekunden zuvor für den verletzten Dennis Gerlinger eingewechselten Pascal Reinhardt wegen eines angeblichen Foulspiels nicht anerkannte. Auf der Tribüne fragten sich sogar viele Wormser Fans, was der Schiedsrichter in der zugegebenermaßen unübersichtlichen Szene im Wormser Fünfmeterraum gesehen hatte. Für Reinhardt selbst war es „ein einwandfreies Tor“.

Carsten Lutz hatte die Grün-Weißen in der 42. Minute durch einen Abstauber nach einem tollen Solo samt Torschuss des starken Claudio Bellanave mit 1:0 in Führung geschossen, nachdem der FCH zuvor bereits zahlreiche Chancen ungenutzt gelassen hatte. Auch nach dem Seitenwechsel machten die Homburger zu wenig aus ihrer Überlegenheit, so dass Marco Steil in der 78. Minute mit einem von FCH-Verteidiger Andreas Gaebler verursachten Foulelfmeter den für die Gastgeber schmeichelhaften 1:1-Endstand herstellen konnte. „Wir waren selbst schuld. Wir müssen den Sack klar zumachen. Im Fußball wirst du für deine Nachlässigkeiten bestraft“, sagte Titz – und war an diesem Tag bedient.