B.Z. | Hier entlarvt B.Z. den Pokal-Spion

15.08.2012

Bei der 1:3-Pleite in Frankfurt traf Hertha-Reporter Wormatia-Trainer Borchers. Der notierte Herthas Problem-Zonen.

Akribisch plant Regionalligist Worms eine Pokal-Sensation gegen Hertha! Trainer Ronald Borchers (55) spionierte vor der ersten Runde bei Berlins 1:3-Klatsche in Frankfurt. Und die B.Z. spionierte zurück!

Letzten Sonntag, Reihe 11, Platz 10 im Volksbank Stadion: Pünktlich zum Anpfiff hat Borchers Zettel und Stift bereit gelegt. Ich, der B.Z.-Reporter, blicke 90 Minuten über seine Schulter. Seine erste Notiz nach fünf Minuten. Erst die Rückennummer (B.Z. fügte den Namen nachträglich ein), dann ein Vermerk.

• „12 (Ronny): lange, schwere Pässe. Schussstark, auch aus 35 Metern aufs Tor.“ Richtig erkannt, der Brasi bombt gerne aus der zweiten Reihe. Und Borchers sieht mehr.

• „25 (John Brooks): Fehlpässe! Behäbig, leichte Fouls.“ Hier sieht der Trainer wohl Herthas größte Schwachstelle.

• „10 (Änis Ben-Hatira): Stark am Ball, wendig. Schnell, ist überall.“ Dazu kritzelt er in einer aufgezeichneten Aufstellung Pfeile um Ben-Hatiras Position. Nach links und recht. Motto: Der ist nicht zu halten!

• „9 (Sami Allagui): Sehr schnell! Sehr guter Kopfball, springt früh ab, vor allem hoch.“ Das Kopfball-Ungeheuer bekommt jetzt wohl eine Sonder-Bewachung von Worms.

Dazu notiert Borchers detailliert Herthas Eckenverhalten. Zum Schluss geht’s ins Grobe. Borchers notiert Herthas vermeintlich größte Stärke an diesem Tag: „Konter. Keinen Raum geben, Räume eng machen.“ Unter Problemen steht: „Abwehr! Mit Doppelpass auszuschalten. Verteidiger langsam und Probleme beim Umschalten.“

Ob diese Erkenntnisse für die Sensation reichen? Borchers will es versuchen, sagt nach dem Spiel zur B.Z.: „Wir sind seit Wochen heiß auf dieses Spiel. Aber Hertha ist haushoher Favorit.“ Einer, den der Gegner jetzt ziemlich genau kennt.