Saarbrücker Zeitung: Dittgen soll Völklingen beim Klassenverbleib helfen

14.09.2002

Der ehemalige Bundesliga-Profi aus Püttlingen ist zurück im Saarland – "Von Kuntz in Kaiserslautern viel gelernt"

– Von FLORIAN LÖSCH –

Saarbrücken. Marco Dittgen ist schon viel rumgekommen. Bei zehn Vereinen stand der gebürtige Püttlinger und ehemalige Fußball-Profi in den vergangenen zehn Jahren unter Vertrag. Nun ist er wieder ins Saarland zurückgekehrt und steht in den Diensten des Oberliga-Aufsteigers Röchling Völklingen.

Nachdem er in der B-Jugend seines Heimatvereines in Püttlingen von Ernst Diehl entdeckt wurde, wechselte der heute 28-Jährige zum 1. FC Kaiserslautern, wo er unter anderem die deutsche A-Jugend-Meisterschaft feiern konnte. Bei den Profis hatte der Stürmer in der Saison 1993/94 mit Stefan Kuntz und Pavel Kuka große Konkurrenz. "Für junge Spieler war es damals ziemlich schwer", erinnert sich Marco Dittgen und ergänzt: "Dennoch habe ich dort viel gelernt, vor allem von Kuntz, der uns jungen Spielern viel erklärte." Nach einem Jahr und vier Bundesliga-Einsätzen beim FCK wechselte Dittgen zu Dynamo Dresden. Beim sächsischen Klub schaffte er den Durchbruch und erzielte in 26 Spielen vier Tore. "Die Zeit in Dresden war sehr schön", so Dittgen, der mit seiner Frau Natalie und seiner Tochter Chirara in Forbach lebt.

Es folgten Wechsel in die Schweiz (Young Boys Bern und FC St. Gallen), wo er es in der ersten Liga in zwei Jahren auf 24 Treffer brachte. Auch beim italienischen Drittligisten U.S. Palermo hat der Saarländer schon gekickt. Nach insgesamt drei Jahren im Ausland zog es ihn wieder zurück nach Ostdeutschland, wo er beim VfB Leipzig und dem Chemnitzer FC jeweils ein erfolgreiches Jahr hatte.

Im Jahr 2000 sah es so aus, als käme Dittgen zurück ins Saarland, doch die zu hohe Ablösesumme hinderte ihn an einem Wechsel zum 1. FC Saarbrücken. So ging der 28-Jährige zu Waldhof Mannheim, "was nicht so gut war." Schnell zog es ihn weiter. Wieder in den Osten, wo er sich bereits einen Namen gemacht hatte, zum Regionaligisten Rot-Weiß Erfurt. Dort traf er Uli Thomale als Trainer an, den er bereits aus seiner Leipziger Zeit kannte. Doch es häuften sich die Probleme: Erst wurde der Trainer gewechselt, "beim damals neuen Coach Jens Grosse hatte ich keine Chance", erinnert sich Dittgen. Auch das Vertrauen zu seinem damaligen Manager Dieter Langhans war gebrochen. Schnell fand er im Saarbrücker Guido Nickolay einen neuen.

Dieser verschaffte Dittgen Kontakt zum östereichischen Ersligisten Admira Wacker Mödling und es schien als könne der Saarländer dort wieder Fuß fassen. "Doch mein alter Manager Dieter Langhans fälschte die Vollmachten und Admira machte dicht." Dann kam ein interessantes Angebot von Röchling Völklingen. "Ich dachte, warum nicht mal in die Oberliga", erzählt Dittgen. Vor allem der Vorstand Frank Ferdinand machte die Rückkehr ins Saarland möglich.

"Momentan möchte ich mich ganz auf Röchling konzentrieren und habe mich darauf eingestellt, erst einmal ein Jahr hier zu spielen, käme aber ein herausragendes Angebot, bestünde die Möglichkeit jederzeit ablösefrei zu wechseln", erklärt der Stürmer. Doch daran denkt er derzeit nicht: "Ich möchte mit dem Team was erreichen, vorrangig gilt für uns als Aufsteiger nur der Klassenverbleib."