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Zu Gast in der EWR-Arena: SC Pfullendorf

Wer Wormatia in der Rückrunde nach Pfullendorf begleiten möchte, kann bequemerweise gleich einen Wochenendurlaub am Bodensee buchen – der ist nur rund 30km entfernt. Damit ist Pfullendorf der südlichste Spielort der Regionalliga Südwest – und ist es nur dank eines fulminanten Schlussspurts in der letzten Saison auch geblieben. Mitte April lag der SCP schon ein Stück abgeschlagen auf dem vorletzten Tabellenrang, es wurde sogar laut darüber nachgedacht, sich freiwillig in die Oberliga zurück zu ziehen. Doch vier Punkte aus den Partien gegen Alzenau und Idar-Oberstein gaben wieder Hoffnung und in den letzten fünf Spielen gewann die Mannschaft gegen Elversberg, Ulm, Hoffenheim und Trier. Dadurch hievte man sich am Ende noch auf Platz 13.

Auch in dieser Saison geht es für die Linzgauer nur um den Klassenerhalt. Der klamme Club hat ein Gesamtbudget von rund 700.000 Euro, nach Schuldentilgung verbleiben für den Spielbetrieb des kompletten Vereins nach eigenen Angaben noch knapp 330.000 Euro. Große Sprünge sind wahrlich nicht drin. Der Auftaktsieg gegen Homburg war da eine dicke Überraschung. Spektakulär auch das 2:2 gegen Lieblingsgegner Kassel, gegen den man bis zur 86. Minute noch 0:2 zurück lag. Doch ob gegen Freiburg, Neckarelz, Trier, FCK, Zweibrücken oder Koblenz – alle anderen Spiele gingen verloren. Besonders schmerzhaft dabei die 0:7-Klatsche auf dem Betzenberg. Gleich sechs Stammkräfte fehlen derzeit, denn das Team hat eine regelrechte Verletzungsseuche ereilt. Noch länger verletzt sind Willibald (Hand-OP), Meßmer (Wadenprobleme), Bentele (Meniskus-OP), Schreyeck (Innenbandriss) und Manuel Stark (doppelter Schlüsselbeinbruch), Probleme haben auch Battaglia (letztes Jahr 11 Tore), Narr und Frank Stark. Zu gerne würde man da eigentlich auf den feinen Fußballer Jonuzi zurückgreifen, doch der hat in Pfullendorf keine Chance mehr. „Innerhalb der Mannschaft ist er nicht mehr tragbar.“, so Trainer Sijaric. Jonuzi war, nachdem er keine Freigabe für einen kurzfristigen Wechsel in die Schweiz erhielt, einfach abgetaucht. So müssen im Moment Nachwuchskräfte aus dem Landesligakader aushelfen. Geführt werden müssen diese z.B. von Neuzugang Thomas Weller (32), der nach Stationen beim SC Paderborn und 1860 München II seit 2002 (mit einem kurzen Abstecher zu den Stuttgarter Kickers) sein Geld in der Schweiz verdiente. Fast 200 Erst- und Zweitligaspiele für Schaffhausen, St. Gallen und Wohlen sorgen für die nötige Erfahrung. Trotz der Umstände konnte man über die Leistung in den letzten beiden Spiele nicht meckern: Gegen Zweibrücken und besonders gegen Koblenz war mehr drin.

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