Platzverweis ist der Wendepunkt

Nach zweimaliger Führung durch Lennart Grimmer und Jan Dahlke ist Sandro Loechelts Ampelkarte der Knackpunkt bei der 2:3-Niederlage gegen die SV Elversberg II.

10:0 hatte die Elversberger U21 letzte Woche Eisbachtal abgeschossen, da versuchte es Kristjan Glibo lieber mit drei Innenverteidigern. Dazu zog er Eric Lickert nach hinten, Perric Afari erhielt eine Chance von Anfang an auf der Doppelsechs. An seiner Seite stand Winterzugang Sandro Loechelt, mit Kazuki Kamikawa gab auch ein zweiter Neuer sein Debüt. Der dritte Ahmet Ayaloglu fehlte ebenso krank wie Aaron Asamoah; Clirim Recica und Fatih Köksal saßen angeschlagen auf der Tribüne, Andrej Ogorodnik aus taktischen Gründen erstmals nur auf der Ersatzbank.

Und wie so oft in den Heimspielen gab es mal wieder eine frühe Führung für die Hausherren. Lennart Grimmer tanzte sich an seinen Gegenspielern vorbei wie an Slalomstangen und stand plötzlich frei vor dem Tor, sein Schuss wurde unhaltbar abgefälscht und es stand nach vier Minuten 1:0. Doch auch die Gäste kamen mit der ersten richtigen Torchance zum Erfolg. Lickert öffnete die Gasse für Flögels Pass zu Baier, der frei vor Urban links unten zum Ausgleich einschob (19.). Das waren auch gleichzeitig die Highlights des ersten Durchgangs. Weil man der torgefährlichsten Mannschaft der Liga nicht ins offene Messer laufen wollte, blieben die Wormaten vorsichtig. Und dadurch auch ohne Durchschlagskraft. Meist endeten die Angriffsbemühungen mit einem langen Ball auf Dahlke, der allerdings stets gedoppelt wurde.

Nach der Pause legten die Wormaten dagegen los wie die Feuerwehr und erneut gab es die frühe Führung. Ilias Tzimanis schlug den Ball hoch in den Strafraum, Dahlke setzte sich mit Körpereinsatz gegen seine Bewacher durch und drückte sich auch am Torwart vorbei zu seinem 18. Saisontor (48.). Danach lag der dritte Treffer in der Luft. Gute Balleroberung von Kamikawa, ein schneller Konter über Loechelt und Dahlke hatte freies Schussfeld – drüber (51.). Im Doppelpass mit Simon Joachims stand er kurz danach knapp im Abseits (53.) und Grimmers Schuss nach erneutem Solo blieb zu harmlos (54.). Drei Minuten später jedoch nahm das Spiel die entscheidende Wendung.

Bei einem eigenen Abstoß wollte Loechelt mit Schiri Schmidt (nicht zum ersten Mal) über eine vorherige Entscheidung diskutieren, der zeigte sich dünnhäutig und zückte Gelb. Und weil Loechelt schon kurz vor der Pause den Karton gesehen hatte, waren die Wormaten nun nur noch zu zehnt. "Das hat das Spiel entschieden, da muss er einfach wegbleiben", ärgerte sich Glibo über seinen erfahrenen Mittelfeldregisseur, hätte sich aber auch vorher mal ein Signal des Schiris gewünscht. 

In Unterzahl hielt die Führung nicht mehr lange. Nach einem Angriff über links hatte Elversbergs Torjäger Wollbold freies Schussfeld und Kevin Urban im Tor das Nachsehen, weil der Schuss von Kamikawas Fußspitze noch leicht abgefälscht wurde (65.). Zehn Minuten später rettete der Japaner für seinen bereits geschlagenen Torwart vor der Linie. Die Hoffnung auf einen Punktgewinn hielt bis kurz vor Schluss, dann köpfte nach einer zunächst abgewehrten Ecke der aufgerückte Holzweissig die nachfolgende Flanke zum Siegtreffer ein (87.).

Tore: 1:0 Grimmer (4.), 1:1 Baier (19.), 2:1 Dahlke (48.), 2:2 Wollbold (65.), 2:3 Holzweissig (87.)
Gelb: Loechelt (42.) / Dahl (34.), Holzweissig (87.)
Gelb-Rot: Loechelt (Wormatia), Meckern (57.)
Zuschauer: 885  Schiedsrichter: Mario Schmidt (Daun)

Wormatia Worms
Urban – Macorig, Lickert, Tzimanis – Grimmer, Loechelt, Afari (73. Matsumoto), Kamikawa – Joachims (83. Ogorodnik) – Dahlke, Graciotti (87. Gerezgiher).

Pressekonferenz (YouTube)Spielzusammenfassung (YouTube)