Traditionself bei Primus-Cup ohne Fortune

Am vergangenen Samstag nahm die Traditionsmannschaft unserer Wormatia am top besetzten 2. Primus-Cup in Frankenthal teil. Vor über 700 Zuschauern tummelten sich in der Halle am Kanal jede Menge ehemalige Bundesliga-Profis, Ex-Nationalspieler und mit Frank Mill gar ein 90iger-Weltmeister auf dem Hallenparkett. Auch bei Wormatia standen mit Michael Anicic, Marcel Gebhardt, Ralf Schmitt und Marco Stark vier Spieler im Aufgebot, die diverse Einsätze in den beiden höchsten deutschen Spielklassen vorweisen können.

In der Gruppenphase hatten es die Wormatia-Legenden zunächst mit dem SV Darmstadt 98  um die beiden Ex-Wormaten Dieter Förster und Thomas Süß zu tun. Gegen die defensiv gut organisierten Lilien rannten die Wormaten immer wieder erfolglos an und gerieten durch einen Konter mit 1:0 in Rückstand. Dieses Bild zog sich durch die kompletten 14 Minuten Spielzeit durch und den Mannen von Trainer Volker Kühr fehlte im Abschluss die letzte Konsequenz und das nötige Quäntchen Glück. Im Drängen auf den Ausgleichstreffer öffnete man nun mehr und mehr die Defensive, was die 98er kurz vor Schluss ausnutzten und mit dem 2:0 für die Entscheidung sorgten.

Somit stand man im zweiten Gruppenspiel gegen Borussia Dortmund schon unter Druck. Die Schwarz-Gelben mit David Odonkor, Giovanni Federico und Martin Driller an der Spitze galten im Vorfeld als Turnierfavorit, was sie im ersten Spiel mit einem 4:0 gegen Titelverteidiger Karlsruher SC auch gleich untermauerten. In diesem Spiel lieferten die Rothemden ihr bestes Turnierspiel ab. Sie waren den Borussen ein absolut ebenbürtiger Gegner und spielten sich eine Vielzahl von Torchancen heraus. Doch wie schon im ersten Spiel schien das Tor wie vernagelt und obendrein stand bei Borussias Legenden mit Jörg Krüll ein überragender Torwart zwischen Pfosten, der am Ende auch zurecht zum besten Torwart des Turniers ausgezeichnet wurde. Das den Wormaten an diesem Tag einfach auch das Fortune fehlte zeigte der Gegentreffer zum 1:0, der aus einem abgefälschten Distanzschuss resultierte. Sicherlich hatten auch die Schwarz-Gelben in diesem Spiel ihre Chancen und hätten das ein oder andere Tor mehr erzielen können, aber gerade in den letzten Minuten drängten die Alt-Wormaten vehement auf den Ausgleich, der auch hochverdient gewesen wäre. Allein gelingen sollte dieser nicht und so stand man nach zwei Spielen ohne Punkt und Tor da.

Trotz allem hatte man durch die Tatsache, dass der KSC und Dortmund gegen die Lilien gewonnen hatte im letzten Gruppenspiel noch immer die Chance aufs Halbfinale. Dazu musste ein Sieg mit drei Toren Unterschied gegen die Mannen vom Wildpark her. Der Start in dieses letzte Gruppenspiel war allerdings äußerst schlecht. Nach einer Unachtsamkeit bei einem Eckball lag man schnell mit 1:0 im Hintertreffen. Aber die Wormaten zeigten Moral und vorne brach der Bann. Man machte aus dem 0:1 ein 2:1 und hatte drei Minuten vor Schluss die Riesenchance auf das 3:1, als Marco Stark den Ball über das leere Tor drosch. Und so kam es 30 Sekunden vor Schluss wie es kommen musste, als Burkhard Reich der schmeichelhafte Ausgleich zum 2:2 gelang. Damit verspielte man auch Platz 3 in der Gruppe, den man bei einem 2:1 inne gehabt hätte. Der KSC wiederum qualifizierte sich hinter den verlustpunktfreien Dortmundern als Gruppenzweiter fürs Halbfinale. Für Wormatia blieb hinter den Darmstädter Lilien nur der letzte Platz in Gruppe B und das Spiel um Platz 7.

In diesem wartete der SC Freiburg, der sich in Gruppe A sicherlich im Vorfeld mehr als den letzten Platz erhofft hatte. Geschwächt durch das verletzungsbedingte Ausscheiden von Michael Anicic und Ralf Schmitt nahmen die Wormaten trotzdem sofort das Heft in die Hand und gingen früh mit 1:0 in Führung. Damit weckte man aber den Ehrgeiz der Ex-Profis aus dem Breisgau die nun ihrerseits das Tempo erhöhten und den Rückstand schnell in eine 3:1 Führung drehten. Das Spiel ging in der Folge hin und her und unseren Mannen gelang der 3:2 Anschlusstreffer. Nun sollte die Zeit der kuriosen Schiedsrichterentscheidungen kommen. Zunächst bekam Marco Stark für ein Allerweltsfoul eine 2-Miunten Zeitstrafe, innerhalb derer die Freiburger auf 4:2 erhöhten. Danach verlegte der Mann in Schwarz kurzerhand ein Foulspiel, das weit vor der Torraumgrenze war, in den Strafraum und schenkte dem Sportclub somit einen Neunmeter. Sven Jenner konnte diesen allerdings parieren und hielt seine Farben dadurch im Spiel. Angestachelt dadurch schmiss man nun alles nach vorne und erzielte auch den 4:3 Anschlusstreffer. Doch der Unparteiische schien seinerseits keine Lust auf ein Neunmeterschießen zu haben und verweigerte den Wormaten in der Schlussphase zwei klare Neunmeter. Zunächst pfiff er nach einem Foul des Freiburger Torwarts an Volker Berg für alle in der Halle überraschend auf Foul am Torwart, danach drehte er das Spiel vom Freiburger Neunmeter gerade rum und verlegte ein Foul an Marcel Gebhardt im Torraum auf außerhalb und entschied auf Freistoß. Damit war dann auch die Moral der Rot-Weißen gebrochen und das 5:3 in den Schlusssekunden spielte keine Rolle mehr.

Trotz des am Ende etwas ernüchternden letzten Platz kann man sagen, dass sich die Truppe von Volker Kühr in diesem erlesenen Feld teuer verkauft hat und mit ein bisschen mehr Glück wäre sicherlich auch eine bessere Platzierung drin gewesen. Den Turniersieg sicherten sich am Ende die Legenden vom Betzenberg um Marco Reich, Alex Bugera und Silvio Meißner mit einem 4:3 nach Neunmeterschießen gegen Borussia Dortmund.

Ein Lob sein an dieser Stelle an die Organisatoren Rainer Eitelmann und Axel Bickert mit samt ihrer ganzen Helferschaar gesagt. Sie haben nicht nur dieses hochklassige Turnier auf die Beine gestellt sondern haben auch dafür gesorgt, dass es für alle Spieler, Betreuer und Zuschauer zu einem tollen Event wurde. 

In Frankenthal spielten: Sven Jenner (Tor), Andreas Großmann, Sascha Hutzelmann, Marco Stark, Benjamin Sigmund, Volker Berg, Ralf Schmitt, Marcel Gebhardt, Thomas Mayrer, Michael Anicic und Franz Graber.