Zufriedenheit trotz fehlender Tore

Keinen Grund zu Klagen hatten Ronny Borchers und Gästecoach Sascha Hildmann in der Pressekonferenz nach einem Spiel, das keinen Verlierer hatte. Ein richtiges „Männerspiel“ sei es im zweiten Durchgang gewesen, wie Hildmann freudig feststellte, der mit der Leistung seiner Mannschaft genauso zufrieden war, wie Borchers. Wobei dieser angesichts der langen Ausfallliste der Wormaten noch ein wenig zufriedener schien mit diesem 0:0 gegen einen starken Gegner.

In der Tat hatten seine Mannen in einem nach müder Anfangsphase flotten Spiel eine sehr ordentliche Leistung gezeigt. Zweikämpfe, Tempo, Aggressivität – dass als nächstes der Pokalkracher gegen den 1.FC Köln ansteht, war nicht zu spüren. Dabei wäre eine kräftesparende Spielweise durchaus verständlich gewesen, die Verletztenliste ist schließlich lang genug. In der Spitze stürmte so der einzig verbliebene nominelle Stürmer Younes Bahssou, dahinter gab es eine Dreierreihe mit Tim Bauer (dafür Artur Krettek in der Viererkette), Daniele Toch und etwas überraschend Jacob Ammann, den man nach einer Grippe unter der Woche eigentlich auf der Bank erwartete. Ammann fehlte es auch sichtlich an Spritzigkeit, biss sich dann aber im Laufe der neunzig Minuten richtig rein in die Partie. An der ersten gefährlichen Szene war er auch mit einem Kopfballversuch beteiligt, hätte aber vielleicht für den besser postierten Kevin Wittke durchlassen sollen (24.). Ansonsten wurde die erste Halbzeit erst in der Schlussphase interessant. Sandro Rösner köpfte in Rücklage vorbei (31.), Stutz prüfte im Gegenzug Kevin Knödler mit einem Drehschuss (33.), Bahssou wäre fast Nutznießer eines Missverständnisses zwischen Idars Nico Adami und einem Abwehrspieler geworden (36.) und Tim Bauers Schuss flog knapp links vorbei (45.).

In der zweiten Halbzeit wurde die Partie dann zum bereits erwähnten „Männerspiel“, weil die Wormaten mit Elan aus der Kabine kamen und die Gäste entsprechend dagegenhalten mussten. Chris Böcher zirkelte nach gutem Einsatz von Wittke nur knapp drüber (49.) und die Einwechslung von Kevin Feucht für Bahssou sorgte noch einmal für zusätzliche Belebung. Gefährliche Szenen gab es in der Folge einige, wirkliche Großchancen waren aber nicht dabei. Idar-Oberstein kam nur noch sporadisch zu Angriffen, blieb dabei aber ebenfalls gefährlich. Erst in den Schlussminuten gab es dann nochmal die richtige Chance zum Siegtreffer auf beiden Seiten. Gut in Szene gesetzt von Ammann, drang Feucht von der rechten Außenbahn in den Strafraum ein und hätte besser selbst den Abschluss suchen sollen, als doch noch einmal in die Mitte zu spielen (87.). Auf der Gegenseite haute der eingewechselte Sturmtank Gündüz aus guter Position über den Ball, der Nachschuss Maurers segelte drüber (89.). Den Schlusspunkt setzte Wormatias Innenverteidiger Marco Steil mit einem wuchtigen 30-Meter-Schuss, der ebenfalls sein Ziel verfehlte (90.+1).

Am kommenden Wochenende haben die Wormaten spielfrei, ohne schlechtes Gewissen kann sich der Fokus nun also auf das anstehende DFB-Pokal-Spiel gegen den 1.FC Köln richten. Zur Regeneration hat die Mannschaft zwei Tage frei bekommen. Man darf gespannt sein, welche Aufstellung sich am Dienstag in einer Woche an einer erneuten Pokalüberraschung versuchen wird.

Tore: Fehlanzeige
Gelb: Abele (68.) – Lehmann (67.), Schwartz (74.)
Zuschauer: 1.340   Schiedsrichter: Endriß (Bad Ditzenbach)

Wormatia Worms
Knödler – Böcher, Rösner, Steil, Krettek – Abele, Wittke (82. Gopko) – Ammann, Toch, T. Bauer – Bahssou (52. Feucht).

Pressekonferenz (mp3)