Nach der Pause eingebrochen

Die Hinrunde endet gegen den SC Freiburg II mit einer weiteren 1:4-Heimniederlage. Eine passive zweite Halbzeit egalisiert dabei die 1:0-Pausenführung.

Mit einer 4-2-3-1-Taktik wollte man die spielstarken Freiburger im Zaum halten. Bereits in den Anfangsminuten deutete sich die Überlegenheit des Bundesliganachwuchses an. Umso überraschender ging der VfR Wormatia in Führung: Sebastian Schmitt drohte rechts zu entwischen und wurde im Strafraum gelegt, den fälligen Elfmeter verwandelte Patrick Auracher zum 1:0 (11.). Das beruhigte sichtlich die Nerven der nervösen Wormaten, dennoch hing die knappe Führung am seidenen Faden. Ganz besonders in der 24. Minute. Einen Freistoß von der rechten Strafraumkante verlängerte Sachanenko per Kopf an den linken Innenpfosten, von dort rollte der Ball die Linie entlang und wurde von Benni Maas beim Rettungsversuch an die Latte geschlagen. Damit war das Glück aufgebraucht und später durfte man sich bei Steve Kroll bedanken, der einen Kopfball von Schlotterbeck mit einer Hand parierte (36.). Nach ein paar guten Offensivszenen von Giuseppe Burgio und Sebastian Schmitt ging es in die Pause.

In der Kabine machte Steven Jones seinen Schützlingen klar, dass die Partie so nicht zu gewinnen war. Denn das Spiel gegen den Ball, die lasche Zweikampfführung, machte ihm schon zu diesem Zeitpunkt Sorgen. Und die zweite Halbzeit sollte seine Befürchtungen noch übertreffen. 30 Sekunden nach Wiederanpfiff stand es schon 1:1. Die Gäste drängten vom Anstoßpunkt nach vorne und Rodas Steeg köpfte eine Dräger-Flanke gegen Krolls Laufrichtung ein. Viel zu passiv und unkonzentriert verhielt sich die Defensive auch später bei Roths Pass auf den freistehenden Dräger und schon war aus der 1:0-Führung ein 1:2-Rückstand geworden (54.). "Verdient, weil klar überlegen", war die Meinung auf der Tribüne. Leider offenbar auch auf dem Platz, denn statt druckvoll dagegenzuhalten gab man dem technisch überlegenen Gegner weiterhin eher Geleitschutz. Kroll verhinderte gegen Fellhauer (63.) und Dräger (69.) weitere Einschläge, konnte dann gegen Brünker, im Stich gelassen von seinen passiven Vorderleuten, die Gegentore drei (75.) und vier (85.) aber auch nicht verhindern.

Morgen steht noch das Spiel Frankfurt gegen Stuttgarter Kickers aus und dann ist die Hinrunde beendet. Der VfR Wormatia wird sie auf einem möglichen Abstiegsplatz abschließen. Zum sechsten Mal hat man heute vier Gegentore kassiert und damit zwar nur vier Punkte weniger als zum gleichen Zeitpunkt in der letzten Saison, aber mehr als doppelt so viele Gegentore und damit bereits jetzt genauso viele wie in der Abschlusstabelle 2017/18. 37 Gegentore nach 18 Spielen sind außerdem Wormatia-Negativrekord in der Regionalliga, mehr (43) gab es zuletzt in der Oberligasaison 2001/02. In der Heimtabelle ist man Schlusslicht und mit sechs Punkten aus neun Spielen nur einen Punkt besser als in der ersten Regionalligasaison 2008/09. In beiden genannten Saisons landete der VfR übrigens am Ende auf einem Abstiegsplatz und schaffte den Klassenerhalt nur am "grünen Tisch". Dieses Schicksal gilt es zu verhindern und bis zur Winterpause insbesondere gegen die direkten Konkurrenten Stuttgarter Kickers und FSV Frankfurt zu punkten.

Tore: 1:0 Auracher (11./Foulelfmeter), 1:1 Rodas Steeg (46.), 1:2 Dräger (54.), 1:3 Brünker (75.), 1:4 Brünker (85.)
Gelb: Stulin (24., gesperrt), Auracher (50.) / Schlotterbeck (11.), Sachanenko (24.)
Zuschauer: 590  Schiedsrichter: Julius Martenstein (Marburg)

Wormatia Worms
Kroll – Auracher, Kizilyar, Maas (40. Gopko), Stulin – Nag, Himmel – S. Schmitt, Pinheiro, Straub (59. Ando) – Burgio (68. Gösweiner).

Pressekonferenz bei YouTube
Zusammenfassung von WormatiaTV