Glücklicher Punktgewinn beim 1:1 gegen den FC 08 Homburg

Gegen starke Gäste aus dem Saarland gelang Wormatia wenig, am Ende konnte trotzdem mit Glück und dank eines Steil-Elfmeters ein Punkt gesichert werden.

Vielleicht war das allenthalbe Schulterklopfen ob der starken Leistung in Offenbach doch wieder zu viel des Guten. Den Eindruck konnte man zumindest gestern gewinnen, als sich die Wormaten in den ersten zehn Spielminuten von den aggressiv und früh störenden Homburgern überrumpeln ließen. Diese Anfangsphase legte die Weichen für den Rest des Spiels, denn der VfR ließ sich von den Gästen aus dem Konzept bringen, wurde zu Fehlern gezwungen und fand in der Folge aufgrund der fehlenden Sicherheit nie richtig ins Spiel. Und weil Kevin Wölk, eigentlich der Spezialist für die Standards, einen schlechten Tag hatte, gelang insgesamt herzlich wenig. Normalform erreichten nur wenige seiner Kollegen. Das war nach den bisherigen guten Ansätzen schon ein wenig enttäuschend, darf aber auch nicht die wirklich starke Leistung des FC Homburg abwerten. Aufgrund der ersten Vergleichsmöglichkeiten sind die Saarländer spielerisch ein gutes Stück über den Offenbachern anzusiedeln, die Wormaten kamen immer mindestens einen Schritt zu spät und fanden auch ansonsten kein Mittel.

Nach nicht einmal einer Minute hatten die Gäste schon eine Ecke herausgeholt, die zwar schlecht ausgeführt wurde, aber ein Fingerzeig für die nächsten Minuten war. Einen sehr schönen Spielzug vollendete Ramaj mit der Hacke, ganz knapp am langen Pfosten vorbei (3.). Immer wieder gute Bälle in die Spitze, Rainer Adolf wurde durch einen Ramaj-Fernschuss geprüft (9.). Erste zaghafte Möglichkeiten für die Wormaten gab es über Srdjan Baljak, dessen Schuss nach Zusammenstoß zwischen Torwart und Markus Müller keine Gefahr brachte (14.) und dessen Flanke Alper Akcam über die Stirn rutschte (19.). Nach 25 Minuten forderten Fans und Spieler vergeblicher Weise einen Handelfmeter, den es auch durchaus hätte geben können. Dadurch wurde die Atmosphäre hitziger und das Schiedsrichtergespann traf in der Folge beidseitig einige fragwürdige Entscheidungen. Völlig regulär allerdings dann das verdiente 0:1. Bellanave durfte über Wormatias linke Abwehrseite zu einem Solo ansetzen, tanzte im Strafraum gleich mehrere Spieler aus und wurde abgeblockt, den Abpraller konnte Lutz abstauben (42.). Schon wieder Lutz muss man sagen, denn dieser erzielte letztes Jahr schon die Gegentore sowohl im Hin- als auch im Rückspiel.

Auch im zweiten Durchgang wurde es aus Sicht der Wormaten nicht besser, erst nach einer knappen Stunde setzte Akcam den ersten richtig gefährlichen Torschuss des Spiels, Torwart Sancaktar lenkte diesen über die Latte. Auch die Einwechslung Lucas Oppermanns brachte noch keine Veränderung, erst der Doppelwechsel von Jonathan Zinram und Kevin Feucht für Baljak und Müller sorgte für Belebung und frischen Wind. Kurz zuvor hätte Homburg aber das 0:2 machen müssen, Bellanave scheiterte zunächst an Adolf, Raschid El Hammouchi klärte dann auf der Linie. Glück in dieser Szene, Glück auch, dass die Homburger reihenweise ins Abseits liefen und dadurch ihre Kontermöglichkeiten vergaben. Die Nachlässigkeit der Gäste sollte sich rächen. Wölks Freistoß brachte wieder Gefahr, ebenso Zinrams folgende Flanke auf Steil (73.). Und als Feucht von Gaebler im Strafraum gelegt wurde, konnte Marco Steil den fälligen Elfmeter tatsächlich zum Ausgleich verwandeln (81.). Nach Sandro Rösners Ampelkarte (84.) konnte es nur noch um die Sicherung dieses einen Punkts gehen, und auch dabei hatten die Wormaten wieder Glück. Reinhardt köpfte eine Freistoßflanke zum vermeintlichen Homburger Siegtreffer ein, das Tor fand jedoch wohl wegen Abseits keine Anerkennung beim Schiedsrichtergespann.

Das dritte Unentschieden im dritten Saisonspiel. Nach einem unglücklichen gegen Eintracht Frankfurt II, einem verdienten bei Kickers Offenbach nun also ein glückliches gegen den FC 08 Homburg, mit dem in dieser Saison übrigens zu rechnen sein wird. Das Warten auf den ersten Sieg geht also weiter. Nächste Chance: Auswärts beim gut gestarteten SC Freiburg II. Die bisherige Bilanz gegen die Breisgauer lässt hoffen – 4 Siege, 2 Unentschieden, 1 Niederlage.

Tore: 0:1 Lutz (42.), 1:1 Steil (81./Foulelfmeter)
Gelb: E. Celik (25.), M. Müller (27.), Akcam (30.), Wölk (90.+1) / Ramaj (28.), Beisel (86.), Kilian (88.).
Gelb-Rot: Rösner (Wormatia/84.), wiederholtes Foulspiel
Zuschauer: 1.262   Schiedsrichter: Kempkes (Urmitz)

Wormatia Worms
Adolf – El Hammouchi, Steil, Rösner, Himmel – E. Celik (61. Oppermann), Sträßer – Akcam, Wölk, Baljak (69. Zinram) – M. Müller (67. Feucht).

Pressekonferenz (mp3)