Dorow-Hattrick bringt den Sieg

Die Serie von sechs sieglosen Spielen hat ein Ende. Beim 3:1-Sieg gegen den VfB Stuttgart II macht Jan-Lucas Dorow im Alleingang schon vor der Pause alles klar.

Die Wormaten hatten sich viel vorgenommen, es musste endlich wieder ein Sieg her. Mit frühem Pressing setzte man die Gäste unter Druck und konnte den Bundesliganachwuchs damit sichtlich verunsichern. Belohnt wurde dies mit einer frühen Führung. Enis Saiti war nach Steilpass fast auf und davon, wurde aber von Ristl noch vor dem Strafraum zu Fall gebracht. Notbremse und Platzverweis für den Stuttgarter (6.). Wohl zu hart, da nicht wirklich letzter Mann, heißt es von denen, die nach dem Spiel bereits die Aufzeichnungen gesehen hatten. Der folgende Freistoß landete in der Mauer und dann bei Alan Stulin, dessen Flanke der ungedeckte Jan-Lucas Dorow wuchtig zum 1:0 einschoss (8.). Die Führung setzte wieder Offensivkräfte frei. Ricky Pinheiro nahm Johannes Ludmanns Flanke perfekt, erwischte aber nur den Gegenspieler und Florian Treske schoss im Nachsetzen vorbei (16.). Auch Pinheiro verfehlte das Tor aus guter Position (22.), danach prüfte Sandro Loechelt Torwart Bolten mit einem Flachschuss (25.). Wenig später verletzte sich Saiti bei einem Dribbling, fasste sich an den Oberschenkel und musste raus. Dadurch kam es zu einem Bruch im Spiel, die Gäste wurden stärker und hätten fast den Ausgleich erzielt. Zum Glück traf Besuschkow im Fünfmeterraum nur den Pfosten und im folgenden Gestochere rettete Ludmann auf der Linie (33.). Doch genau in dieser Phase "explodierte" (Jones) Dorow. Zunächst köpfte er noch mutterseelenallein nach Stulin-Flanke am Tor vorbei (36.), nur um direkt danach mit einem Doppelpack binnen zwei Minuten für die Vorentscheidung zu sorgen. Nach nur abgeklatschtem Treske-Schuss staubte er locker ab (37.) und schob den Ball Torwart Bolten anschließend durch die Beine (38.). So ging es mit einem Mann mehr und 3:0-Führung in die Pause. Da sollte eigentlich nichts mehr anbrennen.

Tat es auch nicht, aber unerwartet spannend wurde es dennoch. Ein Freistoß wurde unglücklich genau zu Radeljic geklärt, der genug Platz und Zeit hatte, den Ball in den Winkel zu schlenzen (49.). Der Treffer gab den Gästen Hoffnung und ließ bei Wormatia wieder ein Stückchen Selbstzweifel aufkommen. Es entwickelte sich ein phasenweise offener Schlagabtausch, von einer Überzahl war nichts mehr zu spüren. Zum Abschluss kamen die Wormaten eine ganze Zeit lang nicht, auch weil sie in zwei Szenen elfmeterreif daran gehindert wurden (Treske/68., Dorow/76.). Ein Stuttgarter Anschlusstreffer hätte das Spiel kippen lassen können, doch Ferdinands Alleingang wurde noch entscheidend gestört (74.) und Mario Miltner im Tor stand zwei Mal goldrichtig (80., 85.). Stattdessen verpasste Dorow in der Nachspielzeit sogar noch einen vierten Treffer.

So ganz zufrieden war Steven Jones nach dem Spiel daher auch nicht. Gerne hätte er von seiner Mannschaft den "nächsten Schritt" gesehen, also auch eine souveräne zweite Halbzeit mit gleicher Offensivkraft. Damit die Zuschauer sich nicht nur über die drei Punkte freuen, sondern auch wirklich "zufrieden nach hause gehen." Gelegenheit dazu gibt es schon nächste Woche, dann ist die U23 der TSG Hoffenheim zu Gast.

Tore: 1:0 Dorow (8.), 2:0 Dorow (37.), 3:0 Dorow (38.), 3:1 Radeljic (49.)
Gelb: Loechelt (20.), Stulin (54./gesperrt), Dorow (66.) / Tashchy (40.), Rathgeb (70.), Ferdinand (74.)
Rot: Ristl (Stuttgart/6.), Notbremse
Zuschauer: 786 Schiedsrichter: Julius Martenstein (Marburg)

Wormatia Worms
Miltner – Ludmann, Auracher, Metzger, Stulin – Pinheiro, Himmel (76. S. Schmitt), Loechelt (84. Gopko), Saiti (30. Aztekin) – Treske, Dorow.

Pressekonferenz (mp3)