Auch gegen die kleinen Roten Teufel nur ein Unentschieden

Der nächste Sieg lässt weiter auf sich warten. Nach frühem Rückstand gelingt gegen den FCK II trotz einiger Chancen nur der Ausgleichstreffer durch Jacob Ammann.

„Hochkonzentriert in den ersten fünf Minuten!“ steht auf einem Zettel in der Kabine mit den wichtigsten Tugenden. Es half nichts gegen Alzenau, es half nichts gegen Mainz und gestern half es nichts gegen Kaiserslautern. In allen drei Spielen klingelte es nach weniger als 120 Sekunden schon in Kevin Knödlers Kasten. Diesmal war es ein Freistoß von links, der abgefälscht beim freistehenden Willi Orban landete – 0:1. Schlechter konnte es nicht beginnen. Zudem präsentierte sich der FCK in der Folge ballsicherer und eleganter in der Offensivbewegung, während die Wormaten nicht nur gegen den Rückstand, sondern auch gegen den holprigen Acker und das schwer zu kontrollierende Spielgerät ankämpften. Da wären wir aber schon beim entscheidenden Stichwort: „Kampf“. Denn die Wormaten ließen die Köpfe nicht hängen und mühten sich sichtlich, wenn auch viele Aktionen nicht wie gewünscht klappten. Da nahm der Ball tückisch jede Unebenheit im Rasen mit, düpierte so manchen bei der Annahme und verzögerte Pässe. Trotzdem, von einem (ja, wieder dank des Rasens) gefährlichen Rückpass auf Knödler mal abgesehen (17.), konnte man nur auf Wormatia-Seite gefährliche Aktionen notieren. Bektasi verpasste eine Flanke nur knapp (21.), Toch wurde abgeblockt (24.), Röser zwang Torwart Müller mit einem Drehschuss zum Eingreifen (28.), Bektasis Flachschuss flog knapp vorbei (30.), Steil suchte nach einer Ecke verzweifelt die Lücke (33.), Wittke zirkelte drüber (36.), Tochs Schuss wurde unerreichbar für die Mitspieler abgefälscht (40.) und auch bei Ammanns Schuss in die kurze Ecke war im letzten Moment noch ein Fuß dazwischen (42.). Die wichtigste Szene für den weiteren Spielverlauf gab es jedoch in der 22. Minute, als Bektasi im Strafraum kreuzte und „á la Hölzenbein“ (Borchers) den Elfmeter suchte. Konsequenz war die erste Gelbe Karte des Spiels.

Das hatte Schiri Blos definitiv richtig gesehen, was man von ihm und seinen Assistenten in zahlreichen anderen Situationen nicht behaupten konnte. Insbesondere im zweiten Durchgang wechselte die Linie des Spielleiters mehrfach von „kleinlich“ zu „Laissez-faire“ und wieder zurück, was auch die völlig ungleiche Verteilung von Gelben Karten (6:1) erklärt. Zunächst gab es aber mehr Grund zum Jubeln, denn endlich gelang der Ausgleichstreffer. Gopko hatte sich links energisch den Ball zurückgeholt und nach innen geflankt, Ammann freistehend und unhaltbar eingeköpft (54.). Die Lautrer legten nun für kurze Zeit einen Gang zu, doch das Spiel ging weiter meist in eine Richtung. Die Wormaten spielten voll auf Sieg. Bektasi wurde freigespielt, war mit seinem Schuss aus spitzem Winkel aber etwas zu egoistisch (62.). Auf der Gegenseite hätte dann Orban fast wieder die Führung für die Gäste erzielt, sein Kopfball nach Freistoß titschte auf die Latte (71.). In den letzten zwanzig Minuten sorgte dann der eingewechselte Oppermann für einigen Betrieb. Im Mittelpunkt stand zunächst erneut Bektasi. Von zwei Mann in die Zange genommen, kam er im Strafraum zu Fall und alles rechnete mit einem Elfmeterpfiff. Schiri Blos schien auch energischen Schrittes auf direktem Weg zum Elfmeterpunkt zu sein, doch unterwegs kam ihm offenbar wieder Bektasis Schwalbe aus der ersten Halbzeit in den Sinn. Fassungslosigkeit bei Bektasi – „weiterspielen!“. Das wäre die große Chance zum Siegtreffer gewesen. In den Schlussminuten versuchten es Gopko und Bektasi mit weiteren Torschüssen, auch Lauterns Saiti brachte noch einen an. Schlusspfiff, 1:1.

Bereits das neunte Unentschieden für die Wormaten, was lediglich das Abrutschen auf Platz 13 verhindert. Es war deutlich mehr drin, und damit auch ein Hochrücken auf Platz 9. In der Tabelle der Regionalliga Südwest ist alles noch recht eng, es kann schnell nach oben, aber auch nach unten gehen. Am Mittwoch schon ist Waldhof Mannheim zu Gast, am Samstag geht es zum Vorletzten nach Alzenau. Eines dieser beiden Spiele sollte gewonnen werden, um nicht mit Bauchweh die Winterpause verbringen zu müssen.

Tore: 0:1 Orban (1.), 1:1 Ammann (54.)
Gelb: Bektasi (22.), Wittke (31.), Steil (53.), Böcher (55.), Gopko (71.), Oppermann (89.) – Hartmann (59.)
Zuschauer: 1.010  Schiedsrichter: Blos (Deizisau)

Wormatia Worms
Knödler – Böcher, Steil, Rösner, Gopko – Wittke, Abele – Röser (72. Oppermann), Toch, Ammann – Bektasi.

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