Die Rheinpfalz | Kommentar: Umstrittenes Hintertürchen zur Regionalliga

30.03.2021

Die Amateurfußballsaison ist vorbei, eine Frage bleibt aber offen. Und eine Idee von vor einem Jahr macht das unabsehbare Ausmaß der Pandemie deutlich.

Klare Kante, jedenfalls im Südwesten: Seit Montagabend ist die Amateurfußballsaison vollumfänglich zu Ende. Jedenfalls was Punktspiele betrifft, nun auch in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. Nur Pokalpartien könnten, wenn es irgendwann einmal die Pandemielage zulassen sollte, auch nach dem 30. Juni noch ausgetragen werden. Ein Hintertürchen in der Oberliga zur Regionalliga Südwest steht aber weiter offen.

Trier und Worms hoffen

„Soweit der Verband für übergeordnete Spielklassen Aufsteiger und Qualifikanten melden kann, werden diese nach dem letzten Tabellenstand unter Anwendung der Quotientenregelung ermittelt“, informiert der Regionalverband Südwest. Übersetzt: Eintracht Trier als „Meister“ des Nordens (direkt) und Wormatia Worms im Süden (über eine Aufstiegsrunde) dürfen hoffen, mit lediglich acht beziehungsweise neun ausgetragenen Spielen aufzusteigen – wenn die Regionalliga-Gesellschafter dies zulassen. Eine Entscheidung wird nicht vor Mai erwartet.

Klar ist: Es dürfte der vierthöchsten Spielklasse schwer fallen, ihrem Sechstletzten – vielleicht dem FK Pirmasens – zu vermitteln, dass er nach 42 (!) Partien seinen Platz mit einem Team tauschen muss, das nicht mal die Hinrunde seiner Staffel komplett absolvieren konnte. In der Regionalliga West übrigens, die ja ebenfalls kleiner werden muss, soll sich die Anzahl der Absteiger von fünf auf einen verringern, wenn die dortigen Oberligen abgebrochen werden.

Charmante Idee von einst hätte nicht geklappt

Übrigens: Bevor die Saison 2019/20 im Südwesten vorzeitig beendet wurde, hatte es die Idee gegeben, den Spielbetrieb einfach bis März 2021 auszusetzen und dann dort einzusteigen, wo man aufgehört hatte. Das klang charmant, schien es doch Planungssicherheit zu versprechen. Heute wissen wir: Es hätte nicht geklappt. Das macht einmal mehr das weiterhin unabsehbare Ausmaß dieser Pandemie deutlich.