FuPa.net | Glibos klare Forderung

05.04.2021

Wormatia-Trainer möchte Aufstiegsfrage mit Entscheidungsspielen gegen Trier klären

Worms. Trainieren und warten, damit beschäftigen sich die Oberliga-Fußballer von Wormatia Worms derzeit. Die kurzzeitige Freigabe von gemeinsamen Übungseinheiten ließ Trainer Kristjan Glibo verstreichen. Kaum dass man so richtig wusste, woran man war, war die Lockerung auch schon wieder hinfällig. „Und so lange ich nicht weiß, wie es weitergeht, habe ich darin keinen Sinn gesehen“, sagt Glibo. Also wird weiter individuell gelaufen, protokolliert per App. Mit ungewissem Ziel.

Wormatia möchte hoch, das ist klar. Der Abbruch-Erste der Südstaffel, Quotienten-Zweite im Staffelvergleich und Quotienten-Erste unter den Oberliga-Zweiten könnte am grünen Tisch aufsteigen. Der für die Oberliga zuständige Regionalverband hat das Seine getan (wir berichteten). Nun hängt es daran, wie die Regionalliga GbR entscheidet. Glibos Forderung ist klar: Am liebsten wären ihm Entscheidungsspiele mit Nord-Primus Eintracht Trier. Ein 2:2-Ausgleich beim 1:2 in Speyer hätte genügt, und Trier wäre virtueller Zweiter. Wenn aber nach Quotient gewertet wird, müsste auch der quotientenbeste Zweite hoch, das wäre in den Augen des 39-Jährigen nur konsequent.

Es ist auch mal ein Ball-Parcours dabei, aber vor allem halten seine Mannen seit Monaten in dokumentationspflichtiger Eigenverantwortung ihre Kondition. „Die Ausdauer-Basis müssten wir haben. Es wäre fahrlässig, nichts zu machen. Aber die Gelenke, Muskeln, Sehnen müssten sich natürlich wieder an die Belastungen mit all den Stop-and-Go-Bewegungen gewöhnen.“ Wann auch immer. Einen zeitlichen Korridor, wann die Regionalliga entscheiden will, gibt es nicht. „Zwei Abbrüche tun weh“, sagt Glibo. Nun gehe es um faire Lösungen.

„Es darf nicht sein, dass nur die, die unten stehen, belohnt werden“, findet Glibo. Ob ein Team, das nach 42 Regionalligaspieltagen womöglich knapp zu den sechs punktärmsten Teams der 22er-Staffel zählt, oder eine Mannschaft, die bis Oktober acht, neun Spiele sehr erfolgreich bestritten hat, mehr Anrecht auf einen Viertliga-Startplatz hat, ist eine heiß diskutierte Frage. Aus ihrer Liga spüren die Wormser Rückenwind, spricht man aber im Vertrauen mit Beobachtern und Beteiligten, schwingt viel Unverständnis mit, sollte es tatsächlich so kommen.

In der Regionalliga hat sich inzwischen unter den Vereinen eine Debatte entwickelt, die eigentlich ein breiter Konsens zu sein scheint. Eine Regelung mit sechs Absteigern und drei, vier oder sechs Aufsteigern aus den Oberligen würde auf breiten Widerstand stoßen. Gerade in Baden-Württemberg, wo mit Hoffenheim II, Großaspach und Walldorf keine Klein-Kaliber in der roten Zone stehen, ist mit massiver Gegenwehr zu rechnen. Eine Lösung, die dem ähnelt, was vor dieser Saison in der Oberliga beschlossen wurde, liegt auf dem Tisch: Die Regionalliga könnte in zwei Staffeln untergliedert werden.

Der Rahmenterminkalender, der aktuell einen Start am 30. Juli vorsieht, könnte dann modifiziert werden, der Entwicklung der Inzidenzwerte entsprechend. An die Staffeln mit 24 oder 26 Partien könnte sich eine optionale Play-off-Runde anschließen. Glibos um die Chance eines sportlichen Aufstiegs gebrachter Wormatia könnte dann ebenso Genüge getan werden wie den Leidtragenden im Regionalliga-Keller. Die, wie der Wormser Coach sagt, allerdings auch 42 Spiele lang ihre Chance haben, über dem Strich zu landen. „Klar will jetzt jeder für sich das Beste rausziehen“, sagt Glibo. Und: „Bei uns in der Oberliga war die Entzerrung des Spielplans eine gute Lösung.“