FuPa.net | Paradiesvogel mit Modelabel

03.06.2020

Torwart Niklas Reichel hat die Corona-Pause bestens genutzt +++ Wormatia ist erster Ansprechpartner

Worms. Wenn überhaupt einer von sich sagen kann, dass ihm die Corona-Pandemie zumindest nicht wirklich geschadet hat, dann ist das Niklas Reichel. Der Torhüter, der noch bis Sommer beim Fußball-Oberligisten Wormatia Worms unter Vertrag steht, hatte sich im Herbst vergangenen Jahres einen Sehnenriss in der Schulter zugezogen. Die lange Pause, die der Fußball dann im Frühjahr einlegen musste, gab dem 24-Jährigen die Möglichkeit, seine Verletzung komplett und in aller Ruhe auszukurieren. „Ansonsten hätte schon die Gefahr bestanden, dass ich mich vielleicht zu früh wieder ins Training begeben hätte“, gibt der gebürtige Wiesbadener zu.

War nicht nötig. Und so konnte Niklas Reichel auf Vermittlung von Wormatia-Trainer Kristjan Glibo beim Rheingauer Physiotherapeuten und Heilpraktiker Thorsten Ammann in aller Ruhe die Verletzung konservativ behandeln. „Seit vier, fünf Wochen fühle ich mich absolut fit. Jetzt juckt es schon ganz schön, wieder richtig zu trainieren“, sagt Reichel. Doch im Moment geht das noch nicht. Corona macht Fußball unmöglich. Und auch, wo der Torwart nach der Sommerpause auf dem Trainingsplatz stehen wird, ist noch nicht abschließend geklärt. „Ich bin der Wormatia sehr dankbar, wie sie sich während meiner Verletzung für mich eingesetzt hat“, sendet Reichel aber schon mal klare Signale, gerne bleiben zu wollen. „Worms ist derzeit mein einziger Ansprechpartner.“ Und auch der Sportliche Leiter der Wormatia, Norbert Hess, lässt durchklingen, dass man den spielstarken Keeper gerne weiter verpflichten würde. „Wir haben ein erstes Gespräch geführt, aber wie ich Niklas kenne, wird sich das noch ein bisschen hinziehen. Er ist ein bisschen ein Paradiesvogel und hält sich gern lang Optionen offen.“

So war das auch im vergangenen Jahr, als Reichel mit einem Aufenthalt in den Vereinigten Staaten liebäugelte. „Das ist jetzt definitiv vom Tisch“, sagt Reichel, der sich inzwischen auch noch ein ganz anderes Standbein aufgebaut hat. Zusammen mit seinem Mannschaftskameraden Peric Afari hat er das Modelabel „wide whisper“ gegründet. Und mit diesem Projekt weiterzukommen füllt ihn und seinen Kumpel Afari in Zeiten von Corona mehr als aus. Gearbeitet wird gerade an der dritten Kollektion, die ersten beiden waren schon ein großer Erfolg. „Alles ist ausverkauft“, strahlt Reichel, der mit einem solchen Erfolg auch nicht gerechnet hatte.

Doch der Fußball ist und bleibt seine oberste Leidenschaft. „Ich freu mich schon riesig wieder darauf, auf dem Platz zu stehen.“ Und das natürlich am liebsten im gewohnten Umfeld. Da, wo er mit den Verantwortlichen und der Mannschaft inzwischen enge persönlich Beziehungen aufgebaut hat. Und da das Gros des Teams über den Sommer hinaus vertraglich an den Klub gebunden ist, wüsste der 24-Jährige bei Wormatia ja auch, mit welchen Partnern er es in der kommenden Saison zu tun hat. Für einen wie Reichel sicher ein Vorteil, auch wenn er sich mit seiner offenen Art sicher auch schnell in einem anderen Umfeld heimisch fühlen würde. Hauptsache, wieder Fußball, nach langer Verletzung und Corona-Auszeit.