Defensiv unsortierte Wormaten kommen erst nach 0:2-Rückstand ins Spiel und schaffen durch zwei Akcam-Treffer den Ausgleich. Den 3:2-Siegtreffer erzielt jedoch Neckarelz.
Die unterschiedliche Punktebilanz der letzten Wochen konnte man an der jeweiligen Körpersprache beider Mannschaften ablesen. Die früh attackierenden, selbstbewussten Gastgeber machten die unsicheren Wormaten sichtlich nervös. Erschwerend hinzu kamen die Ausfälle der gesperrten Patrick Auracher und Marco Metzger. Die zwangsweise neuformierte Defensive wirkte unsortiert im Spielaufbau und desorientiert im Rückwärtsgang. Konsequentes Nachsetzen der Neckarelzer führte zu Fehlpässen und Ballverlusten und schon nach sieben Minuten lagen die Wormaten zurück, Maurice Müller traf zum 0:1. Florian Treske hatte im Gegenzug zwei dicke Chancen zum Ausgleich, scheiterte zunächst nach Doppelpass mit Sandro Loechelt an Torwart Tekin (9.) und wurde dann nach scharfem Saiti-Pass in den Fünfmeterraum entscheidend gestört (12.). Mit vergleichweise einfachen Spielzügen kamen die Gastgeber immer wieder an den Wormser Strafraum und vollendeten ihren dritten gefährlichen Angriff durch Beyazal zum 0:2 (20.). Nachdem nur Zentimeter zum nächsten Neckarelzer Treffer fehlten (26.), reagierte Steven Jones und brachte Meik Karwot für Ricky Pinheiro, dafür rückte Himmel wieder ins Mittelfeld. Sofort stabilisierte sich die Defensive und mit aggressiver, wütender Gangart übernahm der VfR die Spielkontrolle, wobei gerade die jüngsten in der Mannschaft sich nicht versteckten und der Niederlage entgegen stemmten. Der Entscheidung durch eine Neckarelzer Ungenauigkeit gerade noch entgangen, vollstreckte Alper Akcam den folgenden Konter zum Hoffnung gebenden Anschlusstreffer (38.).
Auch nach der Pause wurde Wormatias Sturmspitze fündig. Mangels Anspielstation zog Akcam aus 22 Metern einfach mal ab und knallte den Ball zum Ausgleich unter die Latte (50.). Nur zwei Minuten später tanzte Akcam gleich zwei Gegenspieler aus und hätte mit einem dritten Treffer das Spiel fast gedreht, doch Tekin parierte dessen Flachschuss. Nun wurden auch die Gastgeber wieder offensiver und Paterok musste sich nach einer Stunde erstmals kräftig strecken. Doch so engagiert sich die Wormaten auch zeigten und offensiv durchaus zu gefallen wussten, defensiv unterliefen immer wieder mal Fehler. Der gerade eingewechselte Bogdan Müller konnte einen ungestört in den Strafraum geschlagenen langen Ball mit der Brust annehmen und aus der Drehung zum 3:2 für die Gastgeber einschießen (64.). Die Wormaten versuchten alles, um zum erneuten Ausgleich zu kommen und wenigstens einen Punkt zu ergattern. Die beste Möglichkeit dazu bestand per Freistoß durch Benni Maas (80.) und kurz vor Schluss aus dem Gewühl nach Hereingabe von Kevin Lahn. Doch ein Tor wollte nicht mehr fallen und am Ende waren es zum wiederholten Male eigene Fehler und schwache 25 Minuten, die nun mal den Ausschlag gaben und mit denen sich die Wormaten selbst um einen Punktgewinn brachten.
Tore: 1:0 M. Müller (7.), 2:0 Beyazal (20.), 2:1 Akcam (38.), 2:2 Akcam (50.), 3:2 B. Müller (64.)
Gelb: Schäfer (30.), Kiermeier (80.), Abele (81.) / Himmel (33.), Köksal (55.), Saiti (58.), Loechelt (61.), Maas (66.)
Zuschauer: 300 Schiedsrichter: Daniel Schlager (Rastatt)
Wormatia Worms
Paterok – Antonaci, Maas, Himmel, Stulin – Köksal, Pinheiro (28. Karwot) – Loechelt (77. Tahiri), Treske, Saiti (59. Lahn) – Akcam.