Über Athen und die Westpfalz nach Worms

Er kam nach einer kleinen Fußball-Odyssee von Hannover über Athen und Zweibrücken im Februar 2014 zur Wormatia: Meik Karwot. Nach seiner Vertragsverlängerung sprach die Wormatia-Redaktion mit dem 1,91 Meter großen Innenverteidiger.

Wormatia-Redaktion: Hallo Meik, seit frühester Kindheit spielst Du schon Fußball. Wurde Dir das „runde Leder“ in die Wiege gelegt?

Meik Karwort: Meine ganze Familie ist sehr sportlich veranlagt. Meine Eltern kommen aus Oberschlesien und Vater schaffte es als Fußballer bis in die zweithöchste polnische  Spielklasse, während meine Mutter Sportakrobatik betrieb. So ist es kein Wunder, dass meine zwei Jahre ältere Schwester in ihrer Jugendzeit als Tanzmariechen sehr erfolgreich war und an deutschen Meisterschaften teilnahm und ich von klein auf dem runden Leder nachjagte. Wo andere mit einem Teddybär im Arm einschliefen, war es bei mir der Fußball. Viel zu verdanken habe ich meinem Vater, der mich in meiner sportlichen Laufbahn immer unterstützt und gefördert hat. Auch heute noch ist er fast bei jedem Heimspiel dabei.

Wormatia-Redaktion: Du hast in der Jugend bei einigen namhaften Bundesligisten gespielt. Was waren die markantesten Stationen?

Meik Karwort: In Würselen geboren, wechselte ich bereits mit 10 Jahren zum 1. FC Köln. Fünf Jahre später schloss ich mich Alemannia Aachen an, die damals in der B-Junioren-Bundesliga spielte. In der Winterpause 2011, kurz vor meinem 18. Lebensjahr, erhielt ich Angebote von Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach. Ich entschied mich für die Gladbacher Fohlen und erlebte dort eine tolle Zeit. Es war ein Traum für mich, in der A-Junioren-Bundesliga in einem Spitzenteam auflaufen zu dürfen.

Wormatia-Redaktion: Dem Jugendbereich altersmäßig entwachsen, bist Du nicht in Gladbach geblieben. Was gab den Ausschlag dafür?

Meik Karwot: Im Sommer 2012 folgte ich dem Ruf von Valérien Ismael, den ich als Trainer sehr schätzte, und wechselte von Mönchengladbach zu Hannover 96 II – mit Perspektive zu den Profis. Unter Ismael kam ich auch regelmäßig zu Einsätzen, insgesamt habe ich 20 Spiele für die 96er in der Regionalliga Nord bestritten. Leider hat Ismael am Ende der Saison 2012/13 Hannover in Richtung Wolfsburg verlassen.

Wormatia-Redaktion: Danach hielt es auch Dich nicht mehr in Hannover. Wie kam der folgende Wechsel vom kühlen Norden in den sonnigen Süden zum griechischen Zweitliga-Club Fostiras Athen zustande?

Meik Karwot: Ein Berater hatte mir ein durchaus verlockendes Angebot für einen Wechsel im Januar 2014 nach Griechenland zu Fostiras unterbreitet. Leider musste ich schon nach wenigen Wochen feststellen, dass so gut wie nichts vom Verein eingehalten wurde, was schriftlich im Vertrag vereinbart war. Nach nur einem Spiel – in Griechenland gibt es keine Winterpause – flog ich enttäuscht wieder nach Hause. Enttäuscht auch deshalb, weil mir die Gegend und die Atmosphäre um Athen und Piräus sehr gut gefallen haben.

Wormatia-Redaktion: Wieder zurück in Deutschland, hast Du im September 2014 ein Angebot des Südwest-Regionalligisten SVN Zweibrücken angenommen. War das im Nachhinein betrachtet ein Fehler?

Meik Karwot: Man kann sagen, dass ich vom Regen in die Traufe kam. Wie Fostiras  hatte auch Zweibrücken, wohin mich ein anderer Berater vermittelt hatte, große finanzielle Probleme. Vertragliche Vereinbarungen wurden nicht erfüllt, so dass ich schon nach drei Monaten erneut Abschied nehmen musste und ziemlich niedergeschlagen war.

Wormatia-Redaktion: Welcher Berater hat Dich dann anschließend zur Wormatia gebracht?

Meik Karwot: Gar keiner. Nach den negativen Erfahrungen in Athen und Zweibrücken habe ich mich ohne Berater selbst um meine weitere fußballerische Zukunft gekümmert. In der Winterpause 2014/15 habe ich dann – und ich sage das ganz bewusst so – mit Trainer Sascha Eller ein „überragendes Gespräch“ geführt. Er hat mir auf überzeugende Weise das Gefühl vermittelt, dass Wormatia Worms der richtige Verein für mich ist. Und dies hat sich inzwischen vollauf bestätigt: Ich fühle mich wirklich sehr wohl bei Wormatia, so dass meine Vertragsverlängerung als logische Folge zu sehen ist.

Wormatia-Redaktion: Im Februar bist Du gerade 22 geworden und stehst damit erst am Anfang einer fußballerische Karriere. Welche sportlichen Ziele hast Du Dir für die Zukunft gesetzt?

Meik Karwot: Nachdem die Saison abgeschlossen ist, werde ich kurz ausspannen und vielleicht auch mal wieder meinem Hobby „Kartfahren“ nachgehen. Anschließend bereite ich mich intensiv auf die neue Saison vor. Ich möchte mich fußballerisch weiter  entwickeln und Stammspieler werden, möglichst als Innenverteidiger. Ich habe auch immer den Ehrgeiz, nicht nur jedes Spiel zu gewinnen, sondern auch so wenig Gegentore wie möglich zuzulassen. Und natürlich werde ich alles geben, um mit Wormatia wieder eine ebenso erfolgreiche Saison wie die vergangene zu spielen.

Wormatia-Redaktion: Darauf freuen wir uns schon jetzt und danken Dir, lieber Meik, ganz herzlich für das nette Gespräch.

Das Interview führte Gerd Obenauer