Zu Gast bei Wormatia: Bahlinger SC

Die Gemeinde Bahlingen am Kaiserstuhl 20km nördlich von Freiburg zählt rund 4.000 Einwohner und ist nicht zu verwechseln mit der knapp zwei Autostunden entfernten Kleinstadt Balingen. Sportliches Aushängeschild ist der 1929 gegründete Bahlinger SC, der neben Fußball bis 2012 auch eine Turnabteilung vorweisen konnte. In Erscheinung getreten war der Verein jahrzehntelang nur unterklassig, bis 1996 der Aufstieg in die Oberliga Baden-Württemberg gelang. Dort konnte man sich (mit einem Jahr Unterbrechung) halten und landete in den letzten Jahren abwechselnd im Mittelfeld oder Abstiegskampf. Den größten Erfolg der Vereinsgeschichte feierte der BSC nun vor wenigen Wochen, als er sich in der Aufstiegsrunde der Oberliga-Vizemeister gegen den TSV Lehnerz und den SC Hauenstein durchsetzte und den Aufstieg in die Regionalliga feierte.

Seitdem herrscht eine ziemliche Begeisterung rund um das kultige hölzerne Vereinsheim namens „Ponderosa“ mit der „wahrscheinlich längsten Theke Südbadens“. Das 0:0 gegen Lehnerz sahen über 4.000 Zuschauer, den 2:0-Auftaktsieg gegen Mitaufsteiger TSV Steinbach 1.500 und das DFB-Pokalspiel gegen den SV Sandhausen lockte 3.900 Besucher. Am Zweitligisten scheiterte man erst im Elfmeterschießen. Andrew Wooten zerstörte mit dem entscheidenden Elfer die Hoffnung auf die zweite Runde, die 2003 (damals 1:0 gegen Alemannia Aachen) schon einmal erreicht wurde. Im Verbandspokal unter Woche kam der BSC dagegen eine Runde weiter, musste am Wochenende dann aber der Belastung der englischen Woche Tribut zollen und verlor zuhause gegen den FK Pirmasens mit 0:2. 

Mit einem Etat von rund 300.000 Euro lautet das Saisonziel natürlich Klassenerhalt, verstecken will man sich allerdings nicht. „Wir werden unseren dominanten Spielstil fortsetzen. Kontrolle über den Gegner mit viel Ballbesitz, spielerisch und kreativ agieren.“, versichert Trainer Milorad Pilipovic (57). Denn von Maurertaktik hält der ehemalige Bundesligaprofi des SC Freiburg und Karlsruher SC überhaupt nichts: „Vorher würde ich sofort mit dem Fußball aufhören. Diese Spielart ist grausam und furchtbar. Ich hasse sie.“

Geschwächt wurde die Aufstiegsmannschaft durch den Abgang von Torschützenkönig Fabian Schleusener (27 Tore) zum SC Freiburg II. Für Tore müssen nun eben der letztjährige Edeljoker Artur Fellanxa (26, 8 Treffer) oder Mittelfeldhoffnung Erich Sautner (23, 5 Treffer, früher Trier und Waldhof) sorgen. Eher ergänzende Sturmoptionen sind die Ex-Wormaten Damian Kaminski (24, 70 Einsatzminuten 2014/15) und Frano Buhovac (19).

Anpfiff:
Dienstag, 18. August, 19 Uhr 

Spielort:
Uwe-Becker-Stadion der TSG Pfeddersheim
Am Schießhaus 8
67551 Worms-Pfeddersheim

Weitere Infos folgen am morgigen Montag!