Wormatia kann auf dem Betzenberg nicht gewinnen

Der einst gefürchtete Lautrer Betzenberg hat offenbar zumindest auf den VfR Wormatia seine Wirkung noch nicht verloren. Egal ob auf dem Nebenplatz oder im Fritz-Walter-Stadion, seit 1989 konnte beim FCK nicht mehr gewonnen werden. Hauptsächlich, weil es mit dem Toreschießen nicht klappen will. Mehr als ein Treffer ist nicht drin, sechs Mal blieb die gegnerische Hütte vernagelt. Macht vier Punkte in den letzten zehn Spielen. Spiel Nummer elf zum 25jährigen Sieglos-Jubiläum war nun keine Ausnahme. Auch mit der gefährlichsten Mannschaft der letzten Jahre gelang zum siebten Mal kein eigener Treffer – und so reichte Devilles 1:0 (6.) zum Lautrer Sieg.

Für den gelb-gesperrten Zinram durfte sich auf der rechten Außenbahn Ricardo Antonaci versuchen, der sich dort allerdings mit Zahit Findik abwechselte und auch mal in der Sturmspitze zu finden war. Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, von denen man diese Saison sicherlich schon bessere gesehen hat, Kampf und Einsatz dominierten. Das schnelle Direktpassspiel der Gastgeber schien mit der Zeit recht kräftezehrend zu sein, stellte die Wormaten aber immer wieder mal vor Probleme und führte letztlich zum Erfolg. In der sechsten Minute ging es zu schnell für Kristian Maslanka und Deville verwertete einen Querpass von Dorow zur frühen Führung. Danach hatte der VfR optisch mehr vom Spiel und auch die ein oder andere Chance zum Ausgleich. Sandro Loechelts Volleyschuss war nicht platziert genug (8.), Findik traf wenig später nur die Unterkante der Latte (10.). Florian Treske hatte in dieser Szene per Kopf aufgelegt, nach einer knappen halben Stunde scheiterte er selbst mit seinem Flachschuss, diesmal an Torwart Pollersbeck (28.). Auch Tim Paterok durfte sich auszeichnen und fischte einen Pokar-Fernschuss aus dem Winkel (33.). Ein Treffer hätte hier heftige Diskussionen ausgelöst, war der Ball doch zuvor im Seitenaus. Auch im weiteren Verlauf offenbarte der Schiedsrichter-Assistent auf der Haupttribünenseite diesbezüglich einen bösen Knick in der Optik, allerdings gerecht verteilt.

Im zweiten Durchgang drängte Wormatia verstärkt auf den Ausgleich, fand gegen tief stehende und geschickt verteidigende Lautrer aber zu selten ein Durchkommen. Weil nach einem hohen Ball in den Strafraum sein Gegenspieler stolperte, stand Findik plötzlich frei vor dem Tor und scheiterte aus spitzem Winkel an Pollersbeck. Ein Pass in den Rückraum zu Treske wäre hier vielleicht sinnvoller gewesen (56.). Die Roten Teufel blieben durch Konter gefährlich, wurden aber meist abgeblockt. Eingreifen musste Paterok lediglich bei einem Fernschuss Pokars (77.). In der Schlussphase ergaben sich nochmal zwei dicke Chancen zum Ausgleich. Nach einer Ecke schlug Lahn einen Kopfball des eingewechselten Ali Özgün von der Linie (88.) und ein Flachschuss von Benjamin Maas aus dem Gewühl strich, zur Enttäuschung des schon zum Jubel ansetzenden Gästeblocks, um Zentimeter am Pfosten vorbei (90.+2).

Auch nach 25 Jahren bleibt der Betze also kein gutes Pflaster. Brachte Wormatia vor zwei Wochen noch eine frühe Führung in Saarbrücken über die Runden, waren gestern die Rollen leider vertauscht. Nächsten Samstag ist nun Eintracht Trier zu Gast, gegen die man in der Hinrunde eine noch länger andauernde Durststrecke durchbrechen konnte. Jetzt gilt es, auch die Heimbilanz gegen Trier etwas aufzupolieren – in der Regionalliga gelang erst ein Sieg.

Tor: 1:0 Deville (6.)
Gelb: Lensch (27.), Dorow (80.), Pokar (90.) / –
Zuschauer: 420   Schiedsrichter: Philipp Lehmann (Seitingen-Oberflacht)

Wormatia Worms
Paterok – Gopko, Maas, Maslanka, Stulin – Himmel, Loechelt – Antonaci (65. Özgün), Treske, Saiti (87. Hiemeleers) – Findik (87. Fotescu).