Von Thomas Tuchel viel gelernt

Nach Kapitän Florian Treske hat Eugen Gopko als zweiter Spieler seinen Vertrag bei Wormatia um ein weiteres Jahr verlängert. Aus diesem Anlass sprach die Wormatia-Redaktion mit dem 24-jährigen rechten Außenverteidiger.

 

Wormatia-Redaktion: Hallo Eugen, Du hast Deinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert und trägst damit ab Sommer bereits in der vierten Saison das  Wormatia-Trikot. Was hat Dich zum Bleiben veranlasst?

 

Eugen Gopko: Mehrere Faktoren waren dafür ausschlaggebend. Ich wohne und lebe schon mehrere Jahre in Worms und fühle mich mittlerweile als echter Wormser. Ich mag diese Stadt ebenso wie den Verein Wormatia Worms. Zudem herrscht in unserer derzeitigen Mannschaft ein sehr gutes Klima. Das “Gesamtpaket” hat einfach gestimmt, so dass ich nicht lange überlegen musste, als mir die Verantwortlichen ein Angebot zur Vertragsverlängerung machten. Die Gespräche verliefen sehr locker und positiv.

 

Wormatia-Redaktion:  Unter Trainer Sascha Eller hast Du Dir einen Stammplatz als rechter Außenverteidiger erspielt. Hat das bei Deiner Entscheidung ebenfalls eine Rolle gespielt?

 

Eugen Gopko: Ja natürlich. Die Trainer zuvor haben mich immer wieder auf ganz unterschiedlichen Positionen eingesetzt. Durch ständige Wechsel kann man sich jedoch nicht stabilisieren. Jetzt spiele ich nur noch rechts hinten in der Vierer- oder inzwischen Fünfer-Kette, und da fühle ich mich sehr wohl. Es ist meine Lieblingsposition.

 

Wormatia-Redaktion: Aber Du warst doch in Deiner sehr erfolgreichen Jugendzeit eher offensiv unterwegs.

 

Eugen Gopko: Ja, das ist richtig. In den ersten von insgesamt sechs Jahren beim FSV Mainz 05 habe ich immer im Offensivbereich gespielt. Und auch Tore geschossen. Meinen wichtigsten Treffer habe ich sicherlich 2009 im Endspiel um die deutsche U19-Meisterschaft erzielt. Da gewannen wir gegen Borussia Dortmund – unter anderem mit Mario Götze – 2:1, und ich habe zum zweiten Tor auch noch die Vorlage geliefert. Das war für mich ein absolutes Highlight.

 

Wormatia-Redaktion: Deinen damaligen Trainer bei Mainz 05 kannten nur Insider, inzwischen ist er jedoch in aller Munde: Thomas Tuchel. Welche Erinnerungen hast Du an die Zeit mit ihm?

 

Eugen Gopko: Er war schon im Jugendbereich ein äußerst engagierter, akribisch arbeitender Trainer. Er hat sich um jedes kleinste Detail gekümmert und über alles Mögliche Gedanken gemacht. Ein toller Trainer, dem ich sehr viel zu verdanken habe. Es war für mich damals schon absehbar, dass er irgendwann im Profi-Fußball Karriere machen würde.

 

Wormatia-Redaktion:  Thomas Tuchel hat Dich dann auch zu den Bundesliga-Profis mitgenommen, als er in Mainz die Nachfolge von Jürgen Klopp antrat. Wie ging es da weiter?

 

Eugen Gopko: Es gibt einen alten Fußball-Spruch, der heißt: “Die guten Spieler werden nach hinten versetzt.” Thomas Tuchel sah meine Zukunft auf der “6” oder als rechter Außenverteidiger. Doch da hatte ich bei den Profis als 19-Jähriger aus dem eigenen Nachwuchs kaum eine Chance. Immerhin kam ich aber zu zwei Bundesliga-Einsätzen gegen Hoffenheim und Mönchengladbach.

 

Wormatia-Redaktion: Deine fußballerische Grundausbildung hast Du in Deinem Geburtsland Ukraine erhalten. Welche Erinnerungen hast Du noch daran?

 

Eugen Gopko: Als Kind habe ich zunächst nur auf Bolzplätzen gekickt und bin  erst mit 9 Jahren in einen Verein gekommen. Dort ist dann aber schon bald der Wunsch gereift, einmal Profi zu werden. Sehr stark unterstützt und gefördert hat mich dabei mein Vater, der immer noch eine wichtige Rolle in meinem Leben spielt. Er war schon in der Ukraine bei jedem Spiel dabei, und er versäumt auch heute kaum eines meiner Spiele.

 

Wormatia-Redaktion: Vor zehn Jahren bist Du als 14-Jähriger mit Deiner Familie nach Deutschland gekommen. Was war der Anlass?

 

Eugen Gopko: Wir kamen als Spätaussiedler aus dem äußersten Westen der Ukraine in die Bundesrepublik; meine Oma, die Mutter meines Vaters, ist Deutsche. Die erste Station war Osthofen, wo einige Bekannte und Verwandte lebten. Beim FSV in Osthofen habe ich auch kurze Zeit Fußball gespielt, bin dann für ein Jahr zur TuS Neuhausen gewechselt, ehe es zu Mainz 05 ging.

 

Wormatia-Redaktion: Nun bist Du schon zweieinhalb Jahre bei Wormatia, hast in dieser Zeit 71 Regionalligaspiele bestritten. Wann schießt Du endlich auch Dein erstes Tor für Wormatia? 

 

Eugen Gopko (lachend): Ich habe doch schon ein Tor geschossen – aber leider ins eigene Netz. 2013 war’s, in Großaspach. Die gewannen damals durch mein Eigentor mit 1:0. Aber ohne Spaß: Natürlich möchte ich sehr gerne endlich mal ein “richtiges” Tor erzielen. Vielleicht schaffe ich das ja noch in dieser Saison, spätestens jedoch in der nächsten.

 

Wormatia-Redaktion: Dazu und zu Deiner weiteren Karriere wünsche wir Dir viel Glück und Erfolg und bedanken uns ganz herzlich für dieses Gespräch.  

Das Interview führte Frank Beier